Nochmal die Entropie des Universums
Von der apologetisch-aktiven Theologischen Seite (vorzüglich Dr. William Lane Craig) wird gegen die Ewigkeit des Universums eingewendet:
"HÄTTE das Universum, per se = an und für sich, also vor dem Urknall in irgendeiner Form ewig bestanden, dann MÜSSTE der Messwert der Entropie jetzt bereits sein Maximum erreicht haben". Ich wende dagegen ein, dass - - genau so, wie der Messwert in ewiger Zukunft sein Maximum asymptotisch erst erreichen wird, also "sozusagen nie" - der Messwert ganz entsprechend sein Minimum von größer oder gleich Null erst asymptotisch erreichtE, also auch wieder "sozusagen nie", nämlich wenn wir beliebig (infiinitesimal) zurück gehen würden, in die Vergangenheit. Diese "beliebig zurückgehen" wird ja von populärwisssenschaftlicher Seite (mit einer theologischen Agenda behaftet, wie bei Professor Dr. Harald Lesch) implizit ausgeschlossen, indem da ganz frech behauptet wird: "Zeit und Raum" entstanden überhaupt erst beim Urknall". Obwohl - nota bene - jedes Kind seit I.Kant weiss, dass Raum und Zeit ERST vom Gehirn hervorgerufen werdende Abstrakta=Imaginarien sind, d.h. es Raum und Zeit an und für sich gar nicht geben tut! Nun, egal, meine Frage ist: Gibt es eine überzeugende(RE) Überlegung, welche meinen Widerspruch per "nur asymptotisch" ad absurdum führt? und was die m.E. kühn-dreiste Behauptung "Raum und Zeit entstanden" angeht, so kann diese durch die Behauptung "Objekte, welche sich voneinander entfernen, bzw. die sich ständig ändern, so dass man VON/ÜBER diese Räume und Zeiten messen kann - bis zum BB zurück - DIESE entstanden beim BB" kategorisch korrekt ersetzt werden... odrrrr? |
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Wo würden wir uns nach unendlicher Zeit im asymptotischen Verlauf der Entropie befinden?
Das "Ewige Universum" würde der Steady State Theorie entsprechen. Nach dieser Theorie wird fortlaufend neue Materie (Wasserstoff) dem Universum hinzugefügt und so eine fliesendes Gleichgewicht hergestellt. So hat man die Auswirkungen der Entropie umgangen. https://history.aip.org/exhibits/cos...as/bigbang.htm Gegen ein unendliches Universum in Zeit und Raum spricht auch das Olbersssche Paradoxon: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Olberssches_Paradoxon In der Zwischenzeit hat sich die BB Theorie durchgesetzt. (Ausdehnung des Universums und Hintergrundstrahlung) |
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@Hr. Hammen,
Seit Kant ist Zeit verflossenen. Heut' kennt die Neurologie im Gehirn die Orientierungszellen, ein räumliches Geflecht aus sog. Orts-, Richtungs-, Gitter- und Grenzzellen. Es steht also schlimmer um den Raum als vermutet: Er bildet sich aufeinander ab. Was die Entropie der Raumzeit betrifft, lässt sie sich leicht entschärfen, wenn man ihr gegenläufig eine Ektropie des Zeitraums hinzu fügte, der unser Universum von einem mutmaßlichen der Antimaterie trennt. Im Übrigen müssen Raum und Zeit geschaffen sein, ob nun real beschaffen als Opponent eines Inhaltes oder ideell beschaffen als erlebbarer Prozess. Auch bei steady state hat man letztlich den state zu erklären, warum etwas ist, endlos Zeit bspw. |
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Es gibt kein Perpetuum mobile, das ist richtig.
Allerdings könnten komplementäre Universen um ihren zeitlichen Mittelpunkt oszillieren, in dem sie bei maximaler Annäherung ihren expandierten Raum kurz und klein machen, und die darin gespeicherte Energie umsetzen in neuerliche temporale Abstoßung. (vgl. das Video in meinem ersten Forenbeitrag) |
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Sehr richtig! Big Bang = Big Rip ("O 'heilende Hand', "reiss DIE Himmel auf ...") Zwei Anmerkungen noch:
Mit Hr. Retzlaff von der astronomischen Gesellschaft Magdeburg ließe sich behaupten, daß die Stätten der Produktion des Wasserstoffes denen der dunklen Materie entsprechen. Nimmt man den steady state (vgl. bspw. Narlikar Qssc ) als Schwingendes System, bleibt die Frage des Verlustes an Dynamik, wohin verschwindet was? Mit F.Tipler könnte man meinen, die Entwicklung von kollektivem Bewusstsein, Geist und seinen Gebilden gibt's energetisch nicht umsonst... Botschaft oder Information als Definitionsmacht, Power, 'indianisch' powwow |
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Mit der Umwandlung von Dunkler Materie in Wasserstoffe ist für Nachschub für neue Sonnen gesorgt. Damit bleibt das Universum länger hell. |
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Noch spekulativer: Es bleiben Bruchstücke, 'Kondensationskeime'. Sowohl materiell, worauf die prompte Entstehung schwarzer Löcher hinweist. Als vielleicht auch ideell, message zur Entwicklung des Lebens.
Dialektisch gewendet könnte es dann einen unermüdlichen Aufstieg über die Zyklen hinweg geben... Ich hingegen seil mich mal wieder ab... gutenacht und kunterbunte Träume... :) |
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Heute weiß er es vielleicht. |
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Ich bedanke mich für Ihre/Eure zahlreichen Ein-und Aus-Lassungen zu meiner Frage. Ich bin einigermaßen verblüfft -
mein Kenntnis-Stand ist vergleichsweise armselig und wird angemessen reflektiert von einem Auszug aus einer populärwissenschaftlichen Veröffentlichung: "Da der Rohstoff für die Entstehung neuer Sterne, die interstellare Materie, begrenzt ist, geht die Zahl der Sterngeburten auf lange Sicht weiter zurück. Irgendwann in ferner Zukunft werden nirgendwo im Universum mehr neue Sterne aufleuchten. Einige hundert Milliarden Jahre später werden dann auch die letzten Sterne verglüht sein – und dann geht im Universum für immer das Licht aus." Also, wenn ich richtig verstehe, gilt das behauptet werdende - hier, auf quanten.de - effektiv als eine Art von Märchen-Erzählung? |
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Ja, im Bereich „Theorien jenseits der Standardphysik“ darf ungestraft munter fabuliert werden. Ernsthafte Diskussionen gibt es in den anderen Bereichen.
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Ui ui ui...
dann sehe ich klarer... Ich denke, dass ich meine Frage in der falschen Rubrik gestellt habe. Die Frage bezog sich auf eine theologische Interpretation des 2.Hauptsatzes der Thermodynamik: Auf deren mathematische Ernsthaftigkeit bzw. Unentrinnbarkeit oder doch nur: Vordergründigkeit. Demgegenüber macht der 1.Hauptsatz m.E. ein Plaedoyer für ein ewiges Universum. Sozusagen "es war schon immer ETWAS da, von dem man die gleichen Masse bzw Energie hätte messen können..." so MAN dagewesen wäre. Nur weiss man halt nicht, was dieses "etwas" war. |
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Du könntest evtl. zusammenfassen, was für hitzige Debatte sich in kühlen Kirchenhallen entfacht hat?
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Nun, in den eher komfortabel beheizten Kirchenhallen und sonstigen Podien,
da geht es durchaus gesittet zu, wenn sich die Kontrahenten (theologische Apologisten, versus ATheisten/Materialisten) im theologischen Diskurs austauschen. Auffällig ist aber, dass ausgewählte Segmente davon auf YouTube veröffentlicht werden, mit einladenden Titeln wie "Atheism being profoundly destroyed/defeated/annihilated yet again" - ich bin da halt drauf aufmerksam geworden. Ich bin zwar als Saekular-Humanist für die freie Ausübung des Religiösen Glaubens, ich ziehe aber eine Grenze da, wo jemand für deren Gott lügt. Jede Apologetik ist, in einer mehr oder weniger verhüllten Form, eine Beweisführung für einen Gott, d.h. für etwas UN-beweisbares. Und das ist eine Lüge, denn jeder Gott ist per Definition unentdeckbar, weil immateriell. Bestimmte Apologisten gehen so weit und sagen praktisch, der Mensch hätte ohne Gottgläubigkeit keine Rechtfertigung, kein Fundament für irgendetwas. So Knalltüten gibbet mittlerweile sogar in Deutschland, nicht nur in den USA. |
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Nun, jetzt, das ist keine (theologische) Kritik des zweiten Hauptsatzes nach Clausius - ? Oder war mit einem prognostizierten asymptotischen Verlauf der Entropie alles geregelt? Dem widerspraechen m.M.n. Inflation, Leben und Beschleunigung der Expansion. Mit Inflation und Beschleunigung verbunden Informationsverlust am Horizont, mit dem Leben verbunden positive Katalyse des energetischen Umsatzes.
Bitte um einen physikalisch motivierten Kommentar. |
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