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Geku 13.03.22 11:56

Elektron-Positron-Erzeugung
 
Warum muss an der Elektron-Positron-Erzeugung ein anderes Teilchen, z.B Atom, beteiliegt sein?

Zitat:

Dass die Bildung eines Elektron-Positron-Paares nur bei Wechselwirkung des Photons mit einem Teilchen (hier dem Atomkern), aber nicht im Vakuum beobachtet wird, lässt sich mit der allgemeingültigen*Impulserhaltung*erklären.*

siehe: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Paar...tron-Erzeugung
Sollte doch auch durch Zeitumkehr des Feynmandiagramms möglich sein:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Date...nihilation.svg

Müssten hier, dem Diagramm nach, zwei Photonen mit je >511 keV aufeinander treffen?

Bei der Beteiligung eines Atoms ist nur ein Photon mit der Energie > 1,022 MeV notwendig.

Cossy 13.03.22 17:53

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Photonen haben so gut wie keine gegenseitige Wechselwirkung. Bei zwei Photonen passiert einfach nichts. Du brauchts einen zusätzlichen "Partner" der mit dem elektromagnetischen Feld eine Wechselwirkung hat. Dann kann das Photon mit dem Feld reagieren. Daher ein Photon und ein geladenes Teilchen.

Bernhard 14.03.22 06:25

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 98827)
Warum muss an der Elektron-Positron-Erzeugung ein anderes Teilchen, z.B Atom, beteiliegt sein?

Man geht zuerst in das Ruhesystem des Elektron-Positron-Paares und bemerkt dann, dass der Impuls des ursprünglichen Photons nicht Null sein kann.

Der Gesamtimpuls der Produkte ist also gleich Null und der Gesamtimpuls vorher ungleich Null und schon benötigt man eine weitere Komponente, welche den anfänglichen Impuls übernimmt.

Geku 14.03.22 08:33

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 98839)
Man geht zuerst in das Ruhesystem des Elektron-Positron-Paares und bemerkt dann, dass der Impuls des ursprünglichen Photons nicht Null sein kann.

Der Gesamtimpuls der Produkte ist also gleich Null und der Gesamtimpuls vorher ungleich Null und schon benötigt man eine weitere Komponente, welche den anfänglichen Impuls übernimmt.

Kann dieser Impuls nicht von dem Elektronen/Positronen Paar übernommen werden?

Zitat:

Zitat von Cossy
Photonen haben so gut wie keine gegenseitige Wechselwirkung
Leuchtet ein.
Das Atom muss bei der Energie von über 1,022 MeV vollständig ionisiert sein. Eine "Nichtlinearität", die zum Keim der Paarbildung führt.

antaris 14.03.22 09:41

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Unter Paarbildung, auch Paarerzeugung, versteht man in der Teilchenphysik die Bildung eines realen, beobachtbaren Teilchen-Antiteilchen-Paares. Die stets vorhandenen virtuellen, nur indirekt beobachtbaren Paare (siehe Vakuumpolarisation) sind mit dem Begriff im Allgemeinen nicht gemeint.
So ist das wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht.
Genau das ist dabei mein Kritikpunkt, dass die Dirac-Gleichung ja vielleicht doch nicht ganz richtig "uminterpretiert" wurde. Ich sage nicht, dass die Prinzipien hinter der hier beschriebenen Paarbildung falsch sind. Sie ist eine Betrachtungsweise der Materie/Antimaterie aber eben nicht im gebundenen Ruhezustand des Vakuums.


Zitat:

Dass die Bildung eines Elektron-Positron-Paares nur bei Wechselwirkung des Photons mit einem Teilchen (hier dem Atomkern), aber nicht im Vakuum beobachtet wird, lässt sich mit der allgemeingültigen Impulserhaltung erklären.
beides von hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Paarbildung_(Physik)


Ich würde bei der Paarbildung auch nie von Erzeugung sprechen, da Energien nicht erzeugt werden können.

Bernhard 14.03.22 09:46

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 98841)
Kann dieser Impuls nicht von dem Elektronen/Positronen Paar übernommen werden?

Nein. Der "Trick" besteht ja gerade darin in das Schwerpunktsystem des Systems Elektron/Positron zu gehen. Dort ist der Impuls des Zwei-Teilchensystems per Definition gleich Null.

Dadurch entsteht am offensichtlichsten der "benötigte" Widerspruch.

Bernhard 14.03.22 09:58

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Hallo antaris,

Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 98844)
So ist das wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht.
Genau das ist dabei mein Kritikpunkt, dass die Dirac-Gleichung ja vielleicht doch nicht ganz richtig "uminterpretiert" wurde. Ich sage nicht, dass die Prinzipien hinter der hier beschriebenen Paarbildung falsch sind. Sie ist eine Betrachtungsweise der Materie/Antimaterie aber eben nicht im gebundenen Ruhezustand des Vakuums.

die WP ist kein Lehrbuch und will das auch gar nicht sein. Deshalb sind sämtliche Aussagen aus der WP generell nur zur groben und ersten Information gedacht.

Diskussionen zur Dirac-Gleichung bitte nicht in der Rubrik Schulphysik. Das gehört hier definitiv nicht hin.

antaris 14.03.22 10:17

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Dafür wird von euch aber sehr oft auf WP verwiesen. Was hat die Paarbildung mit Schulphysik zu tun? Wie ich schon öfter erwähnt habe, sind eure Lehrbücher unvollständig. Wie kann man so auf Axiome setzen und andersherum verlangen nicht in metaphysische zu rutschen?

Ihr verbannt sämtliche Materie aus dem Vakuum und such dennoch darin nach virtuelle Teilchen, dunkle Materie und dunkle Energie...
Das soll man mal mit Logik erklären.:confused:

Aber was sind denn dann nun die virtuellen Teilchen/Antiteilchenpaare der Vakuumfluktuation? Virtuell ist doch nicht messbar...

Hier steht sogar die Lichtgeschwindigkeit wird im Vakuum verringert:
https://physik.cosmos-indirekt.de/Ph...rnhorst-Effekt

Zitat:

Aufgrund der Heisenbergschen Unschärferelation ist ein Raum, der zunächst leer erscheint, in Wirklichkeit mit virtuellen Teilchen gefüllt. Das ist das Phänomen der Vakuumfluktuation. Während sich ein Photon durch das Vakuum fortbewegt, wechselwirkt es mit den virtuellen Teilchen und es kann unter Umständen Paarbildung auftreten. Dabei entsteht ein Teilchen und sein Antiteilchen aus der Energie des Photons. Beispielsweise kann aus einem Photon passender Energie ein Elektron-Positron-Paar entstehen, das sich schnell wieder annihiliert, da es nicht stabil ist. Während die Energie des Photons in einem Teilchen-Antiteilchen-Paar vorliegt, kann die Energie nicht mit Lichtgeschwindigkeit reisen, daher wird die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum verringert.

Bernhard 14.03.22 10:30

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 98848)
Wie ich schon öfter erwähnt habe, sind eure Lehrbücher unvollständig.

Was du nicht sagst.

Zitat:

Wie kann man so auf Axiome setzen und andersherum verlangen nicht in metaphysische zu rutschen?
Du kannst im Bereich "Theorien jenseits ..." gerne spekulieren, aber bitte nicht hier im Bereich Schulphysik !! Sonst wird das Thema geschlossen.

antaris 14.03.22 10:42

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Du kannst im Bereich "Theorien jenseits ..." gerne beliebig spekulieren.
Ja dann antwortet dort doch einfach...

Geku 14.03.22 11:22

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von antaris (Beitrag 98844)
Ich würde bei der Paarbildung auch nie von Erzeugung sprechen, da Energien nicht erzeugt werden können

Erzeugung ist im Sinne von Umwandlung zu verstehen. Umwandlung von Energie in Materie.

antaris 14.03.22 11:47

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 98853)
Erzeugung ist im Sinne von Umwandlung zu verstehen. Umwandlung von Energie in Materie.

Energie = Materie
Wenn die Materie/Antimaterie-Paare vorher schon da waren (Vakuumfluktuation), dann kann man auch nichts umwandeln. Man kann aber die Energie erhöhen und somit das schon bestehende Paar weiter auf das positive Energiepotential "anheben", sodass dieses direkt vermessen werden kann.

Aber wir können das gerne in dem anderen Thema diskutieren.

Hawkwind 14.03.22 18:41

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
So simpel, wie uns dein Text weismachen will, ist es leider nicht.
Tom hat sich schon einige Male geäußert dazu.

Zitat:

Während sich ein Photon durch das Vakuum fortbewegt, wechselwirkt es mit den virtuellen Teilchen und es kann unter Umständen Paarbildung auftreten. Dabei entsteht ein Teilchen und sein Antiteilchen aus der Energie des Photons. Beispielsweise kann aus einem Photon passender Energie ein Elektron-Positron-Paar entstehen, das sich schnell wieder annihiliert, da es nicht stabil ist.
Wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt, dann hat man sich mit Beiträgen aus Feynman-Diagrammen höherer Ordnung zu beschäftigen. Bei der Vakuumpolarisation geht es um

https://feyncalc.github.io/FeynCalcE...q7m7ff5g3b.svg

Erst einmal fällt auf, das ist nicht wirklich ein Prozess: der Beobachter sieht ja nur "externe Linien", also ein einlaufendes und ein ausgehendes Photon. Da passiert also eigentlich gar nichts. Von dem Loop in der Mitte des Diagrammes bekommt er nichts mit.

==> die Vakuumpolarisation ist nichts anderes als eine Korrektur zum Propagator des Photon.

Wer die Feynman-Regeln der QED kennt, der weiß auch, dass so eine geschlossene Schleife wie in diesem Diagramm IMMER ein Integration über alle 4-Impulse, die diese Schleife transportieren kann, impliziert. Also: da entsteht nicht kurz mal nur ein Paar, das gleich wieder verschwindet, sondern es ist eine Korrektur höherer Ordnung zum QED-Propagator zu berechnen; es ist über alle möglichen Impulsverteilungen zu integrieren.
Tatsächlich hat diese Korrektur aber natürlich auch Auswirkungen auf quantitative Vorhersagen für Prozesse. So braucht man diese Korrektur etwa, um die aus der Atomphysik bekannte Lamb-Shift erklären zu können.

Messungen der Lichtgeschwindigkeit aber werden mit Sicherheit keinen Hinweis auf die Existenz von Vakuumpolarisationen geben.

Bernhard 14.03.22 19:07

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Hallo zusammen,
ich verschiebe das Thema hiermit in einen passenderen Bereich.

antaris 15.03.22 09:28

AW: Elektron-Positron-Erzeugung
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 98868)
ich persönlich suche nicht danach, habe anderes zu tun. :)



Was sind das denn für Probleme mit dem Spin?
Der Spin ist halt eine weitere Quantenzahl, deren Einführung die Atomphysik nahegelegt hatte. Die Operatoren des Spins genügen in der Quantenmechanik derselben Algebra wie auch die Operatoren des Bahndrehimpulses, andere Quantenzahlen wie IsoSpin tun das auch. Was soll denn da für ein metaphysisches Rätsel sein?



Verstehe nicht, welchen Grund es gibt, Zusammenhänge zwischen Spin und Ruheenergie zu konstruieren!?



Aha, Spin-0 Teilchen wie das Higgs-Boson können also keine Masse haben weil sie keinen Spin haben? Die Beobachtungen führen dieses Spekulation ad absurdum.

Das Problem an dem Spin ist 1. die "Schleife", welche die Teilchen vollführen sollen und 2. das er intrinsisch ablaufen soll. Drittens ist der Spin das einzige, was bei der Ruheenergie noch an Bewegungen übrigbleibt. Darum sehe ich einen Zusammenhang. Darüber zu reden, was den Spin verursacht wird als metaphysisch angesehen.

Ich hatte hier von Fermionen und den em Wellen bzw. den Photonen geschrieben. Das sind die Teilchen welche elektromagnetisch Wechselwirken. Ich denke du weist genau, dass man diese nicht wirklich mit den Bosonen der schwachen, der starken oder der Higgs Wechselwirkung vergleichen kann.
Die Dirac-Gleichung bezieht sich ja auch nur auf die Fermionen.

Also was soll der Einwand mit dem Higgs Boson? Es hat eine RuheENERGIE von 125,10 GeV, was einer sehr hohen Ruhefrequenz entspricht. Was genau das Higgs-Boson ist, könnt ihr ja auch nicht beantworten. Ich weis nicht was ihr mit Massen im Sinn habt, wenn es in der QM immer um Energien geht.
Was ist dann also daran ad-absurdum?


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