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-   -   Unterschied Photon <-> Wasserwelle (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2304)

amc 16.09.12 21:21

AW: Unterschied Photon <-> Wasserwelle
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 69395)
Man kann für ein einzelnes Photon beim Durchgang durch den Doppelspalt keine Messvorhersage treffen. Bei einem Ensemble schon.

Beim Würfeln geht alles deterministisch zu. Beim Doppelspaltexperiment nicht.

Hi Marco, hi Timm,

ich kann den Reiz der Ensemble-Interpretation auch nachvollziehen. Soweit ich das gelesen habe, scheint die minimal Form dieser Interpretation erstmal sehr vernuenftig zu sein.

Allerdings scheint dabei nicht sehr offensichtlich, inwiefern diese Sicht zu neuen Erkenntnissen fuehren kann.

Eine schluessige und weitreichende Sicht im Sinne einer Ensemble-Interpretation geht nach meiner spontanen Einschaetzung nur mit der Annahme eines Determinismus (verborgene Variablen). Und den scheint es ja so erstmal nicht zu geben.

Ohne Determinismus ist diese Interpretation IMHO ziemlich "leer".

Lassen wir mal die Frage nach dem Determinismus aussen vor - warum sollte man nicht den Zustand eines einzelnen Quants voll beschreiben koennen? Der Vergleich mit den Wuerfeln mit dem Verweis auf den Determinismus reicht mir da nicht, bzw. warum das Argument in der Quantenwelt gilt, aber beim Wuerfel nicht, verstehe ich so erstmal nicht.

Angenommen, man kennt nicht die Anzahl der Seiten des Wuerfels (und nicht, wie die Zahlen verteilt sind), man weiss nur, es ist jeweils eine zahl zwischen eins und sechs auf jeder Seite, dann laesst sich fuer den einzelnen Wurf auch keine Wahrscheinlichkeit angeben.

Hat man nun aber eine entsprechend grosse Menge an Wuerfen gemacht, dann koennen wir nun anhand dieses Ensembles ziemlich genau einschaetzen, bzw. nahe 100% genau, wie viele Seiten der Wuerfel hat (und auch, wie die Zahlen verteilt sind), und koennen somit die Wahrscheinlichkeiten fuer den einzelnen Wurf angeben. Und hiermit beschreiben wir die physikalische / mathematische Situation eines Wurfes umfaenglich - und analog sehe ich die Situation in der Quantenwelt.


Gruesse, amc

P.S. Auf die Spitze getrieben laesst sich vielleicht auch argumentieren: Man kann niemals einzelne Vorgaenge im Universum beschreiben, man kann immer nur das Universum als ganzes beschreiben, wenn man den einzelnen Vorgang umfaenglich beschreiben will. Das ist sicher irgendwie richtig, aber loest irgendwie auch keine Probleme. Aber wer weiss, vielleicht geht die Ensemble-Interpretation ja zumindest etwas in die richtige Richtung.

Slash 17.09.12 07:01

AW: Unterschied Photon <-> Wasserwelle
 
Wie kommt es eigentlich, dass das Photon nicht durch das "Material" (also dort wo nicht der Spalt ist) geht?

Ich vermute, dass hängt mit den Valenzelektronen (z.B. bei aufgedampftem Metall) zusammen (?) Aber wie interagiert das mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion des Photons?

Wenn ein Photon in einem weit entfernt Stern entsteht bzw. abgesandt wird, steht dann seine Richtung schon fest (d.h. ob es auf die Erde trifft), oder "entscheidet" sich das erst nach dem Kollabieren seiner Wellenfunktion?

Hoffe, ich habe mich richtig aussgedrückt.

Viele Grüße

Slash

JoAx 17.09.12 09:57

AW: Unterschied Photon <-> Wasserwelle
 
Hallo, zusammen!

Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 69389)
Als Quantenphysik-Legatheniker stellt sich mir die Frage, warum diese Aufenthaltswahrscheinlichkeit auch für ein einziges Teilchen gilt.

Das ist ganz normaler Quantenwahnsinn, Marc. :D
Liegt nicht an dir, sondern eben an "Gespensterfelder", wie Einstein es mal nannte. ;)

Ein Mal Bohr:
http://www.marxists.org/reference/su...ks/dk/bohr.htm
Und ein Mal Einstein:
http://www.marxists.org/reference/su...e/einstein.htm


Gruß, Johann


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