Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Hallo zusammen ;-)
ich suche gerne nach einem anschaulichen Verständnis von Phänomenen... und was man hier und da über die (relativistische) Längenkontraktion im Internet zu lesen bekommt, widerspricht da etwas meinen physikalischen Vorstellungen. Ein Stab an Bord einer sich relativistisch schnell bewegenden Rakete kann doch nicht halb so lang sein, wie ein identischer Stab auf der Erde... Dass sich Atome in Bewegungsrichtung "stauchen" sollen, bloss weil ein Körper sich relativistisch schnell bewegt, geht mir absolut gegen den Strich - und kann schlicht und einfach nicht sein ;-) Nein... ich erkläre mir dieses Phänomen anders. Beziehungsweise, es ist etwas anderes damit gemeint. Betrachten wir einen Zug und einen Bahnsteig, beide gleich lang. Nun lassen wir den Zug mit 0,8 c am Bahnsteig vorbeisausen. Nehmen wir an, allen am Experiment Beteiligten (auf dem Zug und auf dem Bahnsteig) sind die Zug- bzw. Bahnsteiglänge, und die Zuggeschwindigkeit bekannt. Von Bahnsteig aus messen wir die Länge des Zuges, und vom Zug aus die Länge des Bahnsteigs. Was messen wir jeweils? Vom Bahnsteig aus: Durch Messen der Zeitspanne, die der Zug braucht, um einen Bahnsteigpunkt zu passieren, kommen die Bahnsteigler auf die korrekte Länge des Zuges. Also nichts mit "Längenkontraktion" in Bewegungsrichtung, oder? Woher sollte eine solche auch kommen? Die Bahnsteigler messen einfach ein sich vorbei bewegendes Objekt. IM Zug passiert allerdings etwas anderes. Die "Zugler" messen die Zeitspanne, die sie zum Passieren des Bahnsteigs brauchen. Jetzt wird diese allerdings um einiges kürzer ausfallen als erwartet... Warum? Die Antwort heisst Zeitdilatation... Da die Zeit für die Zugler einfach langsamer vergeht (ohne dass diese das bemerken oder feststellen könnten!), vergeht in der Messphase einfach weniger Zeit. Der Bahnsteig hat sich also scheinbar - nicht in der Realität - verkürzt. Messtechnisch gesehen - was die Sichtweise der Zugler angeht. Alles korrekt, und stimmt ihr in allem überein? Freue mich auf Feedback. Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Hallo Chris,
Zitat:
Was ist mit dem Relativitätsprinzip? Sind die beiden Systeme (Bahnsteig und Zug) nun gleichberechtigt oder nicht? EDIT: Überlege Dir auch mal etwas genauer, wie die Länge des Zuges gemessen werden soll. Üblicherweise benutzt man dazu Lichtschranken und Lichtsignale. Letztlich muss man bei der Längenkontraktion verstehen, dass zwei gleichzeitige Zeitpunkte im Zugsystem im Bahnsteigsystem nicht mehr gleichzeitig sind. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Hallo Bernhard,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Also keine Längenkontraktion in konkret diesem Fall für die "Bahnsteigler" ;-) Gehört in den Bereich der Phantasie, beziehungsweise einer falsch verstandenen "Längenkontraktion". Woher auch. Materie (aus Atomen, Molekülen etc. bestehend) "staucht" sich doch nicht in Bewegungsrichtung, bloss weil sie mit relativistischen Geschwindigkeiten bewegt wird. Da wirst Du sicher auch nicht widersprechen. Sie staucht sich allenfalls, wenn ich sie in den Schraubstock einspanne. Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Mir geht es vor allem darum, dass die Längenkontraktion nicht als physikalischer, sondern als messtechnischer Effekt verstanden wird. Leider wird das so oft keineswegs klar, selbst in Fachkreisen... Zeitdilatation und Massezunahme sind physikalische Effekte... wobei ich mir bei ersterer gar nicht mal unbedingt sicher bin, denn leitet sich die Zeitdilatation nicht (u.a.) direkt aus der Massezunahme von Materie ab...? (!) Was passiert denn mit Materie, deren Bestandteile bis in den (sub?) atomaren Bereich massereicher werden? Richtig: alles wird langsamer... Da Zeit nichts weiter als das Messergebnis zwischen zwei Ereignissen ist, vergeht Zeit einfach langsamer, wenn diese Ereignisse (bei ansonsten gleichbleibenden Umgebungsbedingungen) langsamer aufeinanderfolgen... das ist bei den "Zuglern" der Fall. Viele Grüße. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Siehe diesen Thread und die Links darin.
Auch zur Massenzunahme. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Du meinst wohl die gravitative Zeitdilatation. Die hängt vom Abstand zu einer zentralen Masse ab, was im Web leicht zu finden ist. Weshalb "vergrößerte Masse"? Masse ist invariant.
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
An der Invarianz der Masse ist nichts herumzudeuteln oder zu relativieren. Du bringst die Masse ins Spiel, meinst aber die gravitative Zeitdilatation "in diesem Fall nicht". Neue Physik? Vielleicht liest du erst mal ein paar grundlegende Dinge nach und kommst dann auf das Thema zurück. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
Und es gibt für mich keinen Grund, dieses Experiment und dessen Folgerungen bei meinen Überelgungen nicht im Hinterkopf zu behalten. Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Dennoch ist die Interpretation mittels relativistischer Masse unnötig. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Mass...ial_relativity It is not good to introduce the concept of the mass M(v) of a moving body for which no clear definition can be given. It is better to introduce no other mass concept than the ’rest mass’ m. Instead of introducing M it is better to mention the expression for the momentum and energy of a body in motion. — Albert Einstein in letter to Lincoln Barnett, 19 June 1948 (quote from L.B. Okun (1989), p. 42) In den Gleichungen findet man den Term γm; was Einstein u.a. sagen - auch wenn‘s manche nicht wahrhaben wollen - ist, dass es unnötig und irreführend ist, diese Term γm als relativistische Masse M zu bezeichnen. Es ist ausreichend, m als Ruhemasse sowie E =γmc²; als Gesamtenergie aufzufassen. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
@Ich:
Zitat:
Zitat:
Übrigens habe ich vor ein paar Tagen einen Professor der theoretischen Physik gehört... ich zitiere sinngemäß aus dem Gedächtnis: Zitat:
Die Reisestrecke ändert sich natürlich überhaupt nicht; was sich ändert, ist die Wahrnehmung der Reisestrecke durch die Astronauten... weil für sie die Zeit eben langsamer vergeht, erscheint ihnen die zurückgelegte Strecke kürzer, als sie ist (die einfache Beziehung von Zeit, Strecke und Geschwindigkeit in der bekannten Grundsatzformel). Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Der Effekt ist wie gesagt geometrisch, wenn auch nichteuklidisch. Eng verwandt ist folgendes Beispiel aus normalen euklidischen Geometrie: Ein Schwimmbecken sei 25 m lang und 12,5 m breit. Das kann man mit einem Maßband messen. Wenn man aber nicht der Länge nach misst, sondern schräg (z. B. diagonal), dann misst man 28 m statt 25 m. Das ist kein "physikalischer" Effekt, an der Schwimmbadlänge hat sich ja nichts geändert. Es ist aber auch kein "scheinbarer" Effekt. Wenn du diagonal durchschwimmst und deine Zeit misst, dann brauchst du tatsächlich länger. Es ist nur so, dass du in beiden Fällen zwar eine Länge gemessen hast, aber eben nicht die "Länge des Schwimmbeckens", sondern etwas anderes. Genau dasselbe ist es mit dem Zug. Ob du seine Länge nach Standardmethode misst, oder ob du die Zeit zum vorbeifahren stoppst, in beiden Fällen misst du eine Länge, aber nicht die "Länge des Zugs" - wenn man darunter, wie ich vorschlagen würde, die "Ruhelänge" versteht. Das nur zum Prinzip. Verstehen kannst du das nur, wenn du dir mal ein Raumzeitdiagramm aufmalst und darin Geometrie betreibst. Das Aufmalen zumendest ist übrigens gar nicht so schwierig und lohnt sich. Das mit der Massenzunahme ist übrigens ähnlich. Es ändert sich tatsächlich etwas, aber eben nicht die Masse, wenn man vernünftige Begriffe gebraucht. Der Effekt ist auch nicht identisch mit einem schwereren Körper in Newtoscher Physik. Diese "relativistische Masse" ist z. B. für Querbeschleunigung anders als für Längsbeschleunigung. Das solltest du dir für später aufsparen. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Bei einer Längenmessung werden sinnvollerweise zwei räumlich getrennte Punkte zum gleichen Zeitpunkt verglichen. Damit das funktioniert, muss man bei einem Systemwechsel (z.B. Zug nach Bahnsteig) die relativistische Änderung der Gleichzeitigkeit berücksichtigen und nennt oder nannte das dann (mehr oder weniger gut gewählt) "Längenkontraktion". |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Weiss eigentlich zufällig jemand, ob die Lorentzkontraktion, so wie wir sie hier in diesem Experiment verstehen wollen, tatsächlich schon mal experimentell bestätigt worden ist? Zur Veranschaulichung dazu für die Interessierten hier noch eine ganz konkrete Skizze meiner Versuchsanordnung: https://abload.de/img/2wgiuy.jpg Ich hoffe, man kann es erkennen. Der Zug kommt von links mit 0,9 c, und unterbricht im Vorbeifahren die am Bahnsteig installierte Lichtschranke (mittels der physikalischen Materie, die er hat). Die Lichtschranke detektiert nun ein Signal (eine Unterbrechung) der Dauer t0. Die Dauer dieses Signals ergibt sich aus der Geschwindigkeit des Zuges und dessen tatsächlicher physikalischen (Ruhe-)Länge nach der Formel t = s/v. Das ist das, was ich eben sehr stark annehme... eine Messung über am Zug reflektierte Lichtstrahlen, wie das auch manchmal in der Literatur beschrieben wird, findet hier nicht statt. @Bernhard vielleicht erübrigt sich Dein Einwand durch meine Messanordnung. Ich messe ja nicht an zwei Punkten, sondern nur an einem einzigen (betreffs Gleichzeitigkeit) Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Man misst die verkürzte Länge. Wenn du mal ein Diagramm dafür machst, wirst du sehen, dass das in meiner Analogie dem Schwimmer entspricht, der schräg durch das Becken schwimmt.
Und über Vorhersage bzw. überprüfte Messung musst du dir keine Gedanken machen. Wenn die SRT falsch ist, ist die gesamte Physik falsch. An ihrer Gültigkeit kann im Rahmen dieses Threads keinerlei Zweifel herrschen. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
Vorhersagen von Theorien irgendwann auch experimentell bestätigen zu können bzw. zu wollen, zählt ja eigentlich zum kleinen Einmaleins der Physik, und ist sehr sinnvoll und vernünftig. Aber darum geht es ja letztlich nicht. Übrigens, ich möchte mich auch keineswegs als ein Kritiker der Relativitätstheorie verstanden wissen. Ganz im Gegenteil: ich bin von vielen der Folgerungen dieser atemberaubenden Theorie einfach nur begeistert. Im Moment fürchte ich, stecke ich an dieser Stelle hier ein bisschen fest. Diagramme zeichnen, hilft mir bzgl. der Anschauung der ganzen Sache nicht wirklich weiter. Mal sehen, kommt Zeit, kommt Rat. Viele Grüße Chris |
Zitat:
Im Bahnsteigsystem BS hast Du zwei Ereignisse. Der vordere Zugteil unterbricht die Lichtschranke. Ich nenne das P1. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit gebe ich diesem Punkt die Werte t = 0 und x = 0. Nach einer gewissen Zeit t_m passiert der hintere Zugteil die Lichtschranke am gleichen Ort, d.h. ebenfalls bei x=0. Dieses zweite Ereignis nenne ich P2. Der Beobachter im ungestrichenen System BS errechnet die Länge s des Zuges gemäß s = v * t_m. Was beobachtet nun der Schaffner im Zugsystem ZS mit den gestrichenen Koordinaten x' und t'? Er sieht eine Lichtschranke auf sich zukommen. Diese wird beim Kontakt mit dem vorderen Zugteil geöffnet (P1') und beim Kontakt mit dem hinteren Zugteil geschlossen (P2'). Auch er berechnet die Länge des Zuges gemäß s' = v * t_m'. Wie die Koordinaten zusammenhängen entnimmt man der Lorentztransformation. Bei P1 gilt: x = 0 t = 0. Also folgt für P1': x'=0 t'=0. Bei P2 gilt: x = 0 t = t_m. Also folgt für P2': x' = -gamma * v * t_m t' = gamma * t_m. Es gilt damit: s' = -x' = v * t' = v * gamma * t_m = gamma * v * t_m = gamma * s oder: s' = gamma * s oder s = s' * sqrt(1-beta²) s' ist die im Zugsystem gemessene Länge und s ist die im Bahnsteigsystem gemessene Länge. q.e.d. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Hallo Bernhard,
danke. Das bedeutet also, der Beobachter im ruhenden System (Bahnsteig) misst eben keinen "gestauchten" vorbeifahrenden Zug, sondern den Zug in seiner realen physikalischen (Ruhe-)Länge. Und der Beobachter im bewegten System (Zug) misst, wenn er von seinem Standpunkt aus den Bahnsteig misst, eine verkürzte Länge. Damit sind wir hundertprozentig auf einer Linie, und der Knoten im Hirn wäre aufgelöst *freu* Und wir haben hier völlige Einigung erzielt :) Offiziell bezeichnet man das veränderte Messergebnis, das im bewegten System entsteht, wenn man gewisse Aussagen über Strecken in der unbewegten "Aussenwelt" treffen will, dann als Lorentzkontraktion. ---- Ich selbst erkläre mir das ganze immer gerne mit der Zeitdliation, die ein Beobachter in einem bewegten System erfährt. Die Zeit vergeht für den Schaffner langsamer. Selbst merken oder feststellen kann er dies jedoch nicht; für ihn scheint alles im Zug völlig "normal" zu sein. Trotzdem misst er für den Bahnsteig aus diesem Grund eben nicht seine Ruhelänge, sondern eine verkürzte Länge. Und noch ein weiteres: Prozesse in der unbewegten "Aussenwelt" werden für den Schaffner aus dem gleichen Grund (Zeitdilatation) scheinbar schneller ablaufen. Pulsare etwa würden "schneller" feuern; unabhängig davon, ob sie in Bewegungsrichtung oder seitlich zum Zug liegen, denn die Zeitdilatation ist ja ungerichtet. Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Ok. Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Du kannst bei Lust und Laune dann ja noch das Minkowski-Diagramm zu diesen zwei Messungen zeichnen. Es sind ja nur zwei Ereignisse, wobei P1 trivialerweise den Ursprung des Diagramms darstellt ;) . |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Letzter Versuch von meiner Seite.
physikus, du hast ein grundlegendes Mißverständnis, dem mit Rechnen offensichtlichlich nicht beizukommen ist. Du hältst "Stauchen" und "Zunahme der Masse" eines relativ zu dir bewegten Körpers noch immer für physikalische Effekte, also für etwas was mit diesem Körper tatsächlich passiert. Das falsch. Beides sind scheinbare auch genannt koordinatenabhängige Effekte. Weshalb sollte denn ein Stab, an dem du gerade vorbei fliegst, physikalisch gestaucht sein und dann, wenn du umkehrst und neben ihm ohne Relativgeschwindigkeit bist, wieder seine normale nicht gestauchte Länge haben? Den Stab kümmert es nicht, ob oder ob nicht irgendjemand vorbei fliegt. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Hallo Timm,
ich fürchte, wenn ich darauf eingehe, haben wir die nächsten drei Seiten sich-im-Kreis drehende Diskussion ohne Mehrwert... Nein, natürlich glaube ich nicht, dass der Stab oder ein Zug in der gleichen Weise "mechanisch gestaucht" wird inklusive aller Effekte der klassischen Mechnik, wie als ob ich ihn in einen Schraubstock eingespannt hätte. Und natürlich glaube ich nicht, dass sich die relativistische Masse erhöht, indem ein Gremlin oder Klabautermann daherkommt und zusätzliche physikalische Masse einfach draufpackt, oder ähnliches. Letzteres ist nur ein Effekt, der beobachtet wird (und sich ähnlich, aber nicht völlig gleich so auswirkt, als ob der Körper eine höhere physikalische Masse bekommen hätte). Ersteres ist - ja, keine Ahnung, auf jeden Fall äußerst kurios, für meine persönliche und private physikalische Vorstellungswelt, dass ein Zug in diesem Fall längenverkürzt am Bahnhof vorbeirauscht. Mit anderen Effekten der RT habe ich nicht solche Probleme (Beeinflussung von Licht durch Gravitation, Zustände am Ereignishorizont eines schwarzen Lochs, Zeitdilatation, Energie-Masse-Äquivalent, Gravitationswellen, usw.) Ich werde mir die Lorentztransformation einmal durchrechnen, inklusive Diagramme. Das habe ich sowieso damals schon mal, in der Schulzeit... Übrigens habe ich eine kleine eigene Theorie hier am Schreitisch liegen, die ohne Längenverkürzung auskommt, und auch das Raketenparadoxon wunderbar erklären kann (Stichwort: Lampe an einer Raketenspitze, relativistische Geschwindigkeitsaddation, ...) Nur dummerweise ist die Nichtexistenz eines "ätherhaften" Gebildes inzwischen schon dermassen stark experimentell erhärtet, dass ich diese Theorie gleichmal fallen lassen kann, ich zitiere WP: Zitat:
Ich rechne/zeichne wie gesagt noch ein bisschen, lese noch weiter, denke noch weiter nach etc etc. Viele Grüße Chris |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
l=sqrt(1-(v/c)²)l' = sqrt(1-ß²)l' = l'/gamma Das kann man auch ganz einfach herleiten und ist mMn absolut logisch und nachvollziehbar. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Dies ist eine Vorhersage der SRT, die bisher nur durch Experimente zweiter Ordnung (und das heisst im Klartext: rechnerisch!) bestätigt werden konnte. Ein Experiment erster Ordnung, das tatsächlich die Längenverzerrung eines mit relativistischer Geschwindigkeit vorbeifliegenden Körpers misst, wurde bisher noch nicht durchgeführt. (und natürlich sind Experimente zweiter Ordnung weit weniger beweiskräftig als solche erster Ordnung, da sie nur die Widerspruchsfreiheit innerhalb der Theorie selbst untersuchen, aber keinen Rückschluss auf tatsächliche physikalische Gegebenheiten erlauben) |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Hallo zusammen,
ich habe jetzt ermittelt, wie man die Lorentzkontraktion verstehen muss, und was diese eigentlich aussagt. Dazu ist es notwendig, das, was hier steht, der Reihe nach gründlich zu lesen, und vollständig zu verstehen: Einsteins Gedankenexperiment Gleichzeitigkeit Lorentzkontraktion (diese drei Abschnitte folgen im Wikipedia-Artikel "Spezielle Relativitätstheorie" alle aufeinander.) Ein guter Prüfstein für das Verständnis ist, wenn einem völlig klar geworden ist, warum der Mitreisende im Zug seinen eigenen Zug auf die beschriebene Art und Weise der Messung als "verlängert" ermittelt hat. Die Lorentzkontraktion (bzw. eigentlich genauso Lorentz"expansion", denn sie führt ja genauso auch zur scheinbaren Verlängerung von gemessenen Strecken, im Falle des Zugreisenden) ist nur ein messtechnischer Effekt, der bei Streckenmessungen relativistisch schnell zueinander bewegter Körper auftritt, wenn man dazu eine ungeeignete Messanordnung verwendet, und zusätzlich von falschen Annahmen ausgeht (--> Gleichzeitigkeit). Es handelt sich nicht um eine physikalische Veränderung materieller Körper (also keine Stauchung von Materie oder ähnliches). Der relativistisch schnelle Zug erfährt keine physikalische Längenänderung, genauso wenig wie der Bahnsteig, wenn der Zug relativistisch schnell daran vorbeifährt. ---- Wen das Thema interessiert, den lade ich gerne dazu ein, sich in die drei beschriebenen Artikel ein wenig hineinzuknien. Die Mühe lohnt sich! ;) |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Wie soll denn eine "geeignete Messanordnung" aussehen? Vor allem - wie definierst du, wann/warum eine Anordnung geeignet ist? |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Lieber Johann, @all,
ich war leider wieder zu vorschnell, und habe mit dem letzten Beitrag leider wieder einen Fehler gemacht. In diesem Teil des Forums hier können (und wollen) wir nur mithilfe und innerhalb der anerkannten physikalischen Theorien diskutieren und argmentieren. Eine allfällige Diskussion über mögliche Schwächen dieser Theorien muss in dem dafür geeigneten Unterforum erfolgen. Ich bitte nochmals um Entschuldigung. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Wenn du aber in dem, wie du die SRT verstehst, eine Schwäche findest, dann können wir das hier diskutieren. Der Unterschied ist einfach deine Einstellung dazu: Hier gehst du davon aus, dass dein Verständnis mangelhaft ist, und du versuchst selber, den Fehler darin zu finden. Hinweise der anderen Mitglieder nimmst du als Hilfe an, die dir vielleicht den richtigen Weg weisen oder den Knoten lösen kann. Dann passt das, und dir wird keiner einen Strick daraus drehen. Das, was wir nicht wollen, ist die gegenteilige Einstellung: Du behauptest, einen Fehler gefunden zu haben, und verteidigst diese Aussage. Hinweise der anderen Mitglieder siehst du als Angriff auf deine Theorie, und du siehst uns in der Bringschuld, dir zweifelsfrei zu beweisen, dass du falsch liegst. Das geht hier nicht, das hatten wir schon viel zu oft. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
@Ich: schon verstanden. (-> Fortsetzung der Diskussion im geeigneten Forum)
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zunächst mal ist der Begriff "Längenkontraktion" ein Fehlgriff, da dieser tatsächlich suggeriert, dass Messobjekte in Relativbewegung gestaucht werden. Das ist natürlich ein absoluter Käse, hat aber historische Gründe. Im Grunde ist die Längenkontraktion eine Messvorhersage. Wie diese Messung vorzunehmen ist, klären wir später. Wichtig zu wissen ist, dass die Ursache der "Längenkontraktion" die Relativität der Gleichzeitigkeit ist. Dass Gleichzeitigkeit relativ ist, ist zwar intuitiv schwer nachvollziehbar, wird aber anhand des Zugbeispiels eindrucksvoll erklärt. Sogar die Reihenfolge von Ereignissen kann vertauscht werden, solange sie nicht kausal miteinander verknüpft sind. Kommen wir wieder zur "Längenkontraktion" zurück und wie man eine Längenmessung durchführt. Dazu möchte ich den Nolting zitieren: Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Nolting lässt allerdings hier noch eine ganz neue abstruse Aussage los, und dieser möchte ich gerne widersprechen, weil sie alles andere als allgemeingültig ist: Zitat:
Der zweite große Unsinn, der in dieser Aussage steckt, ist die Behauptung, man müsse einen Maßstab anlegen, und dann gleichzeitig beide Enden ablesen. Ich habe kürzlich meine Wohnung ausgemessen. Da konnte ich auch nicht beide Enden des Maßstabs gleichzeitig auslesen, sondern habe das nacheinander getan, und meine Messergebnisse stimmen deswegen trotzdem. Also, Herr Nolting: bitte Vorsicht mit postulierenden und Allgemeingültigkeit beanspruchenden Aussagen. ;) |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
(für an diesem Seitenthema Interessierte, ggf. zum Einlesen: Messtechnik)
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Die Frage ist, ob diese Messmethode eine gültige Messmethode ist. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Zitat:
_____ (*ist sie auch, im Falle von Einsteins Gedankenexperiment) |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Dass Myonen die Erdoberfläche erreichen können, schreibt der Erdbeobachter der Zeitdilatation zu, während das Myon selbst es der Längenkontraktion in Bewegungsrichtung zuschreibt. Nur kontrahiert da halt nichts sondern wird lediglich verkürzt gemessen. |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
_____ p.s. aber ich gebe Dir auch damit recht, dass "Stauchung" begrifflich/sprachlich noch etwas mehr beinhaltet (da sind dann Kräfte mit im Spiel) |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Bezüglich deiner Ausmessung der Wohnung - wie genau hast du das gemacht?
PS: Es gibt einen "gewöhnlichen" Doppler-Effekt, den in einem Medium (Fledermäuse), und den relativistischen Doppler-Effekt. Stell dir vor - sie kommen tatsächlich auf unterschiedliche Zahlen raus. (So misst man quantitativ die Qualitäten. :D) |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
Vielmehr liegt hier ein geometrischer Effekt vor, der nicht durch Kräfte verursacht wird. Insofern empfinde ich den Begriff "Längenkontraktion" unglücklich gewählt. Aber wie gesagt: Das hat historische Gründe (Lorentzäther). |
AW: Zur Längenkontraktion (Lorentzkontraktion)
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 13:31 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
ScienceUp - Dr. Günter Sturm