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-   Theorien jenseits der Standardphysik (http://www.quanten.de/forum/forumdisplay.php5?f=4)
-   -   Gedankenexperiment Uhrenhantel (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1977)

SCR 24.07.11 07:40

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61608)
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61606)
Der räumliche Teil der Raumzeit wird sich als (nahe zu) flach erweisen, das hat EMI im anderen Thread ja auch schon angemerkt. Aber der zeitliche wird das wohl nicht sein. Und dieser ist es, der den "Apfel" auf der Erde zum "Fallen" bringt.

Was bedeutet 'Zeitkrümmung' konkret?

IMHO:
Eine Uhr läuft langsamer oder schneller als eine andere = Die beiden Uhren bewegen sich unterschiedlich in der Zeit.
Daraus leitet sich direkt ab, dass sie sich umgekehrt proportional unterschiedlich in einem (euklidisch unterstellten) Raum bewegen (müssen).
Nicht mehr und nicht weniger.

Daraus erschließt sich mir aber noch nicht das augenscheinlich 'natürliche Bedürfnis' von Uhren in der ART, dass sie (sofern möglich) stets langsamer laufen möchten - Aus diesem (und IMHO keinem anderen) Grund fällt der Apfel zu Boden.
Oder anders gesagt: Die Zeitkrümmung kann in meinen Augen vermutlich als Symptom, nicht jedoch als eigentliche Ursache angesehen werden.

Wie siehst Du das?

Gedankenexperiment 'Uhrenhantel':

Wir stellen uns zwei Hohlkugeln vor - Eine doppelt so massiv wie die andere.

Wir legen beide in der Schwerelosigkeit nebeneinander.

Wir berücksichtigen diesmal explizit ihre gegenseitige gravitative Beeinflussung ->
1. Wir bringen einen materiellen Stab an um den Abstand der beiden Hohlkugeln zueinander konstant zu halten.
2. Weiterhin formen wir die beiden Hohlkugeln asymmetrisch aus um die Auswirkungen des G-Feldes der Nachbarkugel auf den jeweils eigenen Mittelpunkt auszugleichen: Dort sollen sich weiterhin alle angreifenden G-Kräfte exakt aufheben.

Wir platzieren an den jeweiligen (nach obigen Modifikationen nun leicht verschobenen) 'Mittelpunkten' zwei baugleiche Uhren:

http://img838.imageshack.us/img838/3993/uhrenhantel.jpg

Wir beobachten:
1. Die Uhr in der massiveren Hohlkugel läuft langsamer.
2. Auf keine der beiden Uhren wirken Kräfte.
3. Das kannst Du Dir jetzt formulierungstechnisch aussuchen:
a) Beide Uhren ruhen trotzdem zueinander (insbesondere die im Bild linke Uhr bewegt sich nicht auf die langsamer laufende rechte zu).
b) Und dass obwohl doch beide Uhren zueinander ruhen.

Und damit nochmals gefragt: Wie siehst Du das? :rolleyes:

JoAx 24.07.11 08:43

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hi SCR!

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61787)
Wir beobachten:
1. Die Uhr in der massiveren Hohlkugel läuft langsamer.
2. Auf keine der beiden Uhren wirken Kräfte.
3. Das kannst Du Dir jetzt formulierungstechnisch aussuchen:
a) Beide Uhren ruhen trotzdem zueinander (insbesondere die im Bild linke Uhr bewegt sich nicht auf die langsamer laufende rechte zu).
b) Und dass obwohl doch beide Uhren zueinander ruhen.

Und damit nochmals gefragt: Wie siehst Du das? :rolleyes:

Ich würde hier den 1. Punkt hinterfragen. Ob das der Fall sein wird, wenn beide Uhren sich tatsächlich nicht aufeinander zu bewegen sollen. Aber auch für möglich halten, dass die Konstruktion, so wie sie zu funktionieren gedacht ist, einfach nicht funktionieren wird.


Gruß, Johann

SCR 24.07.11 11:46

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hallo JoAx,
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61790)
Ich würde hier den 1. Punkt hinterfragen. Ob das der Fall sein wird, wenn beide Uhren sich tatsächlich nicht aufeinander zu bewegen sollen. Aber auch für möglich halten, dass die Konstruktion, so wie sie zu funktionieren gedacht ist, einfach nicht funktionieren wird.

Hinterfrage gerne: Wenn wir den Massenunterschied der beiden Hohlkugeln groß genug annehmen können wir uns hinsichtlich einer potentiellen Bewegung allein auf Uhr 1 konzentrieren.

Hohlkugel 1 sei nun laut Aufgabenstellung genau so beschaffen, dass sich genau an einem Punkt in ihrem Inneren sämtliche im Gesamtsystem auftretenden G-Kräfte gegenseitig amortisieren - Deshalb bewegt sich die dort platzierte Uhr 1 auch nicht.
Dennoch gibt es ein eindeutiges Potential-Gefälle auch von diesem Punkt aus zur massiveren Kugel hin - Warum bewegt sich die Uhr dann aber nicht?

Ich sage: Weil die Zeitkrümmung lediglich aussagt, dass Zeit unterschiedlich vergeht -> Die beiden Uhren können von mir aus gerne kräftefrei zueinander ruhen (ohne sich aufeinander zu bewegen zu müssen) und trotzdem unterschiedlich schnell gehen.
Du sagst (im übertragenen Sinne): Eine Uhr folge auch in ihrer Bewegung IMMER einer ausgezeichneten Richtung der Zeitkrümmung (hin zum langsameren Vergehen der Zeit) -> Dann müsste sich zumindest Uhr 1 in Richtung Uhr 2 bewegen.

Oder die ganze Konstruktion ist gar nicht möglich - Das kann ich gar nicht ausschließen obwohl ich das auf Anhieb nicht sehe -> Dann erbitte ich aber genaue Erläuterung 'was' an diesem Gedankenexperiment unmöglich ist.

So - Jetzt muß ich aber erst einmal wieder los. :)

Gruß
SCR

JoAx 24.07.11 12:34

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61801)
Warum bewegt sich die Uhr dann aber nicht?

Lagrange-Punkt. L1 schätze ich, passt da am besten.

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61801)
Du sagst (im übertragenen Sinne): Eine Uhr folge auch in ihrer Bewegung IMMER einer ausgezeichneten Richtung der Zeitkrümmung (hin zum langsameren Vergehen der Zeit)

Und für die "kleinere" Uhr gibt es mehrere ausgezeichnete Richtungen der Raumzeitkrümmung. Sie (bede) befinden sich im lokalen Maximum des "G.-Potentials".

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61801)
-> Dann müsste sich zumindest Uhr 1 in Richtung Uhr 2 bewegen.

"Würde" sie auch, wenn's da nicht eine gewisse Stange gäbe.

NACHTRAG:
Eigentlich möchte ich jegliche konkrete Voraussage in diesem Experiment vorerst verweigern. Mir scheint die Aufgabe weniger trivial zu sein, als du es dir vorstellst.


Gruß, Johann

SCR 24.07.11 22:55

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hallo JoAx
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61804)
Lagrange-Punkt. L1 schätze ich, passt da am besten.

Könnte sein - Sieht zumindest ähnlich aus:
Zitat:

Zitat von wikipedia
An diesen Punkten im Weltraum heben sich die Gravitationskräfte benachbarter Himmelskörper und die Zentrifugalkraft der Bewegung gegenseitig auf, so dass jeder der drei Körper in seinem Bezugssystem kräftefrei ist und bezüglich der anderen beiden Körper immer denselben Ort einnimmt.

Allerdings kommt unser Beispiel ohne jegliche Bewegungen aus - Das ist IMHO ein (der?) 'Vorteil' von Hohlkugeln.
Die werden IMHO in der Literatur immer etwas steifmütterlich behandelt - Ich erachte sie erkenntnistheoretisch für das Verständnis der Gravitation als hochinteressant.
Und in Form von Gravasternen (= mit 'de Sitter-Kern') liebe ich sie, wie Du weisst ;).
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61804)
"Würde" sie auch, wenn's da nicht eine gewisse Stange gäbe.

Jede Uhr befindet sich freischwebend in einer ('gekrümmten') Hohlkugel - Sie kann sich darin völlig frei bewegen (falls sie denn möchte), bis sie irgendwo an den massiven Rand derselben stoßen sollte -> Wie meinst Du das mit der Stange?
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61804)
NACHTRAG:
Eigentlich möchte ich jegliche konkrete Voraussage in diesem Experiment vorerst verweigern. Mir scheint die Aufgabe weniger trivial zu sein, als du es dir vorstellst.

Ich erachte die Aufgabe schon als trivial - Du beziehst das vermutlich auf die Lösung ... Dann: Mag sein. :rolleyes:
Aber gerade in solchen Situation sollte sich doch eine Diskussion anbieten ... (Muß ja nicht mit mir sein).

JoAx 25.07.11 23:03

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61838)
Wie meinst Du das mit der Stange?

Sie müsste das gleiche machen, was beim echten Planeten und L die Bewegung erledigt.


Gruß

SCR 26.07.11 10:33

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Aber die Stange hält doch nur die Hohlkugeln auseinander - Nicht die frei beweglichen Uhren ... :rolleyes:

JoAx 26.07.11 10:55

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61886)
- Nicht die frei beweglichen Uhren ...

Was verstehst du unter "frei beweglich"?
Wird die Bewegung nicht durch die Raumzeit vorgegeben?
Macht die Massenverteilung das, was du gerne hättest?
Eine Uhr an der Sonnenoberfläche geht auch langsamer, als eine an der Erdoberfläche. Dennoch fallen wir nicht auf die Sonne. Und?


Gruß

SCR 26.07.11 11:20

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hallo JoAx,
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61888)
Was verstehst du unter "frei beweglich"?

Na dass sie insbesondere nicht an den Hohlkugeln (und damit indirekt an der Stange) befestigt sind: Sie ruhen lokal frei (beweglich) im Raum.
Die 'Hohlkugel-Stangen-Konstruktion' dient doch hier nur dazu, ein statisches Gefälle im G-Potential zwischen den beiden Punkten der Raumzeit zu erzeugen, in welchem beide Uhren ruhen - Hier ist doch das Bewegungsverhalten der beiden Uhren zueinander von Interesse.
Falls es hilft:
Die 'Hohlkugel-Stangen-Konstruktion' kannst Du Dir IMHO auch durch eine einzige, geeignet geformte 'Blase' / 'Kallebasse' vorstellen (eben mit entsprechend aufeinander abgestimmten 'rundlichen' Formen/Ausbuchtungen von unterschiedlicher Wandstärke) - Dadurch könnten die beiden Uhren auch konkret miteinander zusammenstoßen ('wenn sie denn wollten') ... das ändert aber IMHO nichts Prinzipelles an der Problemstellung.
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61888)
Wird die Bewegung nicht durch die Raumzeit vorgegeben?

Ja - Aber genau um diese geht es doch. Ausgangspunkt war doch Deine Feststellung:
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61606)
Der räumliche Teil der Raumzeit wird sich als (nahe zu) flach erweisen, das hat EMI im anderen Thread ja auch schon angemerkt. Aber der zeitliche wird das wohl nicht sein. Und dieser ist es, der den "Apfel" auf der Erde zum "Fallen" bringt.

(Hervorhebungen von mir)
Du sagst doch damit, in der Zeitkrümmung läge die Ursache der Beschleunigung frei fallender Körper - Oder etwa nicht? :rolleyes:
Ich sage 'Nein' und habe mir deshalb dieses Gedankenexperiment dazu ausgedacht.
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61606)
Macht die Massenverteilung das, was du gerne hättest?

Ja (?). (*)
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61606)
Eine Uhr an der Sonnenoberfläche geht auch langsamer, als eine an der Erdoberfläche. Dennoch fallen wir nicht auf die Sonne. Und?

Wir haben hier aber einen kleinen aber feinen Unterschied: Beide Uhren (im 'Uhrenhantel'-Beispiel) ruhen zueinander - Hier wirken ausschließlich G-Kräfte.

Um eine ungefähre 'Kongruenz' der Sachverhalte herzustellen müsstest Du Dich ein rotierendes Bezugssystem begeben, in welchem Erde und Sonne zueinander ruhen.
In diesem würden wir dann mit ponderablen Testobjekten Experimente/Beobachtungen durchführen. Diese würden zu der Erkenntnis führen, dass sich Sonne und Erde eigentlich auch gegenseitig anziehen müssten. Und letztendlich wird man dies auf eine anzunehmende Rotation zurückführen, um mittels der dabei auftretenden Fliehkräfte doch erklären zu können, weshalb sich Sonne und Erde nicht aufeinander zu bewegen.

-> Deshalb gestatte mir die Frage: Willst Du andeuten, dass wir uns mit dem 'Uhrenhantel'-Beispiel möglicherweise in einem rotierenden BS befinden könnten? :rolleyes:

(*) Wobei 'was ich gerne hätte' ja wohl keinen Einfluss auf den auch tatsächlich dahinterstehend Wirkungsmechanismus haben sollte. ;)

SCR 27.07.11 20:58

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hallo JoAx,
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61889)
-> Deshalb gestatte mir die Frage: Willst Du andeuten, dass wir uns mit dem 'Uhrenhantel'-Beispiel möglicherweise in einem rotierenden BS befinden könnten? :rolleyes:

Wenn Du eine kleine zusätzliche Testmasse einbringst, die das Gleichgewicht minimal stört, werden sich die beiden Systeme ('Uhrenhantel' / Zweikörperproblem Erde-Sonne) völlig unterschiedlich verhalten.

JoAx 28.07.11 07:33

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hi SCR!

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61787)

Kannst du bitte einzeichnen, wei hier das Potental deiner Einschätzung nach verlaufen soll?


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 07:47

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Morgen JoAx!

Kann ich gerne versuchen: Stellst Du Dir etwa sowas in dieser Art vor?
http://2.bp.blogspot.com/_-h5patrZ79...tial+graph.PNG

JoAx 28.07.11 07:56

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61973)
Kann ich gerne versuchen: Stellst Du Dir etwa sowas in dieser Art vor?

Ja, etwas in der Art. Aber halt für deine "Hantel". :)

Gruß

SCR 28.07.11 08:36

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61974)
Aber halt für deine "Hantel". :)

Ach so! ;)

Hmm ... Geht das so ohne weiteres überhaupt? :rolleyes:
'Mal sehen: Die Hantel ist rotationssymmetrisch nicht kugelsymmetrisch (? Nennt man das überhaupt so?) ...
Zudem besteht sie aus 'verschiedenen Komponenten' ... obwohl: Die Uhren könnten wir als masselos annehmen ... :rolleyes:

-> Ich vermute, das geht möglicherweise in einer 2D-Darstellung gar nicht ... Man müsste das G-Potential der Hantel eher wie auf einer topologischen Landkarte die Höhenlinien darstellen (bzw. zwei räumliche Achsen + Potentialachse?).

Wie sieht denn so eine "Karte" (physikalisch-korrekt!) 'typischerweise' aus? Hättest Du da einmal ein Beispiel an dem ich mich orientieren könnte?


EDIT: Oder nehmen wir nur eine Schnittgerade quer durch die Hantel? Dann sollte das doch in der 'klassischen' Form gehen ... (Wir würden uns halt dann sozusagen auf die 'longitudinale' Betrachtung des G-Potentials beschränken)

(Äh - Sofern ein Physiker anhand meiner Worte überhaupt versteht, was gerade mein Problem ist ... :))

quick 28.07.11 08:53

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hallo SCR,

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61965)
Wenn Du eine kleine zusätzliche Testmasse einbringst, die das Gleichgewicht minimal stört, werden sich die beiden Systeme ('Uhrenhantel' / Zweikörperproblem Erde-Sonne) völlig unterschiedlich verhalten.

Ich wage mal eine Einschätzung....
Im Hohlkugelmittelpunkt befinden sich die Uhren in einem labilen Zustand.
Wären die zwei Hohlkugeln rel. weit auseinander, würde die jeweils dickere Wand das Ziel der Uhren sein, wenn sie selbst eine geringe Masse hätten.
In den weit entfernten Hohlkugeln wären die Uhren in einem metastabilen Zustand, bei kurzer Entfernung wären die Uhren an der jeweils dünneren Wand.
Was hat das aber mit dem Zweikörperproblem Erde-Sonne zu tun?

mfg
quick

JoAx 28.07.11 09:24

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Was interessiert dich da, SCR?

- Ob die "kleinere" Uhr sich in Richtung der "größeren" bewegen wird.

Richtig?

Also musst du auch diese Richtung (Schnitt) betrachten. Alles andere darfst du ausser Acht lassen. Du willst ja auch selbst, dass es einfach ist/bleibt.

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61976)
Oder nehmen wir nur eine Schnittgerade quer durch die Hantel?

Ja.


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 09:46

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hi JoAx!
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61979)
Ja.

o.k.
Dann würde ich aber vorschlagen, erst einmal als Ausgangspunkt mit der Grafik des G-Potentials der Schnittgeraden durch eine symmetrische Hohlkugel anzufangen (Da habe ich nämlich z.B. noch eine Unsicherheit beim Verlauf des G-Potentials 'in der Wand' - Da wollte ich eh' noch fragen, war seitdem bloß noch nicht die passende Gelegenheit).
Damit hätten wir eine gemeinsame Basis und könnten von dort aus sehen, warum es in den asymmetrischen Hohlkugeln der Hantel Berge und Täler gibt und die Uhren sozusagen auf den Spitzen zweier 'Unterwasserberge' ruhen ... (Das können wir dann aber alles auf Basis der betreffenden Grafik diskutieren).
Was meinst Du?

-------------------------

Eine kleine Bitte / Vorschlag:
Das Thema 'Uhrenhantel' ist zwar hier entstanden -hat IMHO aber letztenendes doch nicht unbedingt mit dem eigentlichen Thema dieses Threads (Zwillingsexperiment "mit swing-by") zu tun -> Könntest Du (während ich 'pinsle') die zugehörigen Beiträge in einem eigenen Thread zusammenfassen ("Gedankenexperiment Uhrenhantel" oder so - Titel ist mir eigentlich egal) - der Übersichtlichkeit halber?
Wäre sehr nett! :)
(Ich habe im Moment ohnehin gerade keine Zeit 'zu malen' -> Könntest Dir also auch Zeit lassen)

JoAx 28.07.11 10:08

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61982)
(Da habe ich nämlich z.B. noch eine Unsicherheit beim Verlauf des G-Potentials 'in der Wand'

Das ist unwichtig, SCR.

Innerhalb einer Hohlkugel mit homogener Massenverteilung, und ohne anderen Massen ausserhalb, verläuft das Potential waagerecht = ist überall gleich.


Gruß

Benjamin 28.07.11 18:35

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61787)
Wir beobachten:
1. Die Uhr in der massiveren Hohlkugel läuft langsamer.
2. Auf keine der beiden Uhren wirken Kräfte.
3. Das kannst Du Dir jetzt formulierungstechnisch aussuchen:
a) Beide Uhren ruhen trotzdem zueinander (insbesondere die im Bild linke Uhr bewegt sich nicht auf die langsamer laufende rechte zu).
b) Und dass obwohl doch beide Uhren zueinander ruhen.

Nein, beide Uhren laufen synchron.
Wie langsam oder wie schnell eine Uhr läuft, hängt nicht vom Potential selbst, sondern von dessen Gradienten, sprich dessen örtliche Änderung, ab. Nach der ART ist weiters auch die zeitliche Änderung von Bedeutung.
Ändert sich das Potential weder nach Ort noch nach Zeit, so wirkt keine Gravitationskraft und man spricht von einem feldfreien Raum. Alle Uhren an solch einem Punkt laufen gleichschnell, sofern sie in relativer Ruhe zueinander sind.

Hawkwind 28.07.11 19:12

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 62008)
Nein, beide Uhren laufen synchron.
Wie langsam oder wie schnell eine Uhr läuft, hängt nicht vom Potential selbst, sondern von dessen Gradienten, sprich dessen örtliche Änderung, ab. .

Nein, das stimmt nicht, Benjamin.
Die Formel für die von der ART vorhergesagte gravitative Zeitdilatation ist in der Näherung schwacher Felder

Zitat:

In einem schwachen Gravitationsfeld wie dem der Erde kann die Gravitation und somit die Zeitdilatation näherungsweise durch das Newtonsche Gravitationspotential beschrieben werden:

http://upload.wikimedia.org/math/8/8...e84cf7969d.png

Hierbei ist t0 die Zeit bei Potential φ = 0, und φ das Newtonsche Gravitationspotential (Multiplikation mit der Masse eines Körpers ergibt dessen potentielle Energie an einem bestimmten Ort)
aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdil...ch_Gravitation

SCR 28.07.11 19:53

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hi JoAx,
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61984)
Das ist unwichtig, SCR.

Nein, ist es nicht :(: Das brauchen wir/ich für die Einschätzung der Gravasterne (bzw. können umgekehrt aus der Gravastern-Lösung gegebenenfalls den 'G-Potentialverlauf in der Hohlkugel-Wand' verifizieren).

Nun - Dann würde ich jetzt einmal das Malen anfangen: Ich schlage dazu vor, das Modell zu vereinfachen (Ich würde es auch erläutern - Es geht auch darum hinterher da ein wenig Rechnen zu können) - Hättest Du irgendwelche Einwände?

P.S.:
Ich kenne Dich lange genug um zu wissen, dass, wenn es bei Dir "etwas einmal etwas länger dauert", Du Dich ausgiebig mit aufgeworfenen Fragestellungen beschäftigst um dann wohlüberlegt (D)eine Gegenfrage(n) zu stellen.
Was mich interessieren würde: Hast Du es "nur" mit masselosen Uhren durchgespielt oder auch mit ponderablen (und weitergehend mit ponderablen unterschiedlicher Masse)? Denn ... später. :)

JoAx 28.07.11 20:15

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62013)
Nein, ist es nicht :(: Das brauchen wir/ich für die Einschätzung der Gravasterne (bzw. können umgekehrt aus der Gravastern-Lösung gegebenenfalls den 'G-Potentialverlauf in der Hohlkugel-Wand' verifizieren).

Eins nach dem anderen, SCR.

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62013)
Nun - Dann würde ich jetzt einmal das Malen anfangen: Ich schlage dazu vor, das Modell zu vereinfachen

Sie dürfen. :D
Vereinfachen ist auch prima.

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62013)
Hast Du es "nur" mit masselosen Uhren durchgespielt oder auch mit ponderablen

Eins nach den anderen.


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 20:40

AW: SCR-Zwillingsexperiment "mit swing-by"
 
Hi JoAx,
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62014)
Eins nach dem anderen, SCR.

Ach menno! ;)
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62014)
Sie dürfen. :D Vereinfachen ist auch prima.

:D - Beim Approximieren und Nähern drückt man halt als Physiker auch schon 'mal ein Auge zu.
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62014)
Eins nach den anderen.

Du wirst Dich (vielleicht) noch wundern (für) was ... ;)
Aber Du hast Recht: Eins nach dem anderen.

SCR 28.07.11 20:47

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Beginnen wir mit der 'normalen' Hohlkugel (in der Zwischenzeit tippe ich einmal zusammen wie ich gedenke die Uhrenhantel auf "einfachen Newton" zurückzuführen):

Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 61984)
Innerhalb einer Hohlkugel mit homogener Massenverteilung, und ohne anderen Massen ausserhalb, verläuft das Potential waagerecht = ist überall gleich.

Völlig richtig, JoAx.

http://upload.wikimedia.org/wikipedi...tation%3D0.png
Zitat:

Zitat von wikipedia
Dann ist das Potential http://upload.wikimedia.org/math/1/6...a718ad1373.png also konstant

Aus http://www.quanten.de/forum/showthre...2&postcount=38:
Zitat:

Zitat von SCR
[...] das Gummituch ist das Gravitationspotential = Die Krümmung des Raums. (IMHO)

Wir nehmen zwei identische Massen und setzen sie SEHR WEIT auseinander auf das Gummituch - Wie sieht das G-Potential zwischen ihnen aus?
(Ist das Gummituch zwischen ihnen flach oder zur Mitte hin nach oben gewölbt?)

Wir ergänzen die Massen um weitere identische und bilden mit ihnen einen Kreis - Wie sieht das G-Potential zwischen ihnen aus?
(Ist das Gummituch zwischen ihnen flach oder zur Mitte hin nach oben gewölbt?)

Um nach dem gleichen Prinzip eine Hohlkugel zu bilden müsst Ihr jetzt dreidimensional denken und diese aus Einzelmassen zusammensetzen.

Seht Euch dazu das G-Potential einer Masse von der Seite an - z.B. das hier:

http://www.physikon.de/01/06/06feld6.gif

Relevant sind jetzt nur die X-Werte >1 (Es geht schließlich um die Krümmung außerhalb der Masse).
Könnt Ihr ansatzweise ein leicht gebogenes, ins unendliche zulaufende Tortenstück erkennen?
Das jetzt in "3D" -> Einmal um sich selbst rotieren lassen - Es ergibt sich eine Art Kegel.

Von der Innenseite der Kugel zeigen nun überall solche Kegel in die Mitte der Kugel und füllen sie aus. Und zwar so homogen, dass in Summe das G-Potential im Inneren sich als konstant zeigt.

Wie auf Seite 7 in EVB's verlinktem Dokument auch graphisch dargestellt.

Oder anders gesagt: Die 1/r²-Abstandsregel führt von einer Hohlkugel nach innen ausgeführt rein geometrisch bedingt zu einem homogenen G-Feld ohne eine ausgezeichnete Richtung (da das G-Potential überall identisch ist).

Ich hoffe ich habe jetzt niemanden bezüglich seiner Vorstellungskraft überfordert: Aber IMHO ist alles völlig konsistent und logisch.

P.S.: Das müssten IMHO nicht-euklidische Kegel sein damit die exakt aneinander anschließen können [...]

Der Vollständigkeit halber: Eine Vollkugel betrachte ich nur als einen Spezialfall einer Hohlkugel - r(Hohlraum)=0.

Irgendwas falsch? :rolleyes:

Jogi 28.07.11 21:01

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo SCR.

Wenn du eine Stange brauchst, um deine Hohlkugeln auf Abstand zu halten (und das brauchst du, wenn das System nicht rotiert), dann streben auch die darin befindlichen Uhren aufeinander zu, genauer gesagt zum Schwerpunkt des Gesamtsystems.
Die Uhren stoßen also irgendwann an dem Punkt gegen die Innenwand, der dem Systemschwerpunkt am nächsten liegt.
Vergliche man den Uhrengang der beiden Uhren mit dem einer dritten, im Schwerpunkt befindlichen, würde man diese "Schwerpunktsuhr" als die langsamste ausmachen.

Das aber ist nicht die Ursache der Fallbeschleunigung, sondern Folge des Potentials, das nun mal im Schwerpunkt (von wo aus der Gradient in jede Richtung abfällt ;) ) am Größten ist.


Gruß Jogi

JoAx 28.07.11 21:17

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62017)
Irgendwas falsch?

Ja, das hier z.B.:

Zitat:

Zitat von SCR
Seht Euch dazu das G-Potential einer Masse von der Seite an - z.B. das hier:

http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre...06/img1190.gif

Du schreibst G-Potential, abgebildet ist aber Gragitationsfeldvektor. ;)

Ich würde auch nicht mit einer Hohlkugel, sondern mit einer zentralen Masse M, einer kleineren m1, und einer noch kleineren m2 dazwischen anfangen. m1 und m2 müssten so gewählt werden, dass sie im G-Potential auf der selben Höhe liegen.
Aber du bist der Chef.


Gruß, Johann

JoAx 28.07.11 21:20

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62018)
dann streben auch die darin befindlichen Uhren aufeinander zu, genauer gesagt zum Schwerpunkt des Gesamtsystems.

Nicht zwangsläufig, Jogi.

Die Hohlkugeln sind ja nicht symmetrisch. :)


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 21:29

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo JoAx,

Upps :o - Hast Recht.

Mein Problem war: Im Originalbetrag hatte ich damals eine "passende" Grafik aus dem www eingebunden - nur auf die kann man aktuell nicht mehr zugreifen (gesperrt? gelöscht? ...)

Jetzt habe ich auf die Schnelle eine andere rausgesucht und dabei prompt danebengegriffen -> Ich schaue einmal, ob ich was besseres finde.

Jogi 28.07.11 21:29

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Johann.

Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62021)
Zitat:

Zitat von Jogi
dann streben auch die darin befindlichen Uhren aufeinander zu, genauer gesagt zum Schwerpunkt des Gesamtsystems.

Nicht zwangsläufig, Jogi.

Die Hohlkugeln sind ja nicht symmetrisch. :)


Gruß, Johann

Deshalb schrieb ich ja:
Zitat:

genauer gesagt zum Schwerpunkt des Gesamtsystems
Du kannst das System formen und verbiegen wie du willst, es wird immer einen Schwerpunkt haben, der auch gleichzeitig das Gravitationszentrum darstellt.

Liegt der Schwerpunkt innerhalb einer der Hohlkugeln, verharrt die darin befindliche Uhr dort, stößt ggf. an keine Wand und ist obendrein noch die langsamste.:)


Gruß Jogi

JoAx 28.07.11 21:35

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62023)
Du kannst das System formen und verbiegen wie du willst, es wird immer einen Schwerpunkt haben, der auch gleichzeitig das Gravitationszentrum darstellt.

Ja, Jogi. Aber wenn du das System so formst, was noch zu klären ist, ob das geht, dass innerhalb der Hohlkugeln der Gradient des Potentials NULL ist, dann werden die Uhren nirgends anstossen, auch wenn das Gravitationszentrum ausserhalb liegt.


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 21:35

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
So - Hier also (mein Versuch) einer "Vereinfachung zu Newton":

Vorneweg: Zu was dient diese Hohlkugel-Stangen-Konstruktion überhaupt?
1. Sie dient dazu, ein inhomogenes G-Feld zu erzeugen und dieses unveränderlich aufrechtzuerhalten.
Was ist das Problem dabei?
Zur Erzeugung von G-Feldern braucht man Massen - Die werden nun aber ja auch selbst vom G-Feld beeinflusst. Ergo: "Nageln wir sie aneinander fest - Dann können sie nicht mehr verrutschen."
2. Es gibt zwei (eigentlich mehr - Das werden wir gleich sehen, darauf hatte JoAx schon indirekt hingewiesen) "besondere" Punkte in diesem G-Feld.

Wenn man sich 1. vor Augen führt können wir die Uhrenhantel dahingehend vereinfachen, dass wir sämtliche "Abstandshalter" als imponderabel (Ein klasse Wort hast Du mir da zukommen lassen, Hawkwind! ;)) annehmen.

Beschränken wir uns nun bezüglich der Betrachtung nur auf die Rotationssymmetrie-Achse der Hantel lässt diese sich IMHO in ein entsprechendes Punktmassen-Modell "umwandeln" (Skizze):

http://img851.imageshack.us/img851/9...ereinfacht.jpg

Irgendwelche Einwände gegen diese Vereinfachung?

Ansonsten könnten wir jetzt dieses Modell "mit Standard-Newton" berechnen.

Gleichzeitig sollte(n) sich jetzt eigentlich auch der/die G-Potentialverlauf/verläufe von alleine erschließen - Oder muß ich noch was malen, JoAx?

Jetzt mein Manko:
Ich weiß zwar / denke, dass es geht, meine Fahigkeiten reichen aber leider nicht dazu aus, ein beispielhaftes Ausgangsmodell für das weitere Vorgehen zu berechnen :(.
Konkret:
Wie schwer müssen/dürfen (exemplarisch) M1, M2, M3 haben und welchen Abstand müssen sie untereinander aufweisen?
Wo liegen in diesem Fall die beiden "Lagrange-Punkte" zwischen den Massen für die beiden Uhren?
- Ein konkretes Zahlen-Beispiel eben mit dem das funktionieren sollte.

Könnte mir da vielleicht einmal jemand helfen? (Ich stehe da leider schon ansatztechnisch auf dem Schlauch)

Ich muß mich jetzt aber leider erst einmal ausklinken: Ich muß morgen ziemlich früh raus. Ihr könnt es ja untereinander schon einmal etwas weitergehend diskutieren.

P.S.: An diesem Modell ist im Übrigen "Ich" schuld mit seiner "Äther-im-Schuhkarton-Nachweis"-Frage ...
P.P.S.: "Höhlt" man M2 aus hätte man z.B. einen weiteren "L-Punkt" in diesem System.

Jogi 28.07.11 21:42

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62024)
Ja, Jogi. Aber wenn du das System so formst, was noch zu klären ist, ob das geht, dass innerhalb der Hohlkugeln der Gradient des Potentials NULL ist,

Innerhalb beider Hohlkugeln zugleich?
Ohne Systemrotation?
:confused:

Jogi 28.07.11 21:51

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62025)
2. Es gibt zwei (eigentlich mehr - Das werden wir gleich sehen, darauf hatte JoAx schon indirekt hingewiesen) "besondere" Punkte in diesem G-Feld.

Ach ja?
Wo denn?

Zitat:

Wo liegen in diesem Fall die beiden "Lagrange-Punkte" zwischen den Massen für die beiden Uhren?
Eben. Das würde ich auch gerne wissen.
Ein nichtrotierendes System weist keine weiteren Lagrange- oder Librationspunkte auf als seinen Schwerpunkt. Punkt.

Zitat:

"Höhlt" man M2 aus hätte man z.B. einen weiteren "L-Punkt" in diesem System.
Nicht "einen weiteren", sondern den einzigen.


Gruß Jogi

SCR 28.07.11 22:00

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Jogi,
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62027)
Ach ja?
Wo denn?

Nach dieser "Bauanleitung" gibt es die:
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 61787)
Wir berücksichtigen diesmal explizit ihre gegenseitige gravitative Beeinflussung ->
1. Wir bringen einen materiellen Stab an um den Abstand der beiden Hohlkugeln zueinander konstant zu halten.
2. Weiterhin formen wir die beiden Hohlkugeln asymmetrisch aus um die Auswirkungen des G-Feldes der Nachbarkugel auf den jeweils eigenen Mittelpunkt auszugleichen: Dort sollen sich weiterhin alle angreifenden G-Kräfte exakt aufheben.

Wir platzieren an den jeweiligen (nach obigen Modifikationen nun leicht verschobenen) 'Mittelpunkten' zwei baugleiche Uhren:

Obwohl ich zugeben muß, dass ich mir genau wie JoAx auch nicht ganz sicher bin, ob man das Ding in der Realität tatsächlich bauen kann - In dem Sinne, dass die obigen Anforderungen auch erfüllt/erfüllbar sind ... :rolleyes:

Jogi 28.07.11 22:03

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62028)


Obwohl ich zugeben muß, dass ich wie JoAx auch nicht ganz sicher bin, ob man das Ding so bauen kann, dass die obigen Anforderungen auch tatsächlich erfüllt sind ... :rolleyes:

Ich darf dir versichern, daß deine Unsicherheit sehr wohl begründet ist.:)

SCR 28.07.11 22:07

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Jogi,

nicht so schnell:
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62027)
Ein nichtrotierendes System weist keine weiteren Lagrange- oder Librationspunkte auf als seinen Schwerpunkt. Punkt.

Falls es an der Bezeichnung liegen sollte - Wie nennst Du einen Punkt in einer Hohlkugel, an dem sich alle G-Kräfte gegenseitig aufheben?

P.S.: Du darfst Dir dabei jeden beliebigen aussuchen. ;)

Jogi 28.07.11 22:12

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62030)
Wie nennst Du einen Punkt in einer Hohlkugel, an dem sich alle G-Kräfte gegenseitig aufheben?

Schwerpunkt.

Nächste Frage...

SCR 28.07.11 22:16

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
:D Verdiente 50 Punkte.
Nächste Frage: Gibt es in einer Hohlkugel weitere Punkte, die die gestellte Anforderung erfüllen, neben dem Schwerpunkt? (Falls Ja: Wie nennst Du die?)

EDIT: Habe die falsche Grafik vorne ausgetauscht - Die neue ist zwar auch nicht so dolle, zeigt jetzt aber zumindest (auch) das G-Potential.

JoAx 28.07.11 22:22

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hi SCR!

Hier meine Vereinfachung (+ G-Potentialverlauf, schemenhaft):

http://www7.pic-upload.de/28.07.11/fsdyrfh8roau.jpg

Warum so? Eigentlich ist nur wichtig, dass die "kleinere" Uhr sich nicht in jedem Fall auf die "grössere" bewegt, nur, weil die "grössere" tiefer im G-Potential liegt. Oder?

Wenn man jetzt aus m1 und m2 eine entsprechend geformte Hohlkugel macht, dann könnte u.U. auch passieren, dass das G-Potential im Inneren überall gleich sein wird.

Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62025)
Wie schwer müssen/dürfen (exemplarisch) M1, M2, M3 haben und welchen Abstand müssen sie untereinander aufweisen?

Versuche es doch mit der Sonne, der hohlen Erde und meiner Vereinfachung.


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 22:29

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Nachtrag:
Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62029)
Ich darf dir versichern, daß deine Unsicherheit sehr wohl begründet ist.:)

Da mache ich nicht lange rum: Das postuliere ich jetzt kurzerhand, dass es geht :D -> Diese "SCR-Vermutung" darf ab sofort jeder, der will, widerlegen. ;)

Ernsthaft: Gehen wir einmal davon aus, so eine Hantel wäre "baubar".
(Ich habe keine Ahnung ... Ich glaube lediglich, dass es gehen müsste)

Jogi 28.07.11 22:31

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von SCR (Beitrag 62032)
:D Verdiente 50 Punkte.

Krieg' ich noch weitere 50 Punkte, wenn ich mit "alle G-Kräfte" auch die nach außen wirkenden einbeziehe?

Zitat:


Nächste Frage: Gibt es in einer Hohlkugel weitere Punkte, die die gestellte Anforderung erfüllen, neben dem Schwerpunkt? (Falls Ja: Wie nennst Du die?)
Schon klar, du meinst das nicht vorhandene Potentialgefälle innerhalb des Hohlraumes.
Da könnte man, die alleinige Anwesenheit der Hohlkugel im Universum vorausgestzt, von einem "Librationsraum" sprechen.
Der verschwindet aber, wenn eine andere Masse auftaucht.

JoAx 28.07.11 22:33

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Jogi!

Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62026)
Innerhalb beider Hohlkugeln zugleich?
Ohne Systemrotation?

Denk an eine ganz normale Hantel und an einen Gummituch. Gummituch würde imho den Verlauf des G-Potentials symbolisieren. Der Schwerpunkt wird genau zwischen den Kugeln liegen, das wird aber nicht der tiefste Punkt des Gummituchs sein. Der Schwermittelpunkt spielt hier also keine Rolle.
Und wir fallen auf die Erde und nicht auf die Sonne auch nicht deswegen, weil die Erde so schnell um die Sonne kreist. Deswegen fällt lediglich die Erde nicht auf die Sonne. :)

Und jetzt die Hantel nur noch leicht "deformieren" ... :)


Gruß, Johann

SCR 28.07.11 22:34

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hi JoAx,
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62033)
Versuche es doch mit der Sonne, der hohlen Erde und meiner Vereinfachung.

Ja - Das ist noch eine Stufe "einfacher" als mein Ansatz.
Konzentration auf Uhr 1 - Wäre ich auf Anhieb jetzt nicht darauf gekommen.

Nichtsdestotrotz: Das geht nicht, JoAx:
1. Ich brauche nämlich später noch die zweite Uhr "ebenfalls beweglich" (Das wirst Du dann sehen).
2. Muß ich jetzt echt erst einmal ins Bett.

Gute N8!

Letzter Nachtrag:
Da sich hier nichts bewegt: Da darf ich wenigstens vollumfänglich Newton nutzen und muß nicht relativistisch rechnen - Hier geht die ART in Newton über - Korrekt? Das ist in diesem Fall nicht einmal als eine Näherung zu betrachten - Oder? :rolleyes:
Endgültig gute N8!

Jogi 28.07.11 23:02

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Johann.
Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62036)
Denk an eine ganz normale Hantel und an einen Gummituch. Gummituch würde imho den Verlauf des G-Potentials symbolisieren. Der Schwerpunkt wird genau zwischen den Kugeln liegen, das wird aber nicht der tiefste Punkt des Gummituchs sein.

Dennoch werden die Uhren (innerhalb der Hohlkugeln) auf diesen Punkt zu streben.
Weil durch die Anwesenheit der jeweils anderen Kugel eben doch ein Potentialgefälle in den Kugeln herrscht.
Der mondzugewandte Flutberg unserer Ozeane zeigt das sehr schön.


Gruß Jogi

JoAx 29.07.11 07:22

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Jogi!

Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62038)
Dennoch werden die Uhren (innerhalb der Hohlkugeln) auf diesen Punkt zu streben.
Weil durch die Anwesenheit der jeweils anderen Kugel eben doch ein Potentialgefälle in den Kugeln herrscht.

Vlt. hast du auch Recht. Für eine symmetrische Hohlkugel wird das schon stimmen, denke ich. Aber für eine nichtsymmetrische ... ?

Zitat:

Zitat von Jogi (Beitrag 62038)
Der mondzugewandte Flutberg unserer Ozeane zeigt das sehr schön.

Na ja. Das ist aber so weit von der Fragestellung, dass ich daran zweifle, dass es die richtige Einschätzung erlaubt.

Hier meine Überlegung, wie es mit Ringen und Gummituch vlt. funktionieren könnte. Schemenhaft:

http://www7.pic-upload.de/29.07.11/6fzazb419uh.jpg

Bewegliche Scharniere deshalb - um die Bewegungsfreiheit bei der Ausrichtung am Gummituch nicht einzuschränken, damit die grössere Masse aussen sich auch auswirken kann.

Innerhalb der Ringe würde das Gummituch überall waagerecht verlaufen. Sollte zumindestens. :)
Zwischen den Ringen erhöht sich das Potential wieder. Das ist der Grund dafür, warum so etwas überhaupt erst möglich wäre.


Gruß, Johann

quick 29.07.11 08:36

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Johann,

Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62040)
Innerhalb der Ringe würde der Gummituch überall waagerecht verlaufen. Sollte zumindestens. :)
Zwischen den Ringen erhöht sich das Potential wieder. Das ist der Grund dafür, warum so etwas überhaupt erst möglich wäre.

Ich würde in deinem Bild die mittlere Gummituchebene etwas parallel nach oben verschieben, weil es sich ja um Kugeln handelt. Dies führt letztlich dazu, dass das Potential innerhalb der Kugeln nicht mehr waagrecht verläuft.
Die Asymmetrie der Kugeln muß sich im Potentialverlauf irgendwie widerspiegeln.

mfg
quick

JoAx 29.07.11 09:05

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo quick!

Zitat:

Zitat von quick (Beitrag 62041)
Ich würde in deinem Bild die mittlere Gummituchebene etwas parallel nach oben verschieben, weil es sich ja um Kugeln handelt.

Es ist eine Art "2D-Simulation" von 3D Kugeln => Ringe.

Zitat:

Zitat von quick (Beitrag 62041)
Die Asymmetrie der Kugeln muß sich im Potentialverlauf irgendwie widerspiegeln.

Würde sie auch, wenn es den anderen Ring nicht gebe.


Gruß, Johann

quick 29.07.11 09:56

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Liste der Anh?nge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo Johann,

Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62042)
Es ist eine Art "2D-Simulation" von 3D Kugeln => Ringe.

Meinst du vielleicht Ring = Torus ?
Der wäre an der dünneren Seite aber leichter und würde ein Gummituch weniger nach unten drücken.

Die Sicht durch meine "Brille"...:D

mfg
quick

JoAx 29.07.11 10:13

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Zitat:

Zitat von quick (Beitrag 62046)
Der wäre an der dünneren Seite aber leichter und würde ein Gummituch weniger nach unten drücken.

Tut er auch - weniger nach unten drücken. Dadurch aber, dass auf seiner Seite sich eine andere Masse befindet, muss er auch nicht gleich stark drücken, um auf die selbe Höhe zu kommen, wie der schwere Teil.

Ist alles richtig austariert, könnte es klappen, dass der Gradient NULL wird. Untere Teil meiner Skizze. imho


Gruß, Johann

quick 29.07.11 11:06

AW: Gedankenexperiment Uhrenhantel
 
Hallo Johann,

Zitat:

Zitat von JoAx (Beitrag 62047)
Ist alles richtig austariert, könnte es klappen, dass der Gradient NULL wird. Untere Teil meiner Skizze. imho

Mir ist schon klar, was du gern hättest.
Aber geht das wirklich?
Stell dir die Ringe auf einer Wasseroberfläche vor (oder Boote mit unterschiedlich schweren Außenbordmotoren z.B.).
Bug an Bug versucht versucht der eine mittels einer Stange den jeweils anderen in waagrechte Lage zu bringen. Geht das?:confused:
Ich meine, das geht nur in einem ganz bestimmten Abstand.
Sonst ist der Bootsboden nicht waagrecht.

mfg
quick


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