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JGC 18.07.09 15:19

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 38513)
Dann wären sie keine Philosophen sondern Physiker.

Philosophen stellen keine Statistiken auf. Sie interpretieren diese auf ihre eigene Art, würde ich sagen.


Hi..

Na gut, du hast da schon recht....

Philosophie ist wohl eher ein verbindliches "Erkenntnis schöpfen", (Auswertung) welches die einzelnen Komponenten der realen Natur und der imaginären Natur(unsichtbare Wirkungen) untereinander versucht, in Verbindung zu bringen.

Der wesentliche Anteil von statistischen Prozessen wäre eigentlich eher die forschende Physik und die untersuchende Psychologie(beide Male eine Lehre der jeweiligen Energien und deren jeweils gezeigten Verhaltenweisen) die dann aber tatsächlich zur Hälfte auf statistische Aussagen beruht..

Dabei ist noch nicht berücksichtigt, ob etwas "wahr" oder "false" ist, sondern stellt nur eine jeweilige Methode der "Datenverarbeitung" dar..


Ich sehe es in dem Konsens, das ein Ereignis mit verschiedenen Methoden gleichzeitig betrachtbar ist und das diese auch nach verschiedenen Gesetzmäßigkeiten gleichzeitig von statten gehen können, somit auch verschiedene Interpretationen gleichzeitig zulassen..

Somit gibt es für mich keine "absolute" Wahrheit, weil jedes Geschehen doch irgendwie durch die jeweiligen zeitlichen, räumlichen und deren jeweiligen dimensionalen Standpunkte(deren entsprechende Größenordnungen) unterschiedlich dem Beobachter gegenüber in Erscheinung tritt.

Noch haben wir keinen Bezugssystemunabhängigen Standpunkt für einen unbeeinflussten Beobachter gefunden, dem wir einen "absolut wahren" Stellenwert zuweisen könnten...

JGC

Marco Polo 18.07.09 15:30

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von JGC (Beitrag 38518)
Noch haben wir keinen Bezugssystemunabhängigen Standpunkt für einen unbeeinflussten Beobachter gefunden, dem wir einen "absolut wahren" Stellenwert zuweisen könnten...

Das würde ja auch dem speziellen Relativitätsprinzip widersprechen, oder?

Zitat:

Alle Bezugssysteme, die sich gleichförmig und drehungsfrei gegeneinander bewegen (Inertialsysteme), sollen physikalisch vollkommen gleichwertig sein. Keines soll sich durch irgendeine Eigenschaft vor allen anderen auszeichnen.
Gruss, Marco Polo

möbius 18.07.09 17:08

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 38511)
Ich weiss zwar nicht, was Philosophie mit Statistik zu tun hat. Ist aber ein interessanter Punkt. :)

Halo Marco Polo!
Wahrscheinlich hat es die Philosophie eher mit Statisten als mit Statistik zu tun ..;)
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
Albert EINSTEIN zum ersten:
"Die Philosophie gleicht einer Mutter, die alle anderen Wissenschaften geboren und ausgestattet hat. Man darf sie (die Philosophie, möbius) in ihrer Armut und Nacktheit nicht geringschätzen, sondern muß hoffen, dass etwas von ihrem Don Quichote-Ideal auch in ihren Kindern (den Wissenschaften, möbius) lebendig bleibt, damit diese nicht in Banausentum verkommen."

Albert EINSTEIN zum zweiten:
"Naturwissenschaft ohne Erkenntnistheorie ist primitiv und wirr."
Kurzkommentar:
Mit "Mutter aller Wissenschaften" könnte die griechische Metaphysik gemeint sein...Als "Mutter aller Wissenschaften" ist die Philosophie als Metaphysik selbst keine Wissenschaft, da der Status einer Mutter ein anderer ist als der Status eines Kindes: Die Mutter gebiert das Kind, und nicht umgekehrt.
Innerhalb der Philosophiegeschichte des griechisch-christlichen Abendlandes gibt es eine kontroverse Debatte darüber, ob die Philosophie eher eine "Kunst" ("Liebe zur Weisheit"!) oder eher eine erste, oberste Wissenschaft sei:
Vertreter der 1. Auffassung: Platon, Schopenhauer, Nietzsche ...
Vertreter der 2. Auffassung: Aristoteles, Hegel ...
Wie dem auch sei: Die klassische griechische Metaphysik ist aus vielen Gründen gescheitert...Das Philosophieren als kritisches Weiter-fragen und als Meta-Physik (erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Fragen in der Schnittmenge von Physik/Philosophie) kann schon deshalb nicht scheitern, weil hier keine Theorie/kein Modell entwickelt werden kann...
Gruß, möbius

JGC 18.07.09 18:55

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 38520)
Das würde ja auch dem speziellen Relativitätsprinzip widersprechen, oder?



Gruss, Marco Polo

Hi Marco...


Dann würde aber diese Aussage..

Zitat:

Alle Bezugssysteme, die sich gleichförmig und drehungsfrei gegeneinander bewegen (Inertialsysteme), sollen physikalisch vollkommen gleichwertig sein. Keines soll sich durch irgendeine Eigenschaft vor allen anderen auszeichnen.
bedeuten, das man NICHTS "zu eng" sehen darf und manche physikalische Experimente tatsächlich "ins blaue hinein" ausprobiert werden müssten, oder?..

Also würden all den "alternativen" Theorien Tür und Tor offen stehen, solange man nur einen Weg einer Beweisführung findet..

JGC

Marco Polo 18.07.09 19:05

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von JGC (Beitrag 38536)
Dann würde aber diese Aussage..

Zitat:

Zitat von Marco Polo (Beitrag 38535)
Alle Bezugssysteme, die sich gleichförmig und drehungsfrei gegeneinander bewegen (Inertialsysteme), sollen physikalisch vollkommen gleichwertig sein. Keines soll sich durch irgendeine Eigenschaft vor allen anderen auszeichnen.

bedeuten, das man NICHTS "zu eng" sehen darf und manche physikalische Experimente tatsächlich "ins blaue hinein" ausprobiert werden müssten, oder?..

Also würden all den "alternativen" Theorien Tür und Tor offen stehen, solange man nur einen Weg einer Beweisführung findet..

Hallo JGC,

ich kann leider nicht nachvollziehen, wie du jetzt auf diese Schlussfolgerung kommst. :confused:

Vielleicht kannst du es mit anderen Worten versuchen zu umschreiben?

Gruss, Marco Polo

JGC 18.07.09 19:11

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Naja, das es letztlich keine "wirkliche" Realität gibt..

möbius 19.07.09 07:10

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von JGC (Beitrag 38539)
Naja, das es letztlich keine "wirkliche" Realität gibt..

Aber möglicherweise eine wirkende Kraft - als Bedingung der Möglichkeit von "Wirklichkeit"?
"Schau' mer mol'!":D
möbius

Bauhof 19.07.09 11:01

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von möbius (Beitrag 38552)
Aber möglicherweise eine wirkende Kraft - als Bedingung der Möglichkeit von "Wirklichkeit"

Hallo Möbius,

muss es denn unbedingt eine Kraft als Bedingung der Möglichkeit der "Wirklichkeit" geben?

M.f.G. Eugen Bauhof

JGC 19.07.09 12:27

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Hallo Möbius...

Ich denke, Bauhof bringt es auf den Punkt...


Das einzig "feststehende" ist ein Ort..

Wurde der einmal bestimmt, so lässt er sich immer wieder finden.

In welchem jeweiligen Zustand sich der jeweilig in Augenschein genommene Ort befindet, steht wieder auf einem ganz anderen Papier..

Der Zustand eines Ortes ist sozusagen die Variable in der Gleichung, während die Koordinaten in Raum und Zeit eine unveränderliche Konstante ist..

So gesehen bestimmen einerseits tatsächlich die jeweils vor Ort herrschenden Kräfte, WIE grade dort was in Erscheinung tritt, doch die Position des entsprechenden Ortes selbst in Raum und Zeit bestimmen meiner Ansicht nach, was ÜBERHAUPT grade an diesem entsprechenden Ort für Voraussetzungen herrschen, die sozusagen grundsätzlich bestimmen, WELCHE jeweilig entsprechenden Möglichkeiten zur Interaktion Anwendung finden können.

So finden also der Raum(das momentane, voraussetzende JETZT und HIER) und die Zeit(als die jeweils dort momentan wirksamen Kräfte und ihre jeweiligen Geschehens-Geschwindigkeiten) in einem stetigen Zusammenwirken statt.

Und diese 2 Größen machen sch meiner Ansicht nach ständig aufs Neue miteinander ab(die Quelle des Wechselwirkens) Die jeweilig gebotene Voraussetzung muß ja schließlich ständig der momentanen inhaltlichen Veränderung Rechnung tragen, um eine neue, geänderte Voraussetzung zu bieten, damit der Prozess-Kreislauf erhalten bleibt)

Ich weiß nicht, ob dieses Prinzip nur für bestimmte Größenordnungen gilt, doch habe ich den Eindruck, das dieses "Wechselwirken" in allen Dimensionen, deren jeweiligen Richtungen und deren jeweiligen Größenordnungen gleichzeitig statt finden..

Je kleiner die Dimensionierungen, desto höher die "Taktraten" der möglichen Wechselwirkungen,(Subatomar bis Q-Bereich) je größer die Dimensionen, desto niedrigere Taktraten(atomarer - interstellarer Bereich der Sterne und Galaxien..)

Somit würde es sich so ergeben, das jede Wechselwirkung ihr eigenes "Frequenzband" besitzt, welches letztlich zwischen größer als Null Herz und Unendlich-1 Herz liegen...

Und der Frequenzbereich, der bisher für uns zur Beobachtung zur Verfügung steht, ist noch immer nur ein winziger Ausschnitt aus dem gesamten, möglichen Frequenzband, den es zu beobachten gilt.

(Warum werde ich das Gefühl nicht los, das unser Universum nicht anderes gestrickt ist wie ein ultramoderner Computer?...)


JGC

möbius 19.07.09 13:05

AW: Realität in der Quantenphysik
 
Zitat:

Zitat von Bauhof (Beitrag 38571)
Hallo Möbius,

muss es denn unbedingt eine Kraft als Bedingung der Möglichkeit der "Wirklichkeit" geben?

M.f.G. Eugen Bauhof

Hallo Eugen Bauhof!
Das bekannte Buch von Stephen HAWKING heisst in der deutschen Übersetzung: "Eine Kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums" (1991)
Ich vermute, dass es eine U(h)rkraft des UNI-versums gibt - sozusagen als Bedingung der Möglichkeit u.a. auch dafür, dass wir über quanten.de miteinander kommunizieren können...
Diese U(h)rkraft ist allerdings weder ein "Objekt" wissenschaftlicher Erkennbarkeit auf der Ebene der intentio recta, noch ein "Objekt" der Erkennbarkeit im reflexiv-philosophischen Kontext der intentio obliqua.
Das macht aber nichts ...;)
Viele Grüße, möbius


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