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-   -   Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3750)

TomS 08.02.20 18:06

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92747)
... das ist viele Jahre her. Das Fadenmodell ist aufgrund der damaligen Kommentare überarbeitet worden, und ist jetzt deutlich konsistenter.

Ich habe dieses aktuelle Paper überflogen:

http://www.motionmountain.net/Schill...-Constants.pdf

Darin werden diverse Behauptungen aufgestellt, es wird jedoch nichts gezeigt, nichts gerechnet, nichts quantitativ abgeleitet.

Und daher kann man in der Substanz auch nichts kritisieren, sorry.

MMT 08.02.20 18:25

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 92748)
Das scheint mir noch wohlwollend ausgedrückt zu sein. Jedenfalls ist damit klar, weshalb @MMT auf meine Frage nicht reagiert hat.

Siehe meine Reaktion oben. Die damalige Kritik war zwar hart, aber auch hilfreich. Die damaligen Punkte sind inzwischen berücksichtigt. Gerne höre ich daher mehr Kritik.

Das Fadenmodell stimmt zwar mit allen Messungen überein; es kann aber dennoch Fehler oder Unstimmigkeiten enthalten.

TomS 08.02.20 18:39

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92754)
Gerne höre ich daher mehr Kritik.

s.o.

Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92754)
Das Fadenmodell stimmt zwar mit allen Messungen überein.

Das Fadenmodell behauptet, es würde das Standardmodell begründen; es tut dies jedoch nicht.

Wenn ich behaupte, aus „Hänschen klein“ folge die Erhaltung der Parität, und wenn später die Verletzung der Parität durch Messung nachgewiesen wird, dann folgt weder zuvor noch danach irgendetwas für „Hänschen klein“, da kein logischer Zusammenhang besteht.

Du müsstest also auf ein Paper verweisen, das aufgrund konkreter Annahmen und mittels konkreter Berechnungen schlüssig zu einem konkreten Ergebnis gelangt.

Gibt es dieses Paper?

MMT 08.02.20 18:39

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 92752)
Ich habe dieses aktuelle Paper überflogen:

http://www.motionmountain.net/Schill...-Constants.pdf

Darin werden diverse Behauptungen aufgestellt, es wird jedoch nichts gezeigt, nichts gerechnet, nichts quantitativ abgeleitet.

Und daher kann man in der Substanz auch nichts kritisieren, sorry.

Gerechnet und quantitativ abgeleitet wird schon, auf Seite 25 bis 26: eine analytische Näherung für die Feinstrukturkonstante mit einem Mehrfachintegral wird angegeben. Das Mehrfachintegral ergibt sich aus der Geometrie des Fadenprozesses für die QED. Das Integral wird detailliert hergeleitet, und jeder Schritt kann darin kritisiert werden.

Ob etwas gezeigt oder nicht wird kann man diskutieren. Es wird auf einige andere Resultate zurückgegriffen. Vor allem folgende Resultate
aus anderen Papers werden zitiert:

- dass die Grenzen hquer und c und ausreichen, um die Diracgleichung abzuleiten,
- dass die Topologie der vorgeschlagenen Gewirre für jedes Elementarteilchen beinhaltet, dass nur die Feynmandiagramme des Standardmodells entstehen, und sonst keine anderen.
- dass die Topologie der Bosonen zu U(1), gebrochener SU(2), und SU(3) führt.

MMT 08.02.20 18:58

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 92755)

Das Fadenmodell behauptet, es würde das Standardmodell begründen; es tut dies jedoch nicht.

Das Fadenmodell leitet alle Feynmandiagramme des Standardmodells ab, und keine anderen. Es leitet auch alle Propagatoren ab. Es leitet auch alle Eichsymmetrien ab. Das ist die Grundidee. Wenn man die Feynmandiagramme hat, hat man auch die Lagrangefunktion, und somit das Standardmodell. Natürlich muss man auch die Fundamentalkonstanten ableiten, um die Lagrangefunktion zu erhalten. Dazu kann man zuerst zeigen, dass immer dieselbe Konstanten in allen Feynmandiagrammen eine Rolle spielen. Dann kann man die Eigenschaften dieser Konstanten und zuletzt deren Werte zu bestimmen. Bisher scheint alles zu passen.

Diese Argumentationskette ist im ersten Paper und im genannten Preprint durchgeführt.

Für die QED kann man die Argumentationskette noch vereinfachen. Wenn man elektrische Ladung mit der Chiralität der Gewirre (tangles) definiert, sieht man, dass sie in allen Prozessen erhalten ist, und zwei Vorzeichen hat. Man sieht auch, dass geladene Teilchen alle massebehaftet sind und sich nicht schneller als c bewegen können. Da kann man nun Resultate anderer zur Hilfe nehmen, die gezeigt haben, dass damit bereits die Maxwellglechungen eindeutig folgen.

TomS 08.02.20 19:11

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Es wird behauptet, das Integral hätte etwas mit der Feinstrukturkonstante zu tun; begründet wird das nicht. Das Ergebnis entspricht nicht den Vorhersagen. Die Skalenabhängigkeit der Feinstrukturkonstante wird nicht erklärt ...

Auch alles weitere wird nicht wirklich gezeigt.

(Ja, ich kenne einige der zitierten Arbeiten, auch da ist nichts vollständig, insbs. fehlt die Dynamik)

Die ganze Idee wird über Feynmanregeln motiviert. Gezeigt wird dazu nichts, außer einer algebraischen Motivation der Vertizes a la Kaufmann, keinerlei Dynamik. Propagatoren und Phasenfaktoren fehlen, die Skalenabhängigkeit der Kopplungskonstanen wird nicht erwähnt.

Außerdem wissen wir, dass das Standardmodells und insbs. die QCD ein nicht-perturbatives Regime haben, für das Berechnungen mittels Feynmandiagrammen unzulässig sind.

MMT 08.02.20 19:21

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 92758)
Es wird behauptet, das Integral hätte etwas mit der Feinstrukturkonstante zu tun; begründet wird das nicht. Das Ergebnis entspricht nicht den Vorhersagen. Die Skalenabhängigkeit der Feinstrukturkonstante wird nicht erklärt ...

Auch alles weitere wird nicht wirklich gezeigt.

(Ja, ich kenne einige der zitierten Arbeiten, auch da ist nichts vollständig, insbs. fehlt die Dynamik)

Die ganze Idee wird über Feynmanregeln motiviert. Gezeigt wird dazu nichts, außer einer algebraischen Motivation der Vertizes a la Kaufmann, keinerlei Dynamik. Propagatoren und Phasenfaktoren fehlen, die Skalenabhängigkeit der Kopplungskonstanen wird nicht erwähnt.

Außerdem wissen wir, dass das Standardmodells und insbs. die QCD ein nicht-perturbatives Regime haben, für das Berechnungen mittels Feynmandiagrammen unzulässig sind.

Die Skalenabhängigkeit der Feinstrukturkonstante wird erwähnt. Das Fadenmodell scheint auch die Möglichkeit zu bieten, das genauer zu reproduzieren.

Der Wert der Feinstrukturkonstante wird im letzten Preprint genauer berechnet als im genannten. Warum der Wert im genannten Paper nicht stimmt, wird ebenfalls erklärt. Ob die Begründung für die Berechnung von alpha überzeugend ist oder nicht, kann man diskutieren. Sie ist jedenfalls vorhanden und sehr lang - eigentlich 26 Seiten lang.

Nicht-perturbative Aspekte sind nur erwähnt; aber auch dazu gibt es mit Fäden Anhaltspunkte. Instantoneneffekte sind reproduzierbar.

Propagatoren folgen eindeutig, sobald die Diracgleichung gilt. Phasenfaktoren folgen aus den Eichsymmetrien und deren Algebren; die sind im ersten Paper dargelegt.

TomS 08.02.20 19:37

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92759)
Die Skalenabhängigkeit der Feinstrukturkonstante wird erwähnt. Das Fadenmodell scheint auch die Möglichkeit zu bieten, das genauer zu reproduzieren.

Wo steht das?

Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92759)
Der Wert der Feinstrukturkonstante wird im letzten Preprint genauer berechnet als im genannten.

Was ist das „letzte Preprint“, und wo finde ich Berechnung.

Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92759)
Instantoneneffekte sind reproduzierbar.

Wo steht das?

Zitat:

Zitat von MMT (Beitrag 92759)
Propagatoren folgen eindeutig, sobald die Diracgleichung gilt. Phasenfaktoren folgen aus den Eichsymmetrien und deren Algebren; die sind im ersten Paper dargelegt.

Wo steht das? In welcher Eichung?

MMT 08.02.20 20:28

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
1 Veröffentlichung und 3 Preprints findet man auf http://www.motionmountain.net/research.html

In 3 dieser Texte kann man nach dem Term "running" suchen, um die Aussagen zum "Laufen" den Kopplungskonstanten finden. Es ist aber schon lange bekannt, dass wenn man die Lagrangefunktion des Standardmodells hat, das "Laufen" automatisch mit dabei ist.

Das letzte Preprint auf der Webseite, "A conjecture on the origin of quantum electrodynamics and colours", hat eine verbesserte Berechnung von alpha, wieder ziemlich weit hinten.

Zu nicht-perturbativen Effekten, siehe kurz den Abschnitt "BARYOGENESIS AND OTHER NON-PERTURBATIVE EFFECTS" im Preprint "A conjecture on the origin of the standard model and its constants".

Dass die Propagatoren aus der Diracgleichung folgen, steht in jedem Lehrbuch zur Quantenfeldtheorie. Dassselbe gilt für Phasenfaktoren und deren Zusammenhang mit den Eichsymmetrien. Aber vielleicht habe ich die Frage falsch verstanden. Für die QED ist die minimale Kopplung auch direkt zu sehen, mittels dem Fadenmodell für Ladungen und elektromagnetische Felder. Das steht im großen, älteren PDF ganz unten auf der Webseite.

TomS 09.02.20 00:43

AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
 
Es geht nicht darum, zu erklären, wie dies alles aus der Lagrangedichte folgt, sondern wie es aus deinem Ansatz folgt.

Wenn ich ein Buch zur QFT lese, kann ich die Berechnungen nachvollziehen. In deinen Artikeln sehe ich jedoch keine Berechnungen, nur Behauptungen und Mutmaßungen.


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