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-   -   Modifizierte Newt Mechanik vs Dark Matter vs Komplexity (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=4208)

ghostwhisperer 10.08.22 17:01

Modifizierte Newt Mechanik vs Dark Matter vs Komplexity
 
Hallo!
Es war über google Nachrichten mal wieder etwas Neues über MoND und Dunkle Materie zu lesen. Hier ging es darum, dass Vermessungen von Zwerggalaxien eher für MoND sprechen. Das hat mich erstmals neugierig drauf gemacht und ich hab mir die Daten zu MoND im Wikipedia angesehen.
Da ist mir der Wert a0=1,2*10^-10 m/s^2 direkt aufgefallen, denn der hat mich an bestimmte Rechnungen zur Urknall-These und der zugrundeliegenden Metrik erinnert.
Dividiert mal dieses a0 durch c^2 und ihr bekommt eine Christoffel-Krümmung die nahe der aktuellen globalen Krümmung des Universums liegt. Diese ist umgekehrt proportional der Größe des Universums.

Daher habe ich zu MoND und Dunkler Materie ein drittes Modell ausgetüftelt, dass keinerlei neue Physik benötigt.

Meiner Ansicht nach sind die Modelle von Planeten-Systemen bis hin zu Galaxien leiglich zu einfach.. sie sind auf einem ungekrümmten Minkowski-Raum definiert (global gesehen).
Könnten die Rotations-Kurven der Galaxien dadurch zustande kommen, dass die globale Krümmung des Universums als Korrektur-Term hinzugefügt werden muss?? Ich hab zumindest den Eindruck. Normalerweise geht man bei der Friedmann-Lemaitre-Metrik davon aus, dass diese homogen und isotrop wirkt.
In der Nähe einer Galaxie ist das aber bestimmt nicht der Fall. Es ist faktisch eine Grau-Zone, wo beide Lösungen ineinander übergehen.

Was meint ihr?
Grüße, Torsten

Ich 10.08.22 18:59

AW: Modifizierte Newt Mechanik vs Dark Matter vs Komplexity
 
Zitat:

Zitat von ghostwhisperer (Beitrag 100487)
Es war über google Nachrichten mal wieder etwas Neues über MoND und Dunkle Materie zu lesen. Hier ging es darum, dass Vermessungen von Zwerggalaxien eher für MoND sprechen. Das hat mich erstmals neugierig drauf gemacht und ich hab mir die Daten zu MoND im Wikipedia angesehen.

Was man über MOND liest, kommt eigentlich immer aus Bonn, aus dem Dunstkreis von Kroupa. Das Thema existiert außerhalb in meiner Wahrnehmung nicht mehr.
Zitat:

Da ist mir der Wert a0=1,2*10^-10 m/s^2 direkt aufgefallen, denn der hat mich an bestimmte Rechnungen zur Urknall-These und der zugrundeliegenden Metrik erinnert.
Dividiert mal dieses a0 durch c^2 und ihr bekommt eine Christoffel-Krümmung die nahe der aktuellen globalen Krümmung des Universums liegt. Diese ist umgekehrt proportional der Größe des Universums.
Das sind so 80 Mrd Lichtjahre. Welcher Krümmung soll das entsprechen? In kosmologischen Koordinaten ist der Raum flach, und die Schnittkrümmung ist dementsprechend 1/H², also eher um die 16 Mrd LJ.
Zitat:

Könnten die Rotations-Kurven der Galaxien dadurch zustande kommen, dass die globale Krümmung des Universums als Korrektur-Term hinzugefügt werden muss??
Nein, da fehlen ein paar Größenordnungen.
Zitat:

Normalerweise geht man bei der Friedmann-Lemaitre-Metrik davon aus, dass diese homogen und isotrop wirkt.
In der Nähe einer Galaxie ist das aber bestimmt nicht der Fall. Es ist faktisch eine Grau-Zone, wo beide Lösungen ineinander übergehen.
Das ist keine Grauzone, weil auf diesen Skalen die Newtonsche Näherung noch sehr gut funktioniert. Die Friedmanngleichungen gehen, wie du schon sagst, von einer homogenen Dichteverteilung aus, in die die Galaxienmassen mit eingehen. Der Effekt ist nach Newton berechenbar (wenn man Druck als Quellterm berücksichtigt). Weil die Dichte von Galaxien sehr viel höher ist als die durchschnittliche Dichte des Universums, spielt die Gravitation des Universums eine komplett untergeordnete Rolle. Schlimmer noch: Weil die Gravitation des Universums in Summe abstoßend ist, ist der Effekt sogar noch in die falsche Richtung.

ghostwhisperer 11.08.22 08:05

AW: Modifizierte Newt Mechanik vs Dark Matter vs Komplexity
 
Guten Morgen!
Ich hab mich vielleicht unklar ausgedrückt. G-Beschleunigung ist in der ART den Komponenten der Christoffel-Symbole proportional. Das hab ich mit Christoffel-Krümmung gemeint. Erdbeschleunigung entspricht dann zumindest in erster Näherung Ch=2×g/c^2
Das kann ja auch bei verschwindendem Ricci-Tensor gegeben sein. 2a0/c^2 ist bis ca auf einen Faktor 3 wie 1/H bzw. 1/T. Ich hatte nur überlegt, ob a0 so eine Begründung ohne neue Physik erfahren könnte. Dann würden die äussersten Sterne einer Galaxis schon mindestens 2 Effekten unterliegen. Müsste ich noch genau durchrechnen.
Natürlich funktioniert die newtonsche Lösung - abgesehen von den äußeren Rotationskurven um Galaxien. Ohne neue Physik zB dunkler Materie, sind diese unverständlich. Grüße, ghosti

Ich 11.08.22 18:18

AW: Modifizierte Newt Mechanik vs Dark Matter vs Komplexity
 
Zitat:

Zitat von ghostwhisperer (Beitrag 100498)
Natürlich funktioniert die newtonsche Lösung - abgesehen von den äußeren Rotationskurven um Galaxien. Ohne neue Physik zB dunkler Materie, sind diese unverständlich. Grüße, ghosti

Der Punkt ist, dass die ART nichts Neues bringt, weil Galaxiendynamik noch komplett im Newtonschen Grenzfall läuft. Das Universum und irgendwelche Krümmungen ("Christoffel-Krümmung" ist schon etwas abenteuerlich) ändern nichts und können also auch nicht die anomalen Rotationskurven erklären.

kwrk 11.08.22 18:42

AW: Modifizierte Newt Mechanik vs Dark Matter vs Komplexity
 
Zitat:

Zitat von Ich (Beitrag 100488)
Was man über MOND liest, kommt eigentlich immer aus Bonn, aus dem Dunstkreis von Kroupa. Das Thema existiert außerhalb in meiner Wahrnehmung nicht mehr.

Zumindest Stacy_McGaugh (auch http://astroweb.case.edu/ssm/pubs.html) arbeitet daran. U.a. demonstriert er, dass alle Galaxietypen eine identische Abhängigkeit der Beschleunigung von baryonischer Masse zeigen.

Irgendwo konstatiert er (a_0/c²)² = ca. kosmologische Konstante, habe aber nichts gelesen, wo er dies weiter ausarbeitet.


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