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Harti 14.04.16 17:53

Harti sucht Raumzeit
 
Hallo JoAx,

wird hier das thematisiert, was ich in meinem Beitrag Nr.64 unter dem Thema "Eigenschaften lichtartiger Dimensionen" zu erklären versucht habe ?

Man kann m.E. weder Raum noch Zeit ihrem Wesen nach als imaginär bezeichnen.
Es handelt sich bei beiden Kategorien um Vorstellungen, die die Menschen zur Beschreibung von Veränderungen entwickelt haben.
Wenn man diese begrifflich gegensätzlichen Vorstellungen in der Raumzeit vereinheitlicht und mathematisch beschreibt, ist dies im Prinzip nur in der Gauß`schen Zahlenebene möglich, um der Gegensätzlichkeit der Begriffe Rechnung zu tragen.
Bei Annahme einer Gleichwertigkeit von Raum und Zeit erhält man für lichtartige Veränderungen als Geschwindigkeit den Wert 1 und als Raumzeitintervall für jede Veränderung den Wert 0.
Wenn beispielsweise ein Lichtstrahl sich zu einem Objekt bewegt, dort reflektiert wird und zu seinem Ausgangspunkt zurückgelangt, ist das Raumzeitintervall 0, weil
Zeitdifferenz^2 - Raumdifferenz^2 = 0 ist und die Wurzel daraus ebenfalls.
Raum und Zeit sind mit anderen Worten bei Anwendung auf die elektromagnetische Wechselwirkung austauschbar. Die Lichtgeschwindigkeit stellt daher bei einer raumzeitlichen Betrachtung keine Höchstgeschwindigkeit, sondern eine Grenzgeschwindigkeit dar, was üblicherweise als Abgrenzung des lichtartigen Bereiches vom raumartigen Bereich bezeichnet wird.

MfG
Harti


P.S. Aufgrund dieser Gegebenheiten stellt sich für mich eher die Frage, warum begrenzt die elektromagnetische Wechselwirkung als tatsächliches Geschehen unsere Wahrnehmungs - und Informationsmöglichkeiten ? Aber diese Frage führt hier wohl zu weit.

Harti 15.04.16 11:21

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Hallo,

mein Beispiel im vorausgehenden Beitrag (Lichtstrahl) ist etwas irreführend. Eine Reflexion des Lichstrahls anzunehmen, ist überflüssig.
Jede lichtartige Veränderung von Ereignis1 zu Ereignis2 in der Raumzeit wird durch einen Vektor repräsentiert, der den Wert 0 hat und parallel zur Gerade verläuft, die die Lichtgeschwindigkeit repräsentiert.

MfG
Harti

Ich 15.04.16 13:08

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Ich probier's nochmal:

Aussendung: Ereignis A (Koordinaten t,x=0,0)
Reflexiion in 1 Ls Entfernung: Ereignis B
Ankunft am Aussendeort: Ereignis C

Welche Koordinaten haben die Ereignisse B, C, welche Komponenten haben die Vektoren AB, BC, AC und wie lang sind sie?

Harti 16.04.16 14:28

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Hallo Ich,

das Ereignis B hat die Koordinaten t,x = 1,1 (sec,Lsec), das Ereignis C hat die Koordinaten 2,0
Der Vektor AB errechnet sich in der Raumzeit mit sqrt 1sec^2 - 1Lsec^2. Wenn man die Zeit in Länge umrechnet (ct), ergibt sich der Betrag 0.
Der Vektor BC führt in einem 45°-Winkel von der ursprünglichen Bewegunsrichtung zur Zeitachse zurück und verläuft damit senkrecht zur Raumachse. Für die Berechnung des Betrages von BC gilt dasselbe wie für AB.
Der Vektor AC verläuft allein auf der Zeiachse und repräsentiert eine rein zeitliche Veränderung von 2sec. Dies nennt man in der herkömmlichen Betrachtung Ruhe = keine räumliche Veränderung (Zeit vergeht immer).

MfG
Harti

Ich 16.04.16 15:24

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Schön. Und du weißt auch, dass diese Längen die jeweils verstrichenen Eigenzeiten sind? Und dass 2>0+0?
Wie kommst du dann auf solchen Unsinn? Wo hakt's da noch? Du hast doch eigentlich alles beisammen.

Harti 17.04.16 07:30

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Hallo Ich,
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 81462)
Schön. Und du weißt auch, dass diese Längen die jeweils verstrichenen Eigenzeiten sind? Und dass 2>0+0?

Was Du hier mit "Eigenzeit" willst, verstehe ich nicht.

In einem Raumzeitmodell gibt es nur eine Zeit (Uhr), die durch die einzige Zeitachse repräsentiert ist. In diesem Modell wird tatsächliches Geschehen mit Hilfe von Raumzeitintervallen (Vektoren) dargestellt. Diese Raumzeitintervalle haben bei lichtartigen Veränderungen den Wert 0, weil der Zeitanteil der Veränderung und der Raumanteil der Veränderung gleich sind, und Zeitanteil minus Raumanteil 0 ergibt.
Wenn man allerdings in herkömmlicher Betrachtung Raum und Zeit trennt und damit ein anderes Modell zugrunde legt, braucht das Licht selbstverständlich für eine Bewegung Zeit, da es sich nicht mit unendlicher Geschwindigkeit bewegt. Diese Zeit beträgt im Beispielsfall jeweils 1sec bis zur Reflexion und 1sec zurück zum Ausgangsort. Die insgesamt 2sec werden auf der einzigen Zeitachse des Raumzeitkoordinatensystems abgelesen.

Zitat:

Wie kommst du dann auf solchen Unsinn? Wo hakt's da noch? Du hast doch eigentlich alles beisammen.
Du spielst wohl auf die von mir, gegen die herrschende Meinung, vertretene Ansicht an, dass der biologische Alterungsprozeß der Zwillinge im "Zwillingsparadoxon" gleich ist, wenn man das Geschehen raumzeitlich betrachtet.

Dazu stelle ich nochmal ganz allgemein folgende Behauptung auf:
Wer in einem Raumzeitmodell an seinen Ausgangsort zurückkehrt, hat sich räumlich nicht verändert, sondern nur zeitlich. Die Veränderung hat im Ergebnis keine räumliche Richtung, egal ob sie geradlinig in Form einer Hin- und Zurückbewegung erfolgt oder in Form einer Kreisbewegung. Die Dauer des Alterungsprozesses ist allein auf der einzigen Zeitachse des Raumzeitmodells abzulesen und für Erd- und Reisezwilling gleich.

Zum Beweis dieser Behauptung verwende ich die von Dir genannten Vektoren. Die Vektorrechnung ergibt dann:
AB + BC = AC
Auf die Geschwindigkeit der Reise kommt es nicht an.

MfG
Harti

Ich 17.04.16 16:18

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Damit wir uns aber nicht missverstehen: Das war keine Einladung, dass du uns diesen Unsinn ein achtes Mal unverändert vorträgst. Es geht nicht um dein "Raumzeitmodell", sondern um das der SRT.

Zitat:

Zitat von Harti (Beitrag 81463)
Was Du hier mit "Eigenzeit" willst, verstehe ich nicht.

Das kann doch nicht wahr sein. Die Länge eines zeitartigen Vektors entspricht der vergangenen Eigenzeit. Das ist dir echt nicht bekannt?? Oder doch?
Sagt dir der Begriff "Eigenzeit" überhaupt irgendetwas?

JoAx 17.04.16 22:45

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 81465)
Sagt dir der Begriff "Eigenzeit" überhaupt irgendetwas?

Ich schieße mich der Frage an.

Harti 18.04.16 15:59

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Hallo JoAx und Ich,

es freut mich, dass ich weiter schreiben darf.
Eure Frage, ob mir der Begriff "Eigenzeit" geläufig ist, stellt kein besonders überzeugendes Argument gegenüber meiner Darstellung und Sicht der Dinge dar.

In der Ausarbeitung von Joachim habe ich zum Zwillingsparadoxon folgenden Satz gelesen:

"Bertram (Erdzwilling) und Annettes (Reisezwilling) Eigenzeit zwischen Abreise und Wiederkehr sind invariant gegenüber der Veränderung der Perspektive."

In einem Raumzeitmodell gibt es keine verschiedenen Perspektiven.

Es gibt nur ein Koordinatensystem, die Raumzeit, und darin wird tatsächliches Geschehen mit Hilfe von Vektoren (Raumzeitintervallen) oder Koordinaten dargestellt.

Vielleicht könnt ihr mir ja auch mal eine konkrete Frage in einem von mir gewählten Beispiel beantworten ?

Der Reisezwilling reist mit Lichtgeschwindigkeit zur Sonne. Die Distanz beträgt ca. 8 Lichtminuten. Erbraucht dafür, auf der Uhr des Erdzwillings abgelesen, 8 Minuten. Er kehrt zur Erde zurück und brauch für die Rückreise wieder 8 Minuten. Auf der Uhr des Erdzwillings sind beim Wiedersehen folglich 16 Minuten vergangen.
Der Erzwilling ist während der Reise folglich 16 Minuten gealtert.
Um wieviel ist der Reisezwilling biologisch gealtert ?

Mit freundlichen Grüßen
Harti

Timm 18.04.16 21:43

AW: Raumzeit, Metrik, imaginäre Zeit
 
Zitat:

Zitat von Harti (Beitrag 81471)
Der Reisezwilling reist mit Lichtgeschwindigkeit zur Sonne. Die Distanz beträgt ca. 8 Lichtminuten. Erbraucht dafür, auf der Uhr des Erdzwillings abgelesen, 8 Minuten. Er kehrt zur Erde zurück und brauch für die Rückreise wieder 8 Minuten. Auf der Uhr des Erdzwillings sind beim Wiedersehen folglich 16 Minuten vergangen.
Der Erzwilling ist während der Reise folglich 16 Minuten gealtert.
Um wieviel ist der Reisezwilling biologisch gealtert ?

Weil einfach, ein gutes Beispiel. An dieser Stelle würde es Sinn machen, wenn Du die Frage nach der biologischen Alterung des Reisezwillings selbst beantwortest (genau genommen reist er mit knapp c). Denn dann klärt sich, was Du unter Eigenzeit verstehst.
In der Regel geht die Fehlersuche der Reparatur voraus, was den Erfolg allerdings nicht sicher stellt.


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