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-   -   Hubble Krise - keine Lösung in Sicht (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3971)

Timm 07.08.21 17:43

Hubble Krise - keine Lösung in Sicht
 
Seit mehreren Jahren arbeiten Astronomen verbissen an einer Lösung der sog. Hubble Krise (hubble tension). Doch mit der Genauigkeit der Messungen nimmt die Lücke zwischen den Fehlerbalken zu. Es geht um die Messung der Hubble Konstante im nahen Umfeld, die auf Supernova Daten beruhen (plus vergleichbare andere) und solchen, die der Mikrowellen Hintergrund liefert. Frühes und heutiges Universum sollten im Einklang mit dem kosmologischen Standardmodell LambaCDM einen vergleichbaren Wert für die heutige Hubble Konstante zeigen. Tun sie aber bei weitem nicht.

Die Hoffnung war, doch noch systematische Fehler zu finden, aber da bewegt sich nichts. Es wurde begonnen Gravitationswellen hinzuzunehmen, was nur bei speziellen Ereignisse geht. Wenn hier in ein paar Jahren die Fehlerbalken klein genug sind hätte man einen dritten unabhängigen Weg (ohne Entfernungsleiter). Aber die Frage stellt sich, was es letztlich hilft einen dritten Wert zu haben oder einen, der frühes oder heutiges Universum stützt

In dem Zusammenhang fand ich dieses Interview mit der Kosmologin Licia Verde interessant:

https://cerncourier.com/a/exploring-the-hubble-tension/

Zitat:

How much faith do you put in the ΛCDM model compared to, say, the Standard Model of particle physics?

It is a model that has only six parameters, most constrained at the percent level, which explains most of the observations that we have of the universe. In the case of Λ, which quantifies what we call dark energy, we have many orders of magnitude between theory and experiment to understand, and for dark matter we are yet to find a candidate particle. Otherwise, it does connect to fundamental physics and has been extremely successful. For 20 years we have been riding a wave of confirmation of the ΛCDM model, so we need to ask ourselves: if we are going to throw it out, what do we substitute it with? The first thing is to take small steps away from the model, say by adding one parameter. For a while, you could say that maybe there is something like an effective neutrino species that might fix it, but a solution like this doesn’t quite fit the CMB data any more. I think the community may be split 50/50 between being almost ready to throw the model out and keeping working with it, because we have nothing better to use.
Eure Sichtweise würde mich interessieren.

Geku 08.08.21 08:37

AW: Hubble Krise - keine Lösung in Sicht
 
Vielleicht ist die Hubblekonstante nicht wirklich konstant, sondern vom Weltalter abhängig.

Timm 08.08.21 10:52

AW: Hubble Krise - keine Lösung in Sicht
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 95766)
Vielleicht ist die Hubblekonstante nicht wirklich konstant, sondern vom Weltalter abhängig.

Sie ist zeitlich nicht konstant und man findet häufig die Bezeichnung Hubble-Parameter. H hatte zu Beginn des Universums einen hohen Wert, heute liegt er bei 68 bzw. 73 km/s/Mpc (CMB bzw. Supernovae) und nähert sich mit anhaltend beschleunigter Expansion in ferner Zukunft asymptotisch einem konstanten Wert.

Infrage steht u.a. ob die DE zeitlich konstant ist (wovon man bisher ausgeht, daher LambdaCDM Modell)


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