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Timm 01.11.20 08:10

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 93968)
Es handelt sich dabei um die unitäre und lineare Zeitentwicklung gemäß der Schrödingergleichung - genauer: der Pauli-Gleichung. Dabei wird keine Entscheidung erzwungen, es findet keine Messung statt.

Eine Messung wäre eine Ortsmessung, z.B. durch einen Detektor.

Und vor der Messung existiert nun mal keine definierte Bahn.
Danke für deine Ausführungen.

TomS 01.11.20 09:30

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 93969)
Und vor der Messung existiert nun mal keine definierte Bahn.

Genau.

Deswegen haben wir ein Elektron in einer Superposition aus “oben-und-Spin-up sowie unten-und-Spin-down”. Ob wir das als Realität auffassen oder als mathematischen Formalismus bleibt solange Geschmacksache, bis wir messen

TomS 01.11.20 09:39

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Wobei mir gerade aufgefallen ist, dass es ursprünglich um verschränkte Elektronen ging, d.h. im Endzustand

a · φ(r₁) χ(↑₁) ⊗ ψ(r₂) χ(↓₂) - b · ψ(r₁) χ(↓₁) ⊗ φ(r₂) χ(↑₂)

Timm 01.11.20 13:50

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Muss es denn ein Lokalisierung des Ort's überhaupt sein?
Links wird ein schwaches elektrostatisches Feld registriert, rechts nicht und das Elektron fliegt wenig gestört weiter.

TomS 01.11.20 16:20

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Egal wie, wenn du irgendetwas misst, so dass du eindeutig auf Ort bzw. Spin schließen kannst, wird die Superposition zerstört.

Andersherum: jede beliebte Wechselwirkung entsprechend der Schrödingergleichung erhält die Superposition und ist keine Messung.

Timm 02.11.20 08:33

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

Ist denn nicht, wenn ich mit je einem Elektrofeldmeter durch den Vergleich der Feldstärke (nachdem das Teilchen das Magnetfeld durchlaufen hat) die Richtung ermittelt, in der es das Magnetfeld verlassen hat und damit der Spin gemessen, nicht aber der Ort?

TomS 02.11.20 09:16

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Wenn du es schaffst, eine Spinmessung durch eine Impulsmessung zu ersetzen - nichts anderes ist ja die (Bewegungs)-Richtung - dann hast du zunächst recht. Ob das technisch funktioniert, kann ich nicht beurteilen.

Zumindest im o.g. Beispiel muss dir jedoch klar sein, dass die Messung des Spins eine Projektion auf den jeweiligen Spin-Unterraum bedeutet, und aufgrund der Struktur der Wellenfunktion auch eine Projektion bzgl. des Ortes. Nehmen wir an, für das erste Teilchen wird Spin-up ↑ gemessen; dies entspricht der Projektion der Wellenfunktion

a · φ(r₁) χ(↑₁) ⊗ ψ(r₂) χ(↓₂) - b · ψ(r₁) χ(↓₁) ⊗ φ(r₂) χ(↑₂)

auf den entsprechenden Spin-Unterraum mittels

|↑><↑| ⊗ 1

d.h. es bleibt

φ(r₁) χ(↑₁) ⊗ ψ(r₂) χ(↓₂)

Damit ist der Ort noch nicht gemessen, die Ortswellenfunktion jedoch bereits reduziert.

Timm 02.11.20 09:31

AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
 
Zitat:

Zitat von TomS (Beitrag 93978)
Damit ist der Ort noch nicht gemessen, die Ortswellenfunktion jedoch bereits reduziert.

Ok, darauf wollte ich hinaus.


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