Quanten.de Diskussionsforum

Quanten.de Diskussionsforum (http://www.quanten.de/forum/index.php5)
-   Plauderecke (http://www.quanten.de/forum/forumdisplay.php5?f=5)
-   -   Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2036)

SCR 23.09.11 16:41

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Hallo EMI!
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 63522)
nur die Neutrinos werden beim Zusammenstoß der gegeneinander kreisenden Teilchen erzeugt.
Der Zusammenstoß selbst kreist nicht, ist eher in Ruhe zur Erdoberfläche.

Dessen bin ich mir durchaus bewußt.
Auch dessen, was Hawkwind beschrieben hat.
(Ich war noch nicht fertig. Ist aber auch egal).

Slash 23.09.11 20:34

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 63514)
Mich würden mal die Messmethoden im Detail interessieren.
edit: Ich hab' mir gerade das PDF runtergeladen, muß das erst mal durchgehen, kann ein paar Tage dauern...
Gruß Jogi

Hallo, vom Gefühl her könnte ich mir vorstellen, dass in der Messkette irgendein systematischer Fehler übersehen wurde.

Ich glaube, die Schwierigkeit liegt darin, dass es keine wirkliche Referenz (Lichtstrahl parallel zu den Neutrinos :confused: ) durch den Berg gibt.

Jogi 23.09.11 22:07

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 63524)
Wenn der Grav.-Impuls dem Neutrino hinterherläuft (wer weiß, vielleicht entsteht er ein winziges Bißchen später als das eine oder andere Neutrino entfleucht), dann scheint das Neutrino überlichtschnell zu sein.

Vielleicht lieg' ich ja gar nicht so falsch:
Zitat:

Zitat von galileo2609
Je nachdem welche Entfernung man für SN1987A anlegt (dt. wikipedia ca. 157.000 Lichtjahre, en.wikipedia ca. 168.000 Lichtjahre), hätten die Neutrinos 3,88 bzw. 4,15 Jahre vor der optischen Entdeckung einlaufen müssen. Real waren es ca. 3 Stunden, was sich durch den Startvorsprung der Neutrinos beim Kollaps des Sterns erklärt.

(Aus der parallel laufenden Diskussion auf AC.)
Dort hat Werner die Frage aufgeworfen, was einen Referenzlichtstrahl (wie von Slash angesprochen) "bremsen" würde.
Eine mögliche Antwort darauf habe ich oben vorgestellt.


Gruß Jogi

Lorenzy 23.09.11 22:54

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 63497)
Wo steckt Lorenzy überhaupt? Am LHC soll's wegen diesen Neutrinos heiss hergehen.
Lorenzy wir brauchen dich, deine Meinung dazu.

Gruß EMI

Hi @all,

Bin immer in der Nähe, EMI ;)
Die Meldung ist wirklich spannend. Ich hab heute auch die Konferenz per Livestream verfolgt.

Mit dem LHC hat das alles weniger zu tun (ausser dass einer der LHC-Vorbeschleuniger zur Neutrinoproduktion dient).

Ich persönlich halte das ganze für einen Fehler in der Auswertung oder im experimentellen Aufbau. Entweder ist die Entfernungsbestimmung zwischen Genf und Gran Sasso fehlerhaft oder die zeitliche Bestimmung zwischen Startschuss und Zieleinlauf.

Zwar hatte 2007 das Schwesterexperiment MINOS in den USA auch überlichtschnelle Neutrinos gemessen, allerdings nur mit einer 1.8 Sigma Signifikanz, also nicht der Rede wert.

http://de.wikipedia.org/wiki/MINOS
http://arxiv.org/abs/0706.0437

Ich hab mir mal folgendes überlegt. Wäre es möglich, dass das Gravitationsfeld der Erde etwas mit dem Resultat vom CERN zu tun haben könnte? Beim OPERA Experiment wurden 2 Cäsium Atomuhren verwendet. Da das Gravitationsfeld der Erde aber nicht gleichmässig ist und sich durch seismische Aktivitäten verändern kann, würden zwei Atomuhren an zwei Orten mit unterschiedlicher Gravitationskraft auch unterschiedlich schnell ticken. Die Unterschiede wären zwar minim, aber das sind die Überschreitungen von c ja auch.

Hier die stark übertriebenen gravitativen Unterschiede der Erde. Die "Klippe" zwischen Europa und Afrika (roter Pfeil) würde auch zur meiner Vermutung passen.
http://i55.tinypic.com/5yz0b9.jpg

Hier das Schema des OPERA Experiments.
http://i53.tinypic.com/aczjp2.jpg

Ist nur eine Idee.

EMI 24.09.11 00:31

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Lorenzy (Beitrag 63543)
Bin immer in der Nähe, EMI ;)
Entweder ist die Entfernungsbestimmung zwischen Genf und Gran Sasso fehlerhaft oder die zeitliche Bestimmung zwischen Startschuss und Zieleinlauf.
Ich hab mir mal folgendes überlegt. Wäre es möglich, dass das Gravitationsfeld der Erde etwas mit dem Resultat vom CERN zu tun haben könnte?
Beim OPERA Experiment wurden 2 Cäsium Atomuhren verwendet. Da das Gravitationsfeld der Erde aber nicht gleichmässig ist und sich durch seismische Aktivitäten verändern kann, würden zwei Atomuhren an zwei Orten mit unterschiedlicher Gravitationskraft auch unterschiedlich schnell ticken.
Die Unterschiede wären zwar minim, aber das sind die Überschreitungen von c ja auch.
Ist nur eine Idee.

Hi Lorenzy,

ich freue mich ausserordentlich von Dir zu hören!
Wie gehts? Am besten gut, hoffe ich.

Deine Überlegungen sind auch meine.:)

Zur Zeitmessung wurden also zwei Atomuhren und zur Synchronisation ein Satellit verwendet. Dachte ich mir schon. Danke.
Ich sprach ja die Uhren schon an.;) Vielleicht liegt ja der Fehler in einer kleinen fehlerhaften Berechnung der Laufzeitkorrektur im Satelliten.

An das inhomogene grav.Feld hatte ich auch schon gedacht. Aber das liese sich ja leicht überprüfen.
Man bräuchte ja nur mal kurzzeitig, vorübergehend das Gebirge über Opera abzutragen und dann neu messen.:cool:

Gruß EMI

PS: Es bleibt spannend. Hast Du Infos zum eigentlichen Ziel des Experimentes? Zur Umwandlung der Neutrinos in die 3 Familien?

Eyk van Bommel 24.09.11 07:56

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

In der ART ist die LG nicht mehr konstant und dieser Versuch wird durch die ART korrekt beschrieben (Die Konstanz der LG gilt nur in der SRT).
Auch wenn die Neutrinos schneller als das Licht auf der Erde sein sollten. Sie sind max. so schnell wie das Licht, wenn keine Masse vorhanden ist (vernachlässigbar klein ist). Auch hier würde also c nicht wirklich überschritten, zumindest wenn man „c im Vakuum“ so verstehet wie ich: Keine Atome & weit, weit entfernt von allen Massen.

Je dichter das G-Feld desto größer der (eventuelle) Unterschied. 160 000 Lichtjahre durch das „Nichts“ lässt diesen Unterschied nicht erkennen.

Ich versuch’s einmal in „Jogi`s & Co. Modell“:
Neutrinos wechselwirken nicht einmal mit Gravitonen bzw. in geringerem Maße wie Photonen.

Während die Lichtgeschwindigkeit bei zunehmenden G-Pot. abnimmt, bleibt v Neutrinos konstant.


Gruß
EVB

PS: Kann man nun (wenigstens) ausschließen, dass Neutrinos eine Masse haben?

Lorenzy 24.09.11 08:34

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 63545)
Wie gehts? Am besten gut, hoffe ich.

Kann nicht klagen, danke.:)

Zitat:

PS: Es bleibt spannend. Hast Du Infos zum eigentlichen Ziel des Experimentes? Zur Umwandlung der Neutrinos in die 3 Familien?
Jo, da gibts schon was. Ein erster Kaniditat einer Umwandlung eines Myon-Neutrinos in ein Tau-Neutrino wurde von OPERA Ende Mai gemessen.
http://arxiv.org/abs/1105.5239

Gandalf 24.09.11 08:40

AW: Neutrinos schneller als Licht?
 
Rüdiger Vaas dazu:

http://www.wissenschaft.de/wissensch...ws/314262.html

Die errechnete Überlichtgeschwindigkeit ist zwar winzig, 0,002 Prozent, aber signifikant. Die Physiker haben bei ihrer Datenauswertung eine statistische Sicherheit von sechs Sigma Standardabweichung erreicht, also weit über 99,999 Prozent. Das liegt über den hohen Standards in der Physik (fünf Sigma genügen normalerweise für eine Entdeckung, in anderen Wissenschaften liegt die Schwelle meist viel tiefer). Über die – äußerst geringen – Unsicherheiten haben die Physiker genaue Vorstellungen. So ist die 730 Kilometer lange Flugstrecke der Neutrinos auf 20 Zentimeter genau bekannt, und die Zeitunsicherheiten liegen bei weniger als 10 Milliardstel Sekunden. Das ergaben hochpräzise Messungen unter anderem mit dem Satellitennavigationssystem GPS und den leistungsfähigsten Atomuhren.

„Wenn ein Experiment ein scheinbar unglaubliches Resultat findet und kein Artefakt bei den Messungen dafür verantwortlich gemacht werden kann, dann besteht das übliche Verfahren darin, es in breiterem Rahmen zu prüfen“, sagt CERN-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci. „Das ist genau das, was die OPERA-Kollaboration tut, in guter wissenschaftlicher Praxis. Wenn die Messungen bestätigt werden, könnten sie unser Bild der Physik verändern, aber wir müssen sicher sein, dass es keine andere Erklärung gibt. Das erfordert unabhängige Messungen.“


@Lorenzy - Was ist los?

Bauhof 24.09.11 10:15

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Hallo zusammen,

ich habe soeben die Beiträge vom Jogi, Hawkwind und Gandalf aus dem Unterforum "Aktuelle Meldungen" hierher verschoben. Damit sind alle Beiträge zu diesem Thema zusammengeführt.

M.f.G. Eugen Bauhof

Lorenzy 24.09.11 10:28

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Gandalf (Beitrag 63550)
@Lorenzy - Was ist los?

Jo, was soll los sein?:confused:


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 03:00 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
ScienceUp - Dr. Günter Sturm