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Timm 19.07.19 08:57

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 91787)
J
Das ist noch dazu ohne Gentechnik. Würdet ihr diese Forschung verbieten wollen, oder seht ihr sie sehr kritisch? Wenn ihr verantwortlich für die Regulierung solcher Dinge wärt, wie würdet ihr handeln?

Ich denke, das ist eine rein rhetorische Fragestellung. Kein Staat würde das verbieten. Diese Forschung wird seit langem betrieben, wogegen ich keinerlei Einwände habe. Wie sollte ich es auch begründen?

Ein Durchbruch - sollten sich die Behauptungen bewahrheiten - wirft im Gegensatz zu kleinen Schritten natürlich Probleme auf. Damit würde die Menschheit fertig werden müssen.

Ich 19.07.19 10:15

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 91791)
Aber ich denke, es gibt weit dringlichere Probleme als die Lebenserwartung derer, die eh sehr gute Chancen haben, sehr alt zu werden, noch einmal zu steigern.

Es gibt immer etwas dringlicheres zu tun. Dieses "Argument" kommt auch jedesmal, wenn eine Weltraummission oder ein wissenschaftliches Großprojekt gestartet werden soll. Was soll man damit anfangen? Gar nichts mehr machen, bis die "dringlichen" Probleme gelöst sind?
Zitat:

Ich denke etwa an Kindersterblichkeit in der 3. Welt, Tod durch Unterernährung etc.. In vielen Ländern der 3. Welt beträgt die Lebenserwartung kaum mehr als 50 Jahre.
Auweh, siehe hier und ff.


Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 91792)
Zitat:

Zitat von Ich
Das ist noch dazu ohne Gentechnik. Würdet ihr diese Forschung verbieten wollen, oder seht ihr sie sehr kritisch? Wenn ihr verantwortlich für die Regulierung solcher Dinge wärt, wie würdet ihr handeln?

Ich denke, das ist eine rein rhetorische Fragestellung. Kein Staat würde das verbieten. Diese Forschung wird seit langem betrieben, wogegen ich keinerlei Einwände habe. Wie sollte ich es auch begründen?

Nein, nicht rhetorisch. Der Teil mit dem verbieten war nur zur Absicherung, ich habe es schon so verstanden, dass hier keiner solche Forschung verbieten wollte. Aber der Rest interessiert mich wirklich.
Zitat:

Ein Durchbruch - sollten sich die Behauptungen bewahrheiten - wirft im Gegensatz zu kleinen Schritten natürlich Probleme auf. Damit würde die Menschheit fertig werden müssen.
Mich würde aber genau eure Bewertung eines solchen "Teildurchbruchs" interessieren. Gehen wir nicht davon aus, dass damit die Menschen nicht mehr sterben. Wie gesagt einfach mal höchstoptimistisch annehmen, dass sich damit die Lebensqualität in den verbleibenden Jahren deutlich verbessert und man noch ein paar Jährchen gewinnt. Das wäre eh schon gewaltig.
Kann man das wirklich negativ sehen?

Ich 19.07.19 10:17

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 91788)
Bezüglich der Ethik fallen mir da sofort die "Kirschen in Nachbars Garten" ein. D.h. u.U. verwerflich aber zugleich auch sehr reizvoll :rolleyes: .

"Kirschen in Nachbars Garten"??
Oder eher das hier?

Bernhard 19.07.19 14:38

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 91794)
Oder eher das hier?

Genau das trifft's.

Zum Thema der Lebensverlängerung: Gegenwärtig würde ich vermuten, dass so eine Option immer an die Höchstbietenden verkauft werden würde, und in dieser ersten Probezeit würde man dann wohl auch die sozialen Konsequenzen dieser Option sehen.

Weiter möchte ich dazu eigentlich nicht spekulieren, denn es ist ja noch nicht erwiesen, ob die 9 Testpersonen im Vergleich zu unbehandelten Testpersonen auch wirklich älter werden. Aktuell könnte es sich auch um einen rein kosmetischen Effekt handeln, wobei der ohne gravierende Nebenwirkungen sicher auch schon einiges wert wäre.

Timm 19.07.19 22:35

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 91793)
Mich würde aber genau eure Bewertung eines solchen "Teildurchbruchs" interessieren. Gehen wir nicht davon aus, dass damit die Menschen nicht mehr sterben. Wie gesagt einfach mal höchstoptimistisch annehmen, dass sich damit die Lebensqualität in den verbleibenden Jahren deutlich verbessert und man noch ein paar Jährchen gewinnt. Das wäre eh schon gewaltig.
Kann man das wirklich negativ sehen?

Wenn man unterstellt, daß die "paar Jährchen" für die Allgemeinheit bezahlbar sind, kann man das m.E. nur positiv sehen.Wie man dann mit der volkswirtschaflichen Mehrbelastung umgeht ist eine andere Frage. Aber ich denke, sie ist letztlich im breiten Konsens lösbar. Die Motivation dürfte hier eine entscheidende Rolle spielen, kann ich mir zumindest vorstellen.

pauli 20.07.19 15:19

AW: Genmanipulationen
 
Bei signifikanter Verlängerung des Lebens fällt mir erstmal ein: wer zum Teufel soll uns alle pflegen wenn man es nicht schafft gleichzeitig die "Rüstigkeit" drastisch zu erhöhen? Ansonsten stehen bei einer Lebenserwartung von 120 Jahren etwa 30 - 40 Jahre Pflege in verschiedenen Pflegestufen an. Wenn man das nicht in den Griff bekommt geht es nicht an, dass wir Millionen junger Menschen dazu verdammen uns jahrzehnte lang die Windeln zu wechseln.

Höchstinteressant finde ich jedoch, dass selbst die Grünen, seit Jahrzehnten die größten Gentechnikskeptiker, offenbar langsam umdenken.

Meine grundsätzliche Einstellung dazu: Gentechnik ja auf jeden Fall, einmal weil es ein absolut geiles Thema ist, und zum anderen weil es sehr viel Gutes hervorbringt und es auch weiterhin wird. Was wenn wir eines Tages vlt. wirklich weitestgehend auf Fleisch werden verzichten müssen, ich bezweifle, dass man rein pflanzliche und möglichst pestizidfreie Ernährung für 8 oder mehr Milliarden Menschen ohne Gentechnik wird dauerhaft sicherstellen können.

Hawkwind 20.07.19 16:52

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von pauli (Beitrag 91797)
Bei signifikanter Verlängerung des Lebens fällt mir erstmal ein: wer zum Teufel soll uns alle pflegen wenn man es nicht schafft gleichzeitig die "Rüstigkeit" drastisch zu erhöhen? Ansonsten stehen bei einer Lebenserwartung von 120 Jahren etwa 30 - 40 Jahre Pflege in verschiedenen Pflegestufen an. Wenn man das nicht in den Griff bekommt geht es nicht an, dass wir Millionen junger Menschen dazu verdammen uns jahrzehnte lang die Windeln zu wechseln.

Wenn es gelingen sollte (Ich's Hypothese), nicht nur die Lebenszeit zu verlängern, sondern auch die Lebensqualität (sprich seelische und körperliche Gesundheit) zu erhöhen, dann wird der Eintritt in den Ruhestand sicherlich beträchtlich verzögert werden (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss - btw, ich schaffe auch noch freiberuflich, obwohl in Regelrente).

Timm 22.07.19 08:20

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 91785)
Zum zweiten Punkt gab es am 12.07. einen ganz interessanten Artikel auf zeit.de: Forscher wollen das Altern besiegt haben

Dazu jetzt auch ein Artikel in der Sonntagsausgabe der FAZ. "Ewig jung, schön und gesund", mit Idun, Göttin der Jugend. Untertext zum Bild: Statt Magie soll heute aber Molekularbiologie wirken.

Ich 23.07.19 11:22

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 91795)
Genau das trifft's.

Das heißt, du hättest das Gefühl, jemandem etwas wegzunehmen, wenn du diese Medikamente nimmst? Wieso?
Zitat:

Zum Thema der Lebensverlängerung: Gegenwärtig würde ich vermuten, dass so eine Option immer an die Höchstbietenden verkauft werden würde, und in dieser ersten Probezeit würde man dann wohl auch die sozialen Konsequenzen dieser Option sehen.
Ich habe extra bei diesem Beispiel nachgefragt, weil ich diesen sozialistischen Einheitsnarrativ umgehen wollte. Es handelt sich um eine Kombination bereits zugelassener Medikamente, die könnte man zur Not immer auch off label verwenden. Massive Zugangsrestriktion ist da keine Option. Ändert das deine Sichtweise?

Zitat:

Weiter möchte ich dazu eigentlich nicht spekulieren, denn es ist ja noch nicht erwiesen, ob die 9 Testpersonen im Vergleich zu unbehandelten Testpersonen auch wirklich älter werden. Aktuell könnte es sich auch um einen rein kosmetischen Effekt handeln, wobei der ohne gravierende Nebenwirkungen sicher auch schon einiges wert wäre.
Schon klar, das ist nur hypothetisch unter der von mir vorausgesetzten Annahme zur Wirksamkeit.

Ich 23.07.19 11:24

AW: Genmanipulationen
 
Zitat:

Zitat von Timm (Beitrag 91796)
Wenn man unterstellt, daß die "paar Jährchen" für die Allgemeinheit bezahlbar sind, kann man das m.E. nur positiv sehen.Wie man dann mit der volkswirtschaflichen Mehrbelastung umgeht ist eine andere Frage. Aber ich denke, sie ist letztlich im breiten Konsens lösbar. Die Motivation dürfte hier eine entscheidende Rolle spielen, kann ich mir zumindest vorstellen.

Wieso glaubst du, dass es zu einer volkswirtschaflichen Mehrbelastung kommt? Die würden mal wieder die Rentenproblematik nicht in den Griff kriegen, aber das ist ja immer so.


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