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derwestermann 19.08.15 21:21

Sein und nichts
 
Moin!

Mal von einem eher philosophischen Ansatz ausgegangen: Angenommen, nichts kann nicht nichts sein, ohne dass etwas ist, dann würde ein nichts ein sein erzeugen. Dann könnte ein sein dreidimensional um ein nichts oszillieren, so wie ein Elektron um einen Wasserstoffkern oszilliert. Das wäre dann ein nulldimensionaler Punkt in unserem dreidimensionalen Universum. Wenn nun die Verdrängung von nichts eine neue sein-nichts-Kombination zur Folge hätte, würde dies die Ausbreitung des Raumes erklären, oder das wäre dann die "Dunkle Energie". Oder anders angenommen, diese sein-nichts-Kombination würde die Planck-Länge annehmen, dann würde jedes nichts ausserhalb der Planck-Länge eine neue sein-nichts-Kombination zur Folge haben.
Jedes dieser Partikel wäre in unserem dreidimensionalen Universum ein nulldimensionaler Punkt, würde aber, da das sein in drei Dimensionen um das nichts schwänge, zur Folge haben, dass wir sechs Dimensionen erhielten, was sowohl die String- als auch die heimsche Feldtheorie mindestens fordern, um Gravitation und Elektromagnetismus zu vereinen, was ja das Ziel letztgenannter Theorien sein sollte.
Völliger Schwachsinn?

Mit unendlichen Grüßen

der Kai

The_Theorist 20.08.15 12:30

AW: Sein und nichts
 
Oh, die Heimsche Feldtheorie. Burkhard Heim ist ein Genie gewesen (IQ von rund 250). Persönlich finde ich seine 'nutzlose Erweiterung der ART' sehr interessant, sie ist nur schwer mathematisch zu bewältigen.
Deine Idee erinnert mich in einfachen Zügen an die Entstehung und Vernichtung von virtuellen Teilchen. Allerdings würde ich anstatt 6 (in der Heim'schen Feldtheorie sind es übrigens 12) nur 5 Dimensionen annehmen. 4 des Raums und einer der Zeit.
Dann könnte man die Kaluza-Klein-Theorie benutzen, um Gravitation und Elektromagnetismus zu vereinen. Man müsste diese nur ein wenig modifizieren.

Eine noch interessantere Idee wäre es ja auch, einfach ein Urfeld anzunehmen, welches Elektromagnetismus durch auf und abkrümmen der Raumzeit definiert. Die Probleme der positiven und positiven Krümmung könnte man durch Störfaktoren rauswerfen.

Die ewige Frage nach dem Nichts ist meinerseits sinnlos. Aus einem einfachen Grund. Wenn das nichts dort wäre, kann es doch das nichts nicht geben, das es ja dort ist. Wie du sagtest. Aber wenn das Nichts da ist, widerspricht es sich selbst und vernichtet sich. Also eine Kausalität, welche das System in sich zerstört. Dadurch ist die Frage zwecklos.

TomS 20.08.15 14:57

AW: Sein und nichts
 
Heim muss man nicht wirklich ernst nehmen.

The_Theorist 20.08.15 17:50

AW: Sein und nichts
 
Wenn ich fragen darf, wieso?

TomS 21.08.15 00:20

AW: Sein und nichts
 
Weil nie eine exakte Definition seiner Theorie in einer anerkannten Fachzeitschrift nach Peer-Review veröffentlicht wurde (also weil die Verschwörung der theoretischen Physiker seine Arbeiten indiziert und unterdrückt hat)

Hawkwind 21.08.15 17:44

AW: Sein und nichts
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 78106)
Weil nie eine exakte Definition seiner Theorie in einer anerkannten Fachzeitschrift nach Peer-Review veröffentlicht wurde (also weil die Verschwörung der theoretischen Physiker seine Arbeiten indiziert und unterdrückt hat)

... was eigentlich schon Grund genug ist, sie nicht ernst zu nehmen. Bücher schreiben kann praktisch jeder; einen wissenschaftlichen Artikel in einem anerkannten Journal zu publizieren, das hat schon eine andere Qualität.

Übrigens ist Heims Theorie (wenn es denn überhaupt eine ist) längst experimentell widerlegt. Eine seiner Vorhersagen ist z.B. die Existenz von 5 leichten Neutrinosorten. Es gibt aber nur 3 (folgt aus der gemessenen Breite des Z-Bosons).

Seine Vorhersagen für Teilchenmassen sollen zudem frei erfunden sein.

Bei de.sci.physik gab es auch mal einen Thread dazu:
https://groups.google.com/forum/#!to...ik/UWZ2K0J00vc

Besonders die Beiträge von Norbert Dragon und Hendrik van Hees in dem Thread sind beachtenswert (Professoren für Theoretische Physik).

TomS 21.08.15 19:32

AW: Sein und nichts
 
van Hees kenne ich von physicsforum

The_Theorist 22.08.15 19:15

AW: Sein und nichts
 
Da stellt sich mir die Frage: "Glaubt ihr überhaupt an eine vereinheitlichte Quantenfeldtheorie?" (ich vergesse immer Feld)

TomS 22.08.15 19:41

AW: Sein und nichts
 
Zitat:

Zitat von The_Theorist (Beitrag 78172)
Da stellt sich mir die Frage: "Glaubt ihr überhaupt an eine vereinheitlichte Quantenfeldtheorie?" (ich vergesse immer Feld)

Das hat nun nichts mit Glauben zu tun.

Ich denke schon, dass es ein einheitliches, mathematisches Prinzip zur Naturbeschreibung gibt. Ich denke jedoch nicht, dass es sich dabei um eine Quantenfeldtheorie handelt, denn alles, was ich bisher sehe, deutet in eine andere Richtung.

Die Stringtheorie könnte evtl. einen Mechanismus zur Vereinheitlichung darstellen, allerdings hat sie doch noch zu viele offene Flanken, um überhaupt ernsthafte Physik darzustellen. Insbs. liefert sie - außer für unphysikalischen AdS*S5-Raumzeiten - keine (bewiesene) nicht-perturbative Formulierung für die Gravitation. Andere Ansätze rein zur Quantengravitation deuten wiederum in eine andere Richtung (LQG) und bieten keinen Mechanismus zur Vereinheitlichung.

The_Theorist 23.08.15 21:02

AW: Sein und nichts
 
Was ist, wenn Heim doch recht hatte und es tatsächlich 5 leichte Neutrinosorten gibt. Die Messungen müssen nicht zwingend korrekt sein, erst recht nicht, wenn es um die QM geht.


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