Klassischer Elektronenradius vs. Elektronenradius in der QM
In der Quantenmechanik wird das Elektron als punktförmig betrachtet. Hingegen der klassischen Physik wird der Elektronenradius errechnet, in dem die Energie des elektrischen Feldes der Ruheenergie gleich gesetzt wird. Das Integral der Feldstärke vom Elektroneradius bis ins Unendliche mal der Elementarladung ergibt die Energie des elektrischen Feldes. Je kleiner der Radius, umso höher die Feldstärke. Bei Radius 0 wird die Feldstärke und damit die Energie unendlich. Meine Frage, wie vereinbart sich dieser Umstand mit der Annahme der QM, dass das Elektron punktförmig ist?
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Nach meinem Verständnis resultiert der klassische Elektronenradius (10^-15 m) aus einer unangemessenen, klassischen Beschreibung des Elektrons.
Ab etwa der Compton-Wellenlänge des Elektrons (10^-12 m) ist eine quantenmechanische Behandlung (QED) angesagt. Meines Wissens macht die Quantenmechanik übrigens keine Annahme über die Größe des Elektrons. Das ist vielmehr ein experimenteller Befund: r < 10^-19 m Und Streuexperimente liefern bislang auch keinen Hinweis auf eine Struktur des Elektrons (wie etwa bei den Nukleonen, wo man Quarks als Streuzentren findet). |
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elek...sischer_Radius
http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre...-2012se11.html 4.2.2 Wenn das Elektron viel kleiner als der klassische Elektronenradius mit 2,8 10^-15 ist, z.B <10^-22 ist, dann müsse die Energie des elektrischen Feldes wesenlich größer als das Energieäquivalent der Ruhemasse sein. Sollte das bei der Beschleunigung nicht auffallen? |
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Zugegeben, wenn man mit den Vorstellungen der klassischen Physik die Feldenergie einer Punktladung berechnet, dann fliegt die einem um die Ohren. Das heisst aber nicht, dass sie wirklich unendlich groß ist, sondern dass man zu naiv vorgegangen ist.
Wie gesagt, die klassische Behandlung des Elektrons (via statischem Coulomb-Potential) ist eben nicht angemessen, wenn man dem Elektron sehr nahe kommt. Sehr nahe dem Elektron gibt es z.B. den QED-Effekt der Vakuumpolarisation: anschaulich gesprochen - das Elektron ist umgeben von einer Wolke virtueller geladener Teilchen. Diese richten sich im elektrischen Feld des Elektrons aus, sodass die Ladung des Elektrons aus nächster Nähe abgeschirmt erscheint. Es wird also das Coulomb-Potential modifiziert. Man spricht auch von einer laufenden Kopplungskonstante. Die Berechnung der hier relevanten Beiträge Vakuumpolarisation und Selbstenergie des Elektrons ist auch in der QED eine Herausforderung wegen diverser Divergenzen. ---- QED = Quantenelektrodynamik |
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"https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elektron#Klassischer_Radius"
"http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre/ap-2012/ap-2012se11.html" Links sollten funktionieren (habe Links erneuert) |
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Durch Streuexperimente? Das Bohrsches Atommodell war durchaus auch ein "naiver" Ansatz um das Atom zu erklären. https://systemdesign.ch/wiki/Bohrsches_Atommodell Interessant ist die Mängelliste! Es konnten Spektren, Stabiliät, Atomdurchmesser .... berechnet werden. Das Bohrsches Atommodel war ein erster erfolgreicher Schritt. |
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Zitat:
Das Bohrsche Atommodell hat keine Chance, die elm Wechselwirkung eines einsamen Elektrons aus nächster Nähe zu erklären. :) |
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