AW: Abweichungen und Möglichkeiten in einem Multiversum?
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Dies wird in dem Buch "Gödel, Escher, Bach" sehr gut beschrieben. Neu Gelerntes verändert in einem N.N. bisher gespeicherte Informationen (Erinnerung). Das bedeutet, dass sich auch die gemeinsame Erinnerung auseinander entwickelt. Es ergibt sich z.B. eine andere sichtweise auf einen Unfall. Da die Speicherung der Erinnerung ein physikalischer Prozess ist, stellt sich die Frage ob dies auch das Bewustsein ist? Oder ist dieses nur eine seltsame Schleife im N.N. ? Zitat:
So gesehen sind viele "Zombis" auf der Straße unterwegs;) |
AW: Abweichungen und Möglichkeiten in einem Multiversum?
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Ich gehe sogar weiter und sage, das Gehirn muss nicht mal unbedingt physikalisch identisch sein, evtl. reicht bereits funktional identisch aus. Zitat:
Oder aber das Bewusstsein ist nur unbeteiligter Zuschauer, in dem zwar called bewusst erlebt jedoch nichts bewusst entschieden wird. Ich halte beides für ziemlich implausibel. Warum sollte denn das Bewusstsein nicht vom Gehirn erschaffen werden? Welche Argumentation führt dazu? |
AW: Abweichungen und Möglichkeiten in einem Multiversum?
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Das NN arbeitet eine Aufgabenstellung ab. Der Mensch auch, er kann jedoch jederzeit willkürlich entscheiden zwischendurch etwas anderes zu machen oder ganz abzubrechen, weil ihm etwas anderes sinnvoller erscheint. |
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Es sind dabei die Asymmetrien, wie z.B. das Sprachzentrum zu beachten! |
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So gesehen ist es durch aus möglich, dass ein intensiver Reiz eines Sinnes, z.B. vom Auge ans Sehzentrum, rasch die Gedanken wechseln lässt, um Gefahr abzuwenden. Diese andere Qualität ist der übergeordneten Vernetzung der diversen Zentren geschuldet. Das Gehirn besteht aus verschachtelten rückgekoppelten NNs. |
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Das Bewusstsein resultiert m.E. aus der Funktion des Gehirns, die von ihm selbst generierten Muster zu verarbeiten. Nehmen wir an, eine Katze hätte kein Bewusstsein. Stellen wir uns eine Katze vor, die eine Maus jagt. Dabei repräsentieren neuronale Zustände Informationen wie “Beute”, “sie rennt nach links”, “ich springe nach links”. usw. Die Katze denkt natürlich nicht in diesen menschlichen Begriffen, aber irgendetwas muss ich hier ja verwenden. Nun stellen wir uns ein Rudel Löwen vor, das ein Gnu jagt; dabei entsteht bekanntermaßen kollektives Verhalten wie “drei Löwen umzingeln das Gnu von links”. Wenn ein junger Löwe dieses Verhalten erlernt, dann ist dieses Verhalten im Gehirn der Löwen repräsentiert. Dabei ist für den Lernerfolg entscheidend, dass das Gehirn sinnvolles von unsinnigem Verhalten zu unterscheiden im Stande ist. Es muss also ein Mechanismus im Gehirn vorhanden sein oder gebildet werden, der den Löwen befähigt, neuronale Zustände für Verhalten, Erfolg und Feedback der anderen Tiere des Rudels in Beziehung zu setzen und seine Muster zu adaptieren. Das entscheidende ist, dass diese Reflexion des eigenen Verhaltens vielschichtig erfolgen kann. Während die Katze noch eher reflexartig reagiert und nur die Koordinierung der Muskelgruppen trainiert, erlernt der Löwe kollektives Verhalten. Während bei künstlichen NNs hochspezialisierte Lernmechanismen (Bewertungsfunktionen, Backpropagation, …) fest einprogrammiert sind, werden beim Menschen sogar Lernstrategien erlernbar, wiederum auch im kollektiven Verhalten. Letztlich entstehen immer komplexere neuronale Muster, die füreinander wechselweise “beobachtbar” sind. Während bei der Katze die neuronalen Muster im Sehzentrum den Input für eine andere funktionale Instanz im Gehirn darstellen, dient bei Löwen eventuell schon eine größere Menge komplexerer Muster als Input; jedes Muster repräsentiert ein Verhalten eines Löwen, einschließlich des eigenen. Das ist der erste Schritt zur Introspektion. Auf einer höheren Ebene entstehen dann neue funktionale Instanzen im Gehirn, die sich mit noch komplexeren Mustern befassen, z.B. der Beobachtung und Adaption des Lernprozesses. Auch die Fähigkeit zur Abstraktion spielt dabei eine wesentliche Rolle. Das ist ein wesentlicher Schritt zur Intelligenz, z.B. bei Primaten. Letztlich handelt es sich aber immer um funktionale Einheiten im Gehirn, die neuronalen Input anderer funktionaler Einheiten erhalten, diesen verarbeiten und wiederum als Output zur Verfügung stellen. Dabei entstehen sicher auch direkte oder indirekte Feedback-Loops, d.h. der Output einer funktionalen Einheit steht dieser (in weiterverarbeiteter Form) wieder als Input zur Verfügung. Die Ausbildung dieser Kombination aus Hardware und Software ist letztlich eine Kombination aus Vererbung, Lernen und Selektion, wobei letztere nicht nur auf der Ebene “Survival of the Fittest” ansetzt sondern auch auf höheren Ebenen. Wenn sich im Gehirn ein Belohnungssystem ausgebildet hat, entsteht auf dieser Ebene auch ein Selektionseffekt; das führt dann nicht zum Aussterben von Menschen mit bestimmten körperlichen Merkmalen sondern zum Verschwinden bestimmter Verhaltensmuster. Z.B. erfahren Menschen Urlaubsreisen als angenehm, spannend, erholsam etc. Letztlich ist der menschliche Verstand einschließlich dem Bewusstsein, der Fähigkeit zur Introspektion, Selbstreflexion, Intelligenz mit Abstraktion und Lernen aus Fehlern eine (im weitesten Sinne) algorithmische Entität zur Verarbeitung neuronaler Muster. Das wäre meine naturwissenschaftliche These zum menschlichen Verstand und Bewusstsein. Wenn das korrekt ist - und viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies so oder ähnlich zutrifft - folgt daraus jedoch nicht zwingend, dass dies eine wissenschaftliche Hypothese ist, denn dazu müsste sie testbar sein. Sie ist wohl testbar auf der rein funktionalen Ebene. Sie ist jedoch nicht testbar bzgl. der Existenz, Nichtexistenz und Wahrnehmung von mentalen Zuständen, also der Qualia. Meine Wahrnehmung von “ein schöner rauchiger Single Malt Whisky, passend zur Winterszeit, abends am Kaminfeuer” mag zwar letztlich das Ergebnis dieses o.g. Mechanismus sein, aber dennoch unterscheidet sich meine subjektive Wahrnehmung qualitativ von der objektiven Kodierung. Und der Bezug zwischen beiden entzieht sich gerade der Testbarkeit. Demzufolge sind Qualia auch nicht zwingend eine notwendige zusätzliche Entität, sie sind lediglich ein Platzhalter für diese Erkenntnislücke. |
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Wie gesagt, ich behaupte weder, dass dies beweisbar oder widerlegbar ist; im Gegenteil, ich behaupte, dass es dies gerade nicht ist. Dennoch ist es logisch möglich; ich sehe keinen logischen Einwand gegen die These. |
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