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sirius 19.01.22 04:44

Kriegsgefahr in Europa
 
Alles blickt momentan auf Russland und die Ukraine.
„Wird die Situation dort eskalieren?“, das fragen sich derzeit normale Bürger und auch Journalisten setzen sich mit der Situation dort intensiv auseinander. Der Besuch der deutschen Außenministerin hat, wie nicht anders zu erwarten, keine wesentlichen Ergebnisse gebracht.

Nicht im öffentlichen Fokus hingegen liegt derzeit Finnland.
Die Finnen erwägen einen NATO-Beitritt.
Das könnte dann in der Tat das Faß zum Überlaufen bringen.
Finnland und Russland teilen sich eine ca. 1300 km lange Staatsgrenze.

Die NATO wäre mE gut beraten, ihre Haltung klar abzuwägen und Deeskalation bei ihren Handlungen in den Vordergrund zu stellen.

Das sind meine kurzen und knappen Überlegungen am frühen Morgen zur politischen Entwicklung auf unserem Kontinent.

Ich weiß ja nicht, wie Ihr die Entwicklungen momentan seht.
Vielleicht mag sich ja der eine oder die andere hier mal dazu äußern.

Geku 19.01.22 09:11

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Ich denke es gibt eine sehr unobjektive Darstellung, die die Situation betrifft.

Was macht die Nato an der Grenze zu Russland? Ist das Bedrohungspotiential wirklich vorhanden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland und Putin, aber auch die Nato beabsichtigen in das jeweils andere Land einzudringen.

Vielleicht wird von anderem abgelenkt?

Man denke auch an die mediale Kriegshetze vor dem ersten Weltkrieg, aber da gibt es einen Unterschied:

https://www.zeit.de/zeit-geschichte/....google.com%2F

sirius 19.01.22 12:54

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97727)
Ich denke es gibt eine sehr unobjektive Darstellung, die die Situation betrifft.

Was macht die Nato an der Grenze zu Russland? Ist das Bedrohungspotiential wirklich vorhanden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland und Putin, aber auch die Nato beabsichtigen in das jeweils andere Land einzudringen.

Was meinst Du mit „unobjektiv“?

Wer die Geschichte Finnlands kennt, der weiß, daß da ein Konflikt lauern könnte.

Extrem kurze geschichtliche Darstellung zu Finnland:

https://finnlandblog.wordpress.com/2...-von-finnland/

Geku 19.01.22 13:59

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97737)
Was meinst Du mit „unobjektiv“?

Das heisst, dass nicht als erwähnt wird, was die Sichtweise der Russen gerrecht wird.

Es gab anlässlich des Zerfalls der UdSSR und der Wiedervereinigung Deutschland die Vereinbarung, dass die NATO nicht in Richtung Osten erweitert wird. Das war finde ich eine gute faire Vereinbarung.

Meiner Meinung nach sollten Presse und Medien deeskalierend wirken und nicht Feuer in Öl gießen.

Wie würden die USA reagieren, wenn Russland Raketen und Truppen in Kuba stationieren würden. Russland stationiert Truppen hingegen nur an seiner Landesgrenze.

Siehe Signatur:

Hawkwind 19.01.22 16:40

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97742)
Das heisst, dass nicht als erwähnt wird, was die Sichtweise der Russen gerrecht wird.

Es gab anlässlich des Zerfalls der Udssr und der Wiedervereinigung Deutschland die Vereinbarung, dass die NATO nicht in Richtung Osten erweitert wird. Das war finde ich eine gute faire Vereinbarung.

Meiner Meinung nach sollten Presse und Medien deeskalierend wirken und nicht Feuer in Öl gießen.

Wie würden die USA reagieren, wenn Russland Raketen und Truppen in Kuba stationieren würden. Russland stationiert Truppen hingegen nur an seiner Landesgrenze.

Siehe Signatur:

Die NATO hat aber keine Atomraketen in der Ukraine stationiert, und davon ist auch überhaupt nicht die Rede.

Mit welchem Argument soll denn die NATO der Ukraine verbieten, sich um eine Mitgliedschaft zu bewerben? "Ihr seid nur Putins Vorhof" Oder ähnlich?

Die Vereinbarung, keine Staaten aus Osteuropa in die NATO aufzunehmen, hatte es nie so gegeben. Genscher und der damalige NATO-Generalsekretär Wörner hatte im Kontext der Wiedervereinigung die Aussage gemacht, keine NATO-Streitkräfte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu stationieren. Ebenfalls wurde ein Beibehalt einer reduzierten Sowjet-Truppe auf dem DDR-Gebiet toleriert. Es war bei dieser Diskussion immer um Ostdeutschland gegangen.


In den 90ern war dann ein Beitritt Russlands zur NATO diskutiert worden. Aber Russland wollte letztendlich nicht einer von vielen sein in einem Militärbündnis.
Erst später meldeten andere osteuropäische Staaten Interesse an einem NATO-Beitritt an. Die NATO sicherte zu, keine Atomwaffen, keine Kommandozentralen und keine Truppen mit einer Stärke von mehr als 10.000 Soldaten pro Land in diesen Beitrittsländern zu stationieren. Das wird bis heute respektiert. Boris Jelzin hatte übrigens zu Polens Beitritt damals noch explizit sein Einverständnis bekundet.

2004 übrigens war Putin wegen NATO-Erweiterung nicht übermäßig besorgt.
https://www.dw.com/de/putin-russland...orgt/a-1162947

Denkt denn wirklich irgendjemand, dass die NATO ein Interesse hat, in Moskau einzumarschieren oder Russland zu bombardieren?

Russland dagegen hatte der Ukraine zugesichert ihre die Integrität zu respektieren, als diese damals ihre Sowjet-Atomwaffen an Russland übergeben hatte - eine Vereinbarung, die Putin eiskalt gebrochen hat!

Das sind alles an den Haaren herbeigezogene Gründe, um die Aggressivität Russlands gegen seine Nachbarn zu rechtfertigen. Putins Visionen sind revisionistisch: eine Übernahme der Rolle, die einst die UdSSR hatte. Es werden ja mittlerweile auch Stalins Verbrechen relativiert in Russland.

Putin muss entschlossen und mit aller Härte entgegengetreten werden; eine andere Sprache versteht er nicht.

Deutsche fühlen manchmal eine besondere Verantwortung gegenüber Russland aufgrund der vielen Toten im 2. Weltkrieg. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Ukraine genauso überfallen wurde und unter den Deutschen gelitten hatte.

Geku 19.01.22 17:18

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97745)
Deutsche fühlen manchmal eine besondere Verantwortung gegenüber Russland aufgrund der vielen Toten im 2. Weltkrieg. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Ukraine genauso überfallen wurde und unter den Deutschen gelitten hatte.

Richtig ist, dass sich Deutschland und Russland Polen aufteilen wollten. Höhepunkt war das Massaker von Katyn.

Hat es beim Sturz in der Ukraine keine Einmischung gegeben?

Werden keine Waffen an die Ukraine geliefert, ist das keine Provokation?

Der NATO Betritt wird nicht nur durch die Beitrittswerber, sondern auch von den Natomitgliedern bestimmt. Eine Pufferzone ist auch im Sinn der NATO.

Zitat:

Denkt denn wirklich irgendjemand, dass die NATO ein Interesse hat, in Moskau einzumarschieren oder Russland zu bombardieren?
Wer hat Belgrad bombardiert?

Ich denke man muss die Lage neutral beurteilen und die Presse sollte deeskalieren.

Die USA hat Kriege nur aus der Ferne erlebt. Wollen wir eine Kriegschauplatz in Europa?

Hawkwind 19.01.22 17:36

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97747)
Wollen wir eine Kriegschauplatz in Europa?

Stimmt - das ist die große Erpressung des Vladimir Vladimirovic: bloß nachgeben, sonst schießt er - so ein Ars..loch.
--
Das war's dazu: ich brauche hier keine Endlos-Diskussionen mit St.Petersburg-Trollen.

Bernhard 19.01.22 22:28

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97747)
Wer hat Belgrad bombardiert?

Du willlst hier nicht ernsthaft die ehemalige Situation von Belgrad mit dem heutigen Moskau vergleichen, oder?

Geku 19.01.22 22:35

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97755)
Du willlst hier nicht ernsthaft die ehemalige Situation von Belgrad mit dem heutigen Moskau vergleichen, oder?

Wollte ich damit absolut nicht. Ich bin nur der Meinung, dass Konflikte im 21. Jahrhundert ohne Waffen ausgetragen werden sollten. Belgrad war nur ein Beispiel für Gewalteinsatz in Europa.

erikS 19.01.22 22:40

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Wenn die NATO unbedingt in Russland überfallen will, kann sie das doch machen egal was mit der Ukraine ist. Dieses ganze Bedrohungsgequatsche geht mir so auf den Keks. Wenn es dann mal wirklich kracht fragt man sich ob das wirklich alles nötig war. Ost/West Sozialismus/Kapitalismus das ist doch eh alles das Gleiche mittlerweile. Die Oligarchen sind doch die größten Geldsäcke mittlerweile. Worum geht es wirklich?


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