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Helix 21.12.09 23:28

Physikstudium
 
ich möchte physik studieren und würde gerne schon mal verarbeiten, welche Bücher könnt ihr mir emfehlen??
wie ist das Physikstudium
möchte euere erfahrung hören
bin in der 11 Klasse

zeitgenosse 22.12.09 06:42

AW: Physikstudium
 
Zitat:

Zitat von Helix (Beitrag 46944)
welche Bücher könnt ihr mir emfehlen??

Siehe:

http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1355

Zum Einstieg besonders empfehlenswert:

Weltner, Mathematik für Physiker
(2 Bde, Springer)

Wer diese zwei Bücher seriös durcharbeitet (und das ist möglich im Selbststudium), hat sich die Mathematik zum Vordiplom angeeignet.

Ein weiterer Titel, der zumindest die ersten zwei Semester abdeckt, in meinen Augen aber etwas schwieriger aufgebaut ist:

Korsch, Mathematische Ergänzungen zur Einführung in die Physik (Binomi Verlag)

Und zum Schluss ein persönlicher Ratschlag:

Verbessere dringlichst deine Grammatik! Denn momentan machst du damit keinen guten Eindruck. Das ist nicht böse gemeint; doch wenn du über schwierige Dinge reden willst, solltest du als Deutscher wenigstens der deutschen Sprache mächtig sein. Englisch ist dann die erste Fremdsprache für den angehenden Physiker.

Gr. zg

Sebastian Hauk 22.12.09 12:15

AW: Physikstudium
 
Hallo Helix,

bevor Du Taxifahrer wirst und Deine Gäste mit physikalischen Problemen nervst, wie gut bist Du in Mathematik?

Gruß

Sebastian

OmegaPirat 22.12.09 18:05

AW: Physikstudium
 
Also ich finde für theoretische Physik die Lehrbuchreihe von Wolfgang Nolting ganz gut

Experimentalphysik mag ich generell nicht, aber als Lehrbuch würde ich da die Reihe von Bergmann-Schäfer empfehlen, die aber sehr kostspielig ist. Dafür sind das richtig fette Schinken, worin alle relevanten Themen sehr detailliert behandelt werden.

Und in Mathe habe ich vorwiegend aus reinen Mathebüchern gelernt.

die frage ist aber ob du bloß den schulstoff aufarbeiten möchtest oder schon im voraus in den studieninhalt einsteigen möchtest.

und dieses kommentar mit dem taxifahrer fand ich unnötig.

Sebastian Hauk 22.12.09 18:20

AW: Physikstudium
 
Hallo OmegaPirat.

Zitat:

Und in Mathe habe ich vorwiegend aus reinen Mathebüchern gelernt.
Und welche Mathebücher waren das? Könntest Du die hier auch noch nennen?

Gruß

Sebastian

OmegaPirat 22.12.09 18:41

AW: Physikstudium
 
sowas wie Bosch für lineare Algebra und Königsberger für Analysis
Aber dafür ist nicht jeder zu haben, der Physik studiert.
Dann wäre solche "Mathe für Physiker Bücher" vielleicht besser.

Meyberg-Vachenauer habe ich aber auch gelesen, das ist für naturwissenschaftler und ingenieure konzipiert.

Sebastian Hauk 22.12.09 18:53

AW: Physikstudium
 
Hallo Helix,

Zitat:

Meyberg-Vachenauer habe ich aber auch gelesen, das ist für naturwissenschaftler und ingenieure konzipiert
dann möchte ich Dir auch dieses Buch empfehlen:

http://www.amazon.de/H%C3%B6here-Mat.../dp/3540418504

Das Buch eignet sich vermutlich auch als Lehrbuch für die Oberstufe. Aus diesem Grund wäre das Geld dann doch gut angelegt.

Gruß

Sebastian

zeitgenosse 23.12.09 00:18

AW: Physikstudium
 
Zitat:

Zitat von OmegaPirat (Beitrag 46983)
Experimentalphysik mag ich generell nicht

Weshalb ist das so?

Physik ist immer experimental. Ansonsten wäre es Mathematik oder Philosophie. Dies ist ja der Unterschied, dass die Physik durch das "empirisch Zweckmässige" (Einstein) die früheren Lehren der grossen Philosophen (Aristoteles, Ptolemaios, Descartes, Kant u.a.m.) bezüglich naturwissenschaftlicher Spekulation abgelöst und durch falsifizierbare Theorien ersetzt hat.

Gr. zg

OmegaPirat 23.12.09 14:18

AW: Physikstudium
 
Zitat:

Zitat von zeitgenosse (Beitrag 47014)
Weshalb ist das so?

Physik ist immer experimental. Ansonsten wäre es Mathematik oder Philosophie. Dies ist ja der Unterschied, dass die Physik durch das "empirisch Zweckmässige" (Einstein) die früheren Lehren der grossen Philosophen (Aristoteles, Ptolemaios, Descartes, Kant u.a.m.) bezüglich naturwissenschaftlicher Spekulation abgelöst und durch falsifizierbare Theorien ersetzt hat.

Gr. zg

Ich habe ja nicht gesagt, dass ich Experimentalphysik für unwichtig halte. Es macht mir einfach nur keinen Spaß. Das fängt schon bei den Experimentalphysikvorlesungen an. Vieles fällt da einfach so vom Himmel. Ich hatte da aber auch nen miesen Prof. In der Physik gibt es glücklicherweise sowas wie Arbeitsteilung (Experimentalphysiker und theoretische Physiker). Mir fiel auch Experimentalphysik immer viel schwieriger als theoretische Physik, was wohl daran liegt, dass ich nicht gut im auswendig lernen bin. Bei meinen Kommilitonen ist es meistens genau anders herum. Die finden Experimentalphysik leichter als theoretische Physik. Experimentalphysik erinnert mich auch ein wenig an Schulphysik und von Schulphysik war ich auch nicht gerade begeistert. Physik begeisterte mich erst als ich das erste Buch zur theoretischen Physik gelesen habe. Theoretische Physik gibt es in der Schule leider nicht, weshalb man damit erst in Kontakt kommt, wenn man sich bereits für das Studium entschieden hat.
Und ich finde mathematisch physikalische Formalismen viel interessanter als nen Raketenstart zu beobachten. Noch weniger als Experimentalphysik mag ich die ganzen Praktika, diese Laborversuche bei denen man viel zeit investieren muss und hinterher nichts gelernt hat.
Dafür liebe ich die theoretischen Physik und Mathevorlesungen.
Wenn man bei den Laborversuchen wenigstens lernen würde seine praktischen Fertigkeiten weiter auszubauen, aber nicht mal das ist der Fall und damit verfehlen die Laborversuche ihr eigentliches Ziel. Zumindest habe ich das Gefühl, dass ich im praktischen Bereich nach mittlerweile über 20 Versuchen genauso gut bzw. schlecht bin wie vor dem ersten Versuch.

zeitgenosse 23.12.09 19:19

AW: Physikstudium
 
Zitat:

Zitat von OmegaPirat (Beitrag 47038)
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich Experimentalphysik für unwichtig halte. Es macht mir einfach nur keinen Spaß.

Entweder liegt das am System oder dann am Ausbilder. Oder möglicherweise an dir selbst.

Praktika können sehr aufschlussreich sein, wenn sie nicht nur rein mechanisch, d.h. wenn sie nicht geistlos absolviert werden.

Selbst erteilt ich im Nebenamt gelegentlich Laborunterricht. In der Regel sind die Teilnehmer zufrieden damit. Selbst Einstein verbrachte einen gut Teil seiner Studienzeit im elektrophysikalischen Labor.

Das Praktikum soll theoretische Sachverhalte am Objekt veranschaulichen. In Summe lässt sich eine Menge lernen, wenn's richtig angegangen wird.

Gelegentlich hilft ein wenig Literatur auf die Sprünge, z.B.:

Geschke, Physikalisches Praktikum (Teubner)

Walcher, Praktikum der Physik (Vieweg+Teubner)

Nur theoretische Physik ohne jeglichen Praxisbezug wäre für mich eine brotlose Wissenschaft. Der Experimentalphysik verdankt die theoretische Physik wertvolle Impulse. Ich erinnere exemplarisch an den Franck-Hertz-Versuch (1911-1914), den Stern-Gerlach-Versuch (1922) oder an das Kennedy-Thorndike-Experiment (1932) und das Pound-Rebka-Experiment (1959). Physikalische Hypothesen lassen sich nicht nur durch Nachdenken verifizieren!

Im Zuge zunehmender Komplexität kann an die Stelle des Experimentes die Modellierung mittels Computer treten, z.B. mit Simulink. Auch das ist äusserst nützlich und festigt die Erkenntnis.

Gr. zg


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