Überlichtgeschwindigkeit durch Tunneln
Vor einigen Jahren gab es mal einen großen Hype um dieses Thema, man hätte in Mikrowellen verschlüsselte Informationen mit 2 - 4facher LG durch einen "Tunnel" geschickt (superluminar). Sogar "negative" Geschwindigkeit wäre möglich, das Licht kommt also aus dem Tunnel raus noch bevor es den Tunnel betreten hat.
Bei wikipedia ist zu lesen, dass dieses Verhalten auch mit sichtbarem Licht bestätigt wurde, trotzdem sagen wohl Physiker einvernehmlich, die SRT würde trotzdem nicht verletzt. Habe seit Jahren nichts mehr davon gehört, viele Informationen im web sind alt. Weiß jemand näheres/aktuelles dazu? Was ist so ein Tunnel und wie kann das funktionieren ohne die SRT zu verletzen? |
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Nein, sonst würde ich ja nicht fragen, hast du eine Erklärung dafür? Deine Maximalgeschwindigkeit 2c wird dafür wohl nicht reichen.
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Nimtz hat den quantenmechanischen Effekt des superluminalen Tunnelns mittels Mikrowellen, die eine Barriere überwinden mussten, nachgewiesen. Diese Versuche wurden später mit Lichtwellen wiederholt.
Die Wellen werden im hinteren Teil stärker gedämpft als im vorderen - in Abhängigkeit ihrer Dispersion -, so dass sich das Intensitätsmaximum nach vorne verlagert. Zudem besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Wellen ihr Ziel wegen der Barriere gar nicht erreichen, womit die Axiome der RT (keine Information schneller als c) nicht verletzt werden. Auch bei Nimtz' Mozart-Transport ging entsprechend Information verloren. Diesen Effekt nun mithilfe der Redundanz zu kompensieren ist zwar möglich, verlängert aber die Übertragung der vollständigen Information auf den Bereich hin zu, der dann statistisch mit c zu Buche liegt. Grüsse, rene |
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Im allgemeinen beschreibt ja die sog. Gruppengeschwindigkeit dw/dk (w für Frequenz und k für Wellenzahl) die Ausbreitung von Wellenpaketen, d.h. Signalen. Im Falle sehr starker Absorption gilt das aber nicht mehr: dann verändert sich nicht nur die Höhe des Peaks eines Wellenpakets aufgrund der starken Dämpfung, sondern auch seine Form (Dispersion); aus einem Peak werden z.B. n Peaks etc.. Dann stimmt die Gruppengeschwindigkeit einfach nicht mehr - wie ansonsten üblich - mit der Signalgeschwindigkeit überein.
In diesem Fall ("anomale Dispersion") - wenn das Paket während des Transports "auseinanderfliesst" - wird die Gruppengeschwindigkeit einfach uninteressant und hat nichts mehr mit der Geschwindigkeit der Signalausbreitung zu tun. Das ist ein "alter Hut" aus der klassischen Elektrodynamik und seit 1907 bekannt (Sommerfeld glaube ich, kam als erster drauf). siehe z.B. anomale Dispersion In diesen Experimenten beobachtet man nun Gruppengeschwindigkeiten > c, macht eine Schlagzeile draus und sagt anschließend "ätsch, war doch nur anomale Dispersion". :) Fazit. Im Falle anormaler Dispersion breitet sich die Wirkung nicht mit der Gruppengeschwindigkeit aus. Da wird die Gruppengeschwindigkeit ähnlich irrelevant wie die Phasengeschwindigkeit, was die Signalgeschwindigkeit angeht. Und die vorderste Front nach Einschalten einer Quelle ist sowieso nie schneller als c. Gruss, Uli |
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Ist doch schön zu sehen, wie die RT solch scheinbaren Verletzungen immer wieder standhält. Auch bei der quantenmechanischen Verschränkung kommt der Laie ja nur allzu oft auf den Gedanken "Moment mal...". Aber beim genauerem Hinsehen...Tja.
Es lebe Einstein.:) PS Ich finds auch bemerkenswert, wieviele nichtregistrierte User beim Thema Überlichtgeschwindigkeit hier reinschauen. Hat schon was Anziehendes. |
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ok Leute, danke für die Infos, Gruppengeschwindigkeit ist der Schlüssel, hab das mal irgendwann gelesen und mich gefragt, wozu nun die Wellenanzahl benötigt wird und was sie besagt.
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Wie ist das mit der SRT in Einklang zu bringen? Auf diese Weise könnten Signale schneller alc c gesendet werden. |
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Allerdings scheint das Spielchen, so weit ich weiß, für neue Verschlüsselungstechnologien interessant zu sein. mfg |
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Nur seine irren Theorien spuken noch in den bekloppten Köpfen seiner unfähigen Anhängern... (selbstverständlich) :eek: |
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hm, wenn man sie zb 30km voneinander entfernen kann dann sicher auch 300.000, in etwa auf den Mond.
Wenn nun das Teilchen auf der Erde in einen Zustand gezwungen wird passiert dasselbe mit dem Mondteilchen, kann das nicht dort als Signal gemessen werden? |
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Nur zur Info: Beleidigung ungleich sachliches Argument. mfg |
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Spin des Teilchens auf dem Mond; dazu muss kein Signal vom einen zum anderen Teilchen fließen. Uli |
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Verschränkte Zustände sind Superposition von mehreren Teilchen, wobei nur der Gesamtheit der Teilchen eine Eigenschaft zugeschrieben werden kann. Für die einzelnen Teilchen ist diese Eigenschaft nicht festgelegt, gehorchen also einer korrelierten probabilistischen Verteilung. Im Experiment werden dazu die Ionen in einer Pauli-Falle mittels eines elektrischen Wechselfeldes durch Ansetzen einer hochfrequenten Wechselspannung gespeichert und durch eine Sequenz von Laserpulsen in einen verschränkten Zustand gebracht. Der Gesamtzustand aller Teilchen ist dann wohlbekannt, der Zustand jedes einzelnen Teilchens aber völlig unbekannt. Die quantenmechanischen Messungen gehorchen einer statistischen Verteilung; verschränkte Quantensysteme können zwar über eine grosse Distanz miteinander wechselwirken, übertragen aber dabei keine Informationen; somit wird die Kausalität nicht verletzt. Die superpositionierte Verschränkung des Gesamtsystems verbietet die Definition eines Teilsystems für sich. Infolge der Komplementarität können die Werte einer Observablen nicht gleichzeitig definiert sein. Ist der eine exakt, bleibt der andere völlig unbestimmt. Misst man ihn, so ist sein Wert rein zufällig. Eine Korrelation tritt erst bei nicht festgelegten (nicht definierten) Observablen ein, wo in Abhängigkeit vom Wert der ersten Observablen die Werte der anderen Observablen unterschiedlich wahrscheinlich sind. Langer Rede kurzer Sinn: Von einer instantanen Live-Übertragung von Proxima-Centauri würden wir ein zufälliges, völlig verrauschtes Signal empfangen! :rolleyes: Grüsse, rene |
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Grüsse, rene |
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