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Frank 26.07.10 07:06

AW: Frage zu "Zeit" in der RT
 
Zwischenfrage:
Wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Frage:" Kann Information mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen werden?".

Bin da nicht ganz auf dem Laufenden, vielleicht könnt ihr mir da auf die Sprünge helfen?

Die Antwort auf diese Frage hätte ja Konsequenzen für die Frage nach der Gleichzeitigkeit von Ereignissen in der SRT.


MfG. Frank

Edit:

Für alle Späteinsteiger: In meinem Beitrag #5 hier unten auf dieser Seite wird ein Vorschlag zur überlichtschnellen Informationsübertragung unterbreitet. Wer Kritik anmelden möchte, bitte nicht zögern.
:)

JoAx 26.07.10 07:52

AW: Frage zu "Zeit" in der RT
 
Hallo Frank!

Zitat:

Zitat von Frank (Beitrag 52944)
Wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Frage:" Kann Information mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen werden?".

Genau wie vorher. Wenn du einen Briefumschlag aufmachst und dort eine rote Karte siehst, dann weisst du sofort, dass im anderen Umschlag am ende der Galaxis eine blaue Karte drin steckt. Da "fliesst" aber nix dabei, denke ich.


Gruss, Johann

Frank 26.07.10 07:59

AW: Frage zu "Zeit" in der RT
 
Meine Frage geht mehr in Richtung "echter" Informationsübertragung im Sinne "Ich gebe am Ort A willkürlich ein Bit (0 oder 1) ein und empfange diese Info am Ort B in Überlichtgeschwindigkeit."

JoAx 26.07.10 15:21

AW: Frage zu "Zeit" in der RT
 
Hallo Frank!

Zitat:

Zitat von Frank (Beitrag 52946)
Meine Frage geht mehr in Richtung "echter" Informationsübertragung im Sinne "Ich gebe am Ort A willkürlich ein Bit (0 oder 1) ein und empfange diese Info am Ort B in Überlichtgeschwindigkeit."

So wie ich das sehe, kann man so etwas vergessen. Schon deswegen, weil du nicht bestimmen kannst, ob du die 0 oder die 1 "eingibst".


Gruss, Johann

Frank 26.07.10 19:39

AW: Frage zu "Zeit" in der RT
 
Im ersten Beitrag hier:
http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1599
gibt es einen Link zu einer pdf. Leider ist dieser bei mir (zur Zeit?) nicht mehr aktiv.

Darin wurde (auf Seite 5) folgendes Experiment geschildert:
(Ich versuche aus meiner Erinnerung zu rekapitulieren.)

Jeweils eine Gruppe von verschränkte Photonen werden am Ort A durch ein Polfilter geschickt.
Dabei wird die Hälfte der Photonen absorbiert, die durchgelassenen polarisiert.

Die Wahrscheinlichkeit für die Absorbtion der am ersten Polfilter durchgelassenen Photonen an einem nachgeschaltetem Polfilter hängt dann vom Verdrehwinkel der beiden Polfilter zueinander ab.

Am Ort B werden die andere Hälfte der verschränkten Photonen jeweils nur durch das (zweite) verdrehte Polfilter geschickt.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Absorbtion dieser Photonen im verdrehten Polfilter bei B hing dann davon ab, ob die jeweiligen Partnerphotonen an Ort A den ersten Polfilter passieren mussten oder ob dieser abgeschaltet wurde, so als "wüßten" die Photonen in B ob der jeweilige Partner bei A das erste Polfilter überwinden musste oder nicht.

War der erste Polfilter in A eingeschaltet so betrug die Wahrscheinlichkeit für das Passieren des Partnerphotons in B für den verdrehten Filter einen Wert, abhängig vom Verdrehwinkel.

War der erste Polfilter in jedoch A abgeschaltet, so betrug die Wahrscheinlichkeit für das Passieren des Parners in B genau 50%.

(Die Entfernung AB und die Einstellzeiten für die Verdrehwinkel waren so gewählt, dass eine lichtschnelle Übertragung der Info unmöglich war. Eigentliches Ziel des Experimentes war die Überprüfung der Bellschen Ungleichung.)

Damit gäbe es nun folgende Möglichkeit der überlichtschnellen Übertragung von Information von A nach B:

Information (1;0) wäre hier nicht die Frage:" Ist das Photon senkrecht oder waagerecht polarisiert?" , sondern "Wurde an einer Anzahl von Photonen bei A eine Messung (Polarisation) durchgeführt oder nicht?".

Man könnte also bei A in Form eines Bitmusters das erste Polfilter an- und abschalten und bei B an der Anzahl der absorbierten Photonen über die Zeit diese Information ablesen.

Wichtig ist dabei die Tatsache, dass dazu für jedes Bit eine größere Anzahl von verschränkten Photonen notwendig wäre, da ja Wahrscheinlichkeiten ausgewertet werden sollen.

@JoAx
Zitat:

Wenn du einen Briefumschlag aufmachst und dort eine rote Karte siehst, dann weisst du sofort, dass im anderen Umschlag am ende der Galaxis eine blaue Karte drin steckt.
Ich mache also eine festgelegte Anzahl von Umschlägen auf, und sehe an der statistischen Verteilung rot - blau ob die Partnerumschläge am anderen Ende der Galaxis gerade geöffnet wurden oder nicht. Wenn ja dann schreibe ich für diese Anzahl Umschläge eine 1 ansonsten eine 0.
Dann knöpfe ich mir den nächsten Haufen Umschläge vor und erhalte das nächste Bit.

Ich hoffe ich habe mich nicht zu umständlich ausgedrückt. Welche prinzipiellen Hindernisse sprechen gegen die Möglichkeit einer solchen Informationsübertragung?

MfG. Frank

Frank 27.07.10 05:08

AW: Bellsche Ungleichung
 
Frage an die Moderatoren/ Admins:

Auch wenn ich mich auf einen Beitrag hier bezogen habe, so richtet sich mein Interesse doch nicht auf die Bellsche Ungleichung oder das hier angegebene Lösungsprinzip, sondern auf die Frage nach Gleichzeitigkeit von Ereignissen in der RT. Deshalb hätte ich es im Thema" Frage zu "Zeit" in der RT " besser passend gefunden.

Hier finde ich es jedenfalls vollkommen fehl am Platze.
Außerdem sinkt die Chance auf Antworten, wenn die relevanten Beiträge aus dem Originalthema heraus verschoben und woanders irgendwo weiter hinten eingeordnet werden, da nur wenige Leser noch mal zurück blättern und sonst nur den neuesten (also nicht meine Frage betreffenden) Beitrag mitbekommen.

Vielleicht könntet ihr ja auch ein separates Thema ("Überlichtschnelle Informationsübertragung") draus machen? Das wäre nett.

PS: Der Beitrag von SCR (http://www.quanten.de/forum/showthre...t=1583&page=10) gehört dann auch mit hier her.

MfG. Frank

JoAx 27.07.10 08:13

AW: Frage zu "Zeit" in der RT
 
Hallo Frank!

Zitat:

Zitat von Frank (Beitrag 53002)
Ich mache also eine festgelegte Anzahl von Umschlägen auf, und sehe an der statistischen Verteilung rot - blau ob die Partnerumschläge am anderen Ende der Galaxis gerade geöffnet wurden oder nicht. Wenn ja dann schreibe ich für diese Anzahl Umschläge eine 1 ansonsten eine 0.
Dann knöpfe ich mir den nächsten Haufen Umschläge vor und erhalte das nächste Bit.

Ich sehe da folgende Schwierigkeit. Wie willst du sicher stellen, dass du deine Briefumschläge zur richtigen Zeit geöffnet hast, und nicht zu früh dran warst? Vlt. wollten "die Anderen" ja ihre Packung öffnen, waren aber noch nicht so weit. Dann "vermasselst" du die ganze Übertragung. :D
Das geht nur über die Synchronisation auf "gewöhnlichem" Weg.


Gruss, Johann

Frank 27.07.10 09:16

AW: Überlichtschnelle Informationsübertragung
 
Zitat:

Ich sehe da folgende Schwierigkeit. Wie willst du sicher stellen, dass du deine Briefumschläge zur richtigen Zeit geöffnet hast, und nicht zu früh dran warst? Vlt. wollten "die Anderen" ja ihre Packung öffnen, waren aber noch nicht so weit. Dann "vermasselst" du die ganze Übertragung.
Das geht nur über die Synchronisation auf "gewöhnlichem" Weg.
Sofern ich zu früh dran bin, würde ich es daran merken, dass ausschließlich Nullen ankommen. Dann müsste ich eben das Öffnen verzögern.

Auf diesem Wege wäre ein iteratives Annähern an den optimalen Öffnungszeitpunkt für beide Seiten möglich, da ja auch der umgekehrte Übertragungsweg machbar ist.

Damit wäre zwar keine instantane, sehr wohl aber eine überlichtschnelle Übertragung möglich. Für manche Zwecke (Marsmissionen) wäre dies auch heutzutage schon ein großer Fortschritt. Eine einmalige Synchronisation im klassischem Stil (z.B. kurz nach der Landung) wäre auch hier noch kein größeres Problem.

Man könnte sich auch vorstellen, dass am Anfang beide Brieffreunde vom gleichen Ursprungsort ausgehend sich in gegensätzliche Richtungen auseinanderbewegen. Da könnte die Synchronisation der Partner am Start erfolgen.
Das wäre auch insofern sinnvoll, da ja die Partner jeweils einen großen Vorrat an ungeöffneten Briefen aus der gleichen Briefproduktionsstätte mitnehmen sollten. Die Informationsübertragung würde dann kontinuierlich vom Start weg erfolgen.
Ansonsten bräuchte man einen dritten Punkt, von dem aus die verschlossenen und durchnummerierten Briefkopien an A und B kontinuierlich versendet werden.

Das ganze macht natürlich nur richtig Sinn, wenn die Synchronisation nicht für jede Übertragung aufs neue durchgeführt werden muss, sondern der Informationsfluss kontinuierlich weiter läuft.

MfG. Frank


PS: Danke fürs Öffnen des Themas.

Benjamin 27.07.10 12:57

Zitat:

Zitat von Frank (Beitrag 52944)
Zwischenfrage:
Wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Frage:" Kann Information mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen werden?".

Information kann sich, soweit ich weiß, niemals schneller als das Licht ausbreiten. Auch nicht mittels Verschränkung und sonstiger Tricks.

Siehe dazu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Quanten...3.BCbertragung

JoAx 27.07.10 13:36

AW: Überlichtschnelle Informationsübertragung
 
Hallo Frank!

Zitat:

Zitat von Frank (Beitrag 53025)
Das wäre auch insofern sinnvoll, da ja die Partner jeweils einen großen Vorrat an ungeöffneten Briefen aus der gleichen Briefproduktionsstätte mitnehmen sollten. Die Informationsübertragung würde dann kontinuierlich vom Start weg erfolgen.

:) Das ist gut:

"da ja die Partner jeweils einen großen Vorrat an ungeöffneten Briefen aus der gleichen Briefproduktionsstätte mitnehmen sollten."

:)

Normalerweise würde man hier oder auf Mars ein verschränktes Photonenpar erzeugen, welches dann die Synchronisation "automatisch" aufrechterhält (denke ich). Nur braucht das eine von denen, dass zum anderen Ort geschickt wird, ja immer noch die "gewöhnliche" Zeit, um anzukommen -> keine ÜL-schnelle Kommunikation. Du schlägst aber vor, dass die Reisenden die Hälfte der erzeugten Paare speichern, und mit sich mitnehmen. Die andere Hälfte bleibt "zuhause" gespeichert. Nachdem man sich dann auf gewöhnlichem Wege darüber verständigt hat, wann die "ÜL-Übertragung" stattfinden soll, wird es dann halt gemacht, richtig?

Im Moment kommt mir nur folgendes in den Sinn -

Die QM ist SRT aber (noch) nicht ART konform. Da es aber hier Beschleunigungen und auch "G.-Felder" im Spiel sind, wage ich nicht zu vermuten, welche Auswirkungen es haben könnte. Es sei denn, man vermutet, dass es gar nichts ausmacht.


Gruss, Johann


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