Wurmlöcher
Hallo,
ich bin neu im Forum und habe eine Frage zu Wurmlöchern. Ein Wurmloch verbindet 2 Orte desselben Raumes miteinander wie eine Art Tunnel. Dargestellt wird das häufig wie folgt: Eintritt in den Eingang des Wurmlochs. Kurze Zeit vergeht (auf der Erde gemessen kurze Zeit). Austritt aus dem Ausgang des Wurmlochs -> Überwindung einer sehr großen räumlichen Distanz in kurzer Erdzeit. Mein Verständnisproblem: Um die Orte miteinander zu verbinden, muss das Wurmloch den Raum krümmen (z.B. via Gravitation). Und da in der Relativitätstheorie Raum und Zeit untrennbar miteinander verbunden sind, wird dabei also auch die Zeit gekrümmt. Das Szenario "Eintritt in den Eingang des Wurmlochs. Kurze Zeit vergeht (auf der Erde gemessen kurze Zeit). Austritt aus dem Ausgang des Wurmlochs -> Überwindung einer sehr großen räumlichen Distanz in kurzer Erdzeit." dürfte demnach so nicht möglich sein. Betrachtet man dieselbe Distanz und legt diese mit annähernd Lichtgeschwindigkeit zurück, so würden für den Reisenden nur einige Sekunden vergehen, während auf der Erde einige Millionen Jahre vergangen sind. Wäre das nicht derselbe Effekt bei der Reise durch das Wurmloch wegen der Raumzeitkrümmung? Sowohl die Reise mit hoher Geschwindigkeit, als auch die "Verkürzung" der Distanz mittels Gravitation wären Folgen hoher Energie im Raum, wodurch eine Raumzeitkrümmung folgt. Es wäre also egal, ob ich mich mit sehr hoher Geschwindigkeit bewege oder mittels Gravitation die Raumzeit krümme. Ich freue mich über Antworten. Diese dürfen ruhig auch mathematisch begründet sein. Viele Grüße |
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Hallo WP,
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Lege das Blatt wie einen Brief vor dich hin. Zeichne symmetrisch oben und unten je ein Kreuz und verbinde die beiden Punkte, d.h. parallel zur langen Kante des Blattes. Du bekommst einen langen Weg. Jetzt nimm das Blatt in die Hand, falte es einmal parallel zur kurzen Kante, so dass die beiden Kreuze übereinander liegen. Jetzt gibt es über die dritte Dimension einen wesentlich kürzeren Weg von A nach B. Im Prinzip funktionieren Wurmlöcher genau so. |
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Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Sondern um die auf der Erde vergangene Zeit. Bei der Reise mit annähernd c vergehen auf der Erde z.B. einige Millionen Jahre. Bei Durchqueren des Wurmlochs wird einem suggeriert, die vergangene Zeit auf der Erde entspricht der "kurzen" Zeit beim Durchqueren des Wurmlochs. Und ich wollte nur wissen, ob das nicht eine falsche Vorstellung ist. Denn durch die Krümmung der Raumzeit sollten nach meinem Verständnis nach dem Durchqueren des Wurmlochs auf der Erde ebenfalls einige Millionen Jahre vergangen sein |
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Die verbreitete Vorstellung ist, dass sowohl für den Reisenden, als auch auf der Erde gemessen nur eine kurze Zeitspanne vergeht bei Durchqueren des Wurmlochs Dieser Vorstellung widerspreche ich mit der Begründung, dass wenn die Distanz derart gekrümmt wird, dabei unweigerlich auch die Zeit gekrümmt wird. Sodass letztlich kein Unterschied besteht, ob man das Wurmloch durchquert oder die Distanz mit annähernd c überwindet. In beiden Fällen würde für den Reisenden eine kurze Zeitspanne vergehen, aber einige Millionen Jahre auf der Erde Mit obiger Vorstellung müsste man ja davon ausgehen, dass es möglich ist den Raum zu krümmen ohne dabei die Zeit zu krümmen |
AW: Wurmlöcher
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BTW: Um anschauliche Vorstellungen und Vermutungen auf ihren Realitätsgehalt hin zu untersuchen, müssen die zugehörigen mathematischen Modelle untersucht werden. Die daraus abgeleiteten Aussagen sind dann als abgesichert zu betrachten. |
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