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antaris 24.05.22 07:31

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 99697)
Sieht nach einer brauchbaren Faustformel aus. Für die Sonne erhält man mit elementaren Methoden, google und den Zahlen aus diesem Thema als Zeit für eine Umkreisung ca. 200 Millionen Jahre.

Ist bekannt warum die Rotationsgeschwindigkeiten so synchron verlaufen? Spielt nur das Verhältnis zwischen Masse und Größe der Strukturen eine Rolle?


Zitat:

Schau mal hier: https://physics.stackexchange.com/qu...-sagittarius-a .
Lass also das c weg und es passt. Rotierende SL haben eine Ringsingularität. Die Vorstellung, dass da Materie mit einer direkt messbaren Geschwindigkeit rotiert, ist mE problematisch. Man nimmt deshalb besser den Kerr-Parameter, der den Drehimpuls des gesamten SL beschreibt.
Ok, da ja die Raumzeit mitgezogen wird. Der Kerr-Parameter beschreibt die Drehung aus Masse + Masse aus Rotationsenergie und ist deshalb nicht mit einer reinen Rotation der Masse vergleichbar?

Bernhard 24.05.22 07:50

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 99698)
Ist bekannt warum die Rotationsgeschwindigkeiten so synchron verlaufen? Spielt nur das Verhältnis zwischen Masse und Größe der Strukturen eine Rolle?

Fraglich, ob das wirklich so ist. Es gibt ja ganz unterschiedliche Arten von Sternansammlungen. Spiral-, Balken-, Zwerg-, elliptische Galaxie, Kugelsternhaufen usw.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Tully-Fisher-Beziehung

Zitat:

Ok, da ja die Raumzeit mitgezogen wird.
Genau. Man nennt es Frame dragging. Die lokalen Bezugssysteme werden "mitgezogen".

Zitat:

Der Kerr-Parameter beschreibt die Drehung aus Masse + Masse aus Rotationsenergie und ist deshalb nicht mit einer reinen Rotation der Masse vergleichbar?
Der Kerr-Parameter beschreibt den Drehimpuls. Die Rotationsenergie wird über den Masseparameter M berücksichtigt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kerr-M...st_Koordinaten die Beschreibung der irreduziblen Masse.

antaris 24.05.22 08:11

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 99699)
Fraglich, ob das wirklich so ist. Es gibt ja ganz unterschiedliche Arten von Sternansammlungen. Spiral-, Balken-, Zwerg-, elliptische Galaxie, Kugelsternhaufen usw.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Tully-Fisher-Beziehung

Ok, also wirklich nur eine Faustformel.



Zitat:

Genau. Man nennt es Frame dragging. Die lokalen Bezugssysteme werden "mitgezogen".


Der Kerr-Parameter beschreibt den Drehimpuls. Die Rotationsenergie steckt mit in der Masse, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kerr-M...st_Koordinaten die Beschreibung der irreduziblen Masse.
Bis ich die Mathematik verstehe und wirklich nachvollziehen kann, wird wohl leider noch einige Zeit vergehen, falls ich es überhaupt soweit schaffe. Im Moment kann ich nur versuchen nachzuvollziehen, wie etwas funktioniert.

Die Kerr-Metrik ist der aktuell letzte Stand zur Betrachtung realer SL's oder gibt es dazu weitergehende Alternativen?

Bernhard 24.05.22 08:22

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 99700)
Ok, also wirklich nur eine Faustformel.

Genau. Aktuell wohl so etwas wie eine statistische Begebenheit, was nicht ausschließt, dass man die Strukturbildung mal besser versteht.

Zitat:

Die Kerr-Metrik ist der aktuell letzte Stand zur Betrachtung realer SL's oder gibt es dazu weitergehende Alternativen?
Man kann zusätzlich noch geladene SLs untersuchen, wobei das für reale SLs eigentlich keine große Rolle spielen sollte.

antaris 24.05.22 09:44

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 99701)
Genau. Aktuell wohl so etwas wie eine statistische Begebenheit, was nicht ausschließt, dass man die Strukturbildung mal besser versteht.

Genau da ging mein Gedanken hin. Wenn dahinter ein System steckt, dann könnten sehr wenige Informationen bzw. Voraussetzungen ausreichen, um ein hochkomplexes Universum aus dem Urknall auszubilden.


Zitat:

Man kann zusätzlich noch geladene SLs untersuchen, wobei das für reale SLs eigentlich keine große Rolle spielen sollte.
Ok also es besteht kein Grund etwas an der Metrik zu ändern, da aktuell alles zu den Beobachtungen passt, was zu beobachten geht.
Was ich ja nun ganz interessant finde ist der Bezug zu einer Cauchy-Fläche und was dort passiert, wenn Dinge hindurchfallen.
Es wird dort ja der Ursprung einer Quantengravitation vermutet.

Bernhard 24.05.22 10:49

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 99702)
Was ich ja nun ganz interessant finde ist der Bezug zu einer Cauchy-Fläche und was dort passiert, wenn Dinge hindurchfallen.

Ich persönlich möchte bei den besonderen Flächen (auch eines rotierenden SL) ja den quantenmechanischen Tunneleffekt nicht ausschließen, auch wenn das eventuell nicht mehr als Mainstream gilt (?).

Das würde als Ansatz zum einen die Singularität vermeiden und wäre zudem auch ein Ansatz zur Lösung des https://de.wikipedia.org/wiki/Schwar...er_L%C3%B6cher .

Man kann sich damit fragen, ob SL "Quantenhaare" besitzen. Es gab dazu erst kürzlich ein Paper, das solche "Haare" in Form von Gravitonen annimmt.

Aber wie gesagt, wir verlassen hier teilweise den experimentell abgesicherten Bereich der Physik.

Bezüglich der Singularitäten der SL stellt sich im Rahmen der Quantenmechanik recht schnell die Frage, inwieweit eine Lokalisation in einem Raumpunkt als realistisch beurteilt werden kann.

antaris 24.05.22 13:33

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 99703)
Ich persönlich möchte bei den besonderen Flächen (auch eines rotierenden SL) ja den quantenmechanischen Tunneleffekt nicht ausschließen, auch wenn das eventuell nicht mehr als Mainstream gilt (?).

Ganz ausschließen ist ja eh kaum möglich.
Gestern habe ich das hier gefunden: http://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/...ideBH_netz.pdf
Da steht alles schön kompakt, so das sogar ich das ganz gut verstehe.
Die Frage ist wie will man das je nachweisen bzw. Messtechnisch bestimmen.


Zitat:

Das würde als Ansatz zum einen die Singularität vermeiden und wäre zudem auch ein Ansatz zur Lösung des https://de.wikipedia.org/wiki/Schwar...er_L%C3%B6cher .

Man kann sich damit fragen, ob SL "Quantenhaare" besitzen. Es gab dazu erst kürzlich ein Paper, das solche "Haare" in Form von Gravitonen annimmt.

Aber wie gesagt, wir verlassen hier teilweise den experimentell abgesicherten Bereich der Physik.
Aber was passiert mit den Informationen bzw. was sind aus physikalische Sicht Informationen? Sind es Zustände der Materie?
Was passiert überhaupt mit der Materie bei einer Supernova, wenn diese als SL verbleibt?

Zitat:

Bezüglich der Singularitäten der SL stellt sich im Rahmen der Quantenmechanik recht schnell die Frage, inwieweit eine Lokalisation in einem Raumpunkt als realistisch beurteilt werden kann.
Ich bezweifele, dass vollständige 0-dimensionale Singularitäten entstehen. Ich glaube auch, da ja den in das SL fliegenden Beobachter keine Änderung seiner Umgebung feststellt, dass eine Skaleninvarianz besteht. Nämlich genau die Planck-Skala, denn die ist lokal für jeden Beobachter und egal wo im Universum er sich aufhält, die gleiche.

Bernhard 24.05.22 14:01

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 99705)
... da ja den in das SL fliegenden Beobachter keine Änderung seiner Umgebung feststellt, dass eine Skaleninvarianz besteht.

Nach der gängigen Vorstellung wird ein todesmutiger Raumfahrer auch innerhalb des SL in endlicher Zeit von den immer stärker werdenden Gravitationskräften komplett in seine Einzelteile zerlegt.

antaris 24.05.22 14:18

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 99706)
Nach der gängigen Vorstellung wird ein todesmutiger Raumfahrer auch innerhalb des SL in endlicher Zeit von den immer stärker werdenden Gravitationskräften komplett in seine Einzelteile zerlegt.

Ohne Frage, das kann ich mir gut vorstellen aber passiert das auch mit der Raumzeit bzw. mit der Skala?
Also wird sozusagen alles an Materie zerlegt und es könnte sein, dass eine Art "reine" Energie übrig bleibt (bei der Entstehung eines SL).

Bernhard 24.05.22 14:27

AW: Verständnisfrage zur ART
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 99707)
Also wird sozusagen alles an Materie zerlegt und es könnte sein, dass eine Art "reine" Energie übrig bleibt (bei der Entstehung eines SL).

Die Bindungen zwischen den Elementarteilchen werden zerlegt. Man sieht das ansatzweise an den Neutronensternen, wo die Elektronen in den Kern gepresst werden. Bei noch höheren Kräften bekommen die einzelnen Teilchen aufgrund des freien Falls immer mehr Energie, so dass irgendwann auch der Verbund im Kern aufgelöst wird.

Übrig bleibt dann wohl so eine Art Plasma aus verschiedensten Elementarteilchen. Trotzdem sollte es auch dort noch Erhaltungsgrößen, wie zB die Ladung geben.


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