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MCD 26.09.11 13:11

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Hallo Zusammen,

unabhängig der Überprüfung einer möglichen ÜBERlichtschnellen Bewegung von Neutrinos frage ich mich, wie ein offenbar ruhemassebehaftetes Teilchen (m0 > 0) überhaupt schon c erreichen kann, ich dachte immer dies sei prinzipiell nicht möglich, da unendlich viel Energie vorhanden bzw. investiert worden sein müsste?
Es gäbe doch also schon ein Problem, wenn bei den Neutrinos v = c gemessen worden wäre, oder verstehe ich hier was nicht?

Gr.
MCD

EMI 26.09.11 13:36

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von MCD (Beitrag 63698)
...unabhängig der Überprüfung einer möglichen ÜBERlichtschnellen Bewegung von Neutrinos frage ich mich, wie ein offenbar ruhemassebehaftetes Teilchen (m0 > 0) überhaupt schon c erreichen kann, ich dachte immer dies sei prinzipiell nicht möglich, da unendlich viel Energie vorhanden bzw. investiert worden sein müsste?
Es gäbe doch also schon ein Problem, wenn bei den Neutrinos v = c gemessen worden wäre, oder verstehe ich hier was nicht?

Das siehst Du schon richtig MCD,

nur ist noch nicht 100% entschieden ob Neutrinos Ruhemasse haben oder nicht.
Ich denke schon, aber wer bin ich schon.
Es kann auch sein, das Neutrinos ne imaginäre Ruhemasse haben, dann wäre für diese c die geringste Geschwindigkeit die sie nie erreichen können:

http://www.quanten.de/forum/showpost...10&postcount=9

Gruß EMI

PS: Ich denke nach wie vor, dass es ein Messfehler ist, den man finden wird.

Hawkwind 26.09.11 14:15

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von MCD (Beitrag 63698)
Hallo Zusammen,

unabhängig der Überprüfung einer möglichen ÜBERlichtschnellen Bewegung von Neutrinos frage ich mich, wie ein offenbar ruhemassebehaftetes Teilchen (m0 > 0) überhaupt schon c erreichen kann, ich dachte immer dies sei prinzipiell nicht möglich, da unendlich viel Energie vorhanden bzw. investiert worden sein müsste?
Es gäbe doch also schon ein Problem, wenn bei den Neutrinos v = c gemessen worden wäre, oder verstehe ich hier was nicht?

Gr.
MCD

Gute Frage: Nachweis von Neutrino-Mixing impliziert streng genommen aber nur, dass mindestens eine der Neutrinoarten eine Masse ungleich Null hat. Es könnte also z.B. das Tau-Neutrino eine winzige Masse haben (etwa 0.04 eV, s.u.) und Myon- und Elektron-Neutrino exakt masselos sein.

_____
Nachtrag und Korrektur: da habe ich mich zu "schlampig" ausgedrückt. Es haben nicht Myon-, Elektron- und Tau-Neutrino unterschiedliche Massen; diese sind vielmehr nicht "scharf" in den Massen, d.h. keine Massen-Eigenzustände. Man numeriert die Massen-Eigenzustände mit 1,2,3 durch.
Wir müssen unterscheiden zwischen Masse-Eigenzuständen und Flavor-Eigenzuständen. Richtig müsste es also heissen: "Es könnte also z.B. das 3. Neutrino eine winzige Masse haben (etwa 0.04 eV, s.u.) und das 1. und 2. Neutrino exakt masselos sein".
Neutrinos propagieren in ihrem Masse-Eigenzustand, der eine Superposition der Flavor-Eigenzustände ist (elektron, myon, tauon). Das ist die Ursache der Mischung.
Das habe ich im Text unten auch korrigiert, sorry.
______



Bei der Supernova 1987A wurden Myon-Neutrinos nachgewiesen.

Zudem ist die implizierte Neutrinomasse derart winzig gegen alle bekannten Massen, dass sie "praktisch 0" ist. Ein paar Zahlen:
Unabhängige Messungen der Mischung implizieren, dass das Quadrat der Massendifferenz zwischen 2. und 3. Neutrino
Δm^2 = 0.0027 eV^2
ist. Daraus folgt, eines der Neutrinos muss mindestens eine Masse von
0.04 eV haben.
Zum Vergleich: das leichteste bekannte Teilchen (Elektron) hat eine Masse von 512 000 eV.

Gandalf 26.09.11 17:49

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Möglicherweise ist diese "Aberration" schon ein Nachweis für die Richtigkeit der Loop-Quantengravitation'? (und der Vereinheitlichung von RT und QT)

http://de.wikipedia.org/wiki/Schleif...tengravitation
http://www.wissenschaft-online.de/sp.../Quantenrz.pdf

Nach (der Theorie u.a. von) Lee Smolin gilt der Wert für c möglicherweise nur für Photonen niedriger Energie. (und damit wird auch die SRT in Frage gestellt) Man versucht schon seit geraumer Zeit anhand von GammaRayBursts die unterrschiedliche Laufzeit von Photonen im "Spin-Netzwerk" der diskreten Quantenzustände der RaumZeit nachzuweisen.

Vlt. waren und also der LHC und die Neutrinos ... schneller ...?

EMI 26.09.11 19:26

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Gandalf (Beitrag 63711)
(und damit wird auch die SRT in Frage gestellt)
Vlt. waren und also der LHC und die Neutrinos ... schneller ...?

Lichtschnellere Teilchen stellen die SRT keineswegs in Frage Gandalf!

Gruß EMI

Benjamin 26.09.11 22:34

Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 63716)
Lichtschnellere Teilchen stellen die SRT keineswegs in Frage Gandalf!

Tun sie doch.

EMI 26.09.11 22:38

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 63725)
Tun sie doch.

Nein!, tun sie nicht!

Benjamin 26.09.11 22:56

Lichtschnellere Teilchen hätten eine imaginäre Masse, bestünden folge dessen aus imaginärer Energie. Käme es zu einer Wechselwirkung mit "normaler" (nicht imaginärer) Energie, würde das den Energieerhaltungssatz verletzen.

Es könnte zwar überlichtschnelle Teilchen geben, ohne dass die SRT verletzt wäre. Sie würden sich aber erstens immer schneller als das Licht bewegen und zweitens könnten sie nicht mit unserer Materie wechselwirken. Das ist bei Neutrinos aber eindeutig nicht der Fall.

EMI 26.09.11 23:03

AW: Rätsel über scheinbar überlichtschnelle Teilchen
 
Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 63727)
Lichtschnellere Teilchen hätten eine imaginäre Masse, bestünden folge dessen aus imaginärer Energie.

Die relativistischen Beziehungen für Energie und Impuls:
E = moc²/√(1-β²) , p = mov/√(1-β²)
bleiben für B = β>1, wenn man imaginäre Ruhemasse zulässt, reell:
E = μoc²/√(B²-1), p = μocB/√(B²-1)
Für Tachyonen wird statt β das Symbol B und für v das Symbol V verwendet.

Gruß EMI

PS. Ich denke nicht das Neutrinos Tachyonen sind.
Wobei sie mächtig aus der Reihe tanzen und auch noch el.neutral sind. Hmmm

Benjamin 27.09.11 06:43

Zitat:

Zitat von EMI (Beitrag 63730)
Die relativistischen Beziehungen für Energie und Impuls:
E = moc²/√(1-β²) , p = mov/√(1-β²)
bleiben für B = β>1, wenn man imaginäre Ruhemasse zulässt, reell:

Imaginäre Ruhemasse, was soll das sein? Ich halte das für mathematische Spielerei.


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