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Paiwusli 31.10.22 16:36

Quantenverschränkung Gedankenexperiment
 
Hallo zusammen :)

Man erzeugt konstant verschränkte Photonen die in unterschiedliche Richtungen fliegen. Der eine Lichtstrahl fliegt auf ein Doppelspaltexperiment zu. Der andere auf ein Messgerät, das den Ort der Photonen misst. Das Messgerät ist näher am Ursprungsort als der Doppelspalt. Beim Doppelspalt wird nichts gemessen. Sieht man hinter dem Doppelspalt nun ein Wellenmuster oder zwei Linien?

Wenn man zwei Linien sehen würde, könnte man ja durch messen/nicht messen beim Messgerät ein Signal übertragen was mit der Quantenverschränkung unmöglich ist, wie es heisst. Sieht man aber ein Wellenmuster bedeutet doch das, das die Wellenfunktion beim Messen nur beim einen Photon kollabiert und nicht bei demjenigen, das durch den Doppelspalt fliegt (oder sie zumindest unabhängig voneinander kollabieren). Kann mir jemand sagen, wo der Denkfehler liegt oder was ich noch nicht verstanden habe? :)

Hawkwind 31.10.22 17:14

AW: Quantenverschränkung Gedankenexperiment
 
Zitat:

Zitat von Paiwusli (Beitrag 101273)
Hallo zusammen :)

Man erzeugt konstant verschränkte Photonen die in unterschiedliche Richtungen fliegen. Der eine Lichtstrahl fliegt auf ein Doppelspaltexperiment zu. Der andere auf ein Messgerät, das den Ort der Photonen misst. Das Messgerät ist näher am Ursprungsort als der Doppelspalt. Beim Doppelspalt wird nichts gemessen. Sieht man hinter dem Doppelspalt nun ein Wellenmuster oder zwei Linien?

Wenn man zwei Linien sehen würde, könnte man ja durch messen/nicht messen beim Messgerät ein Signal übertragen was mit der Quantenverschränkung unmöglich ist, wie es heisst. Sieht man aber ein Wellenmuster bedeutet doch das, das die Wellenfunktion beim Messen nur beim einen Photon kollabiert und nicht bei demjenigen, das durch den Doppelspalt fliegt (oder sie zumindest unabhängig voneinander kollabieren). Kann mir jemand sagen, wo der Denkfehler liegt oder was ich noch nicht verstanden habe? :)

Nach meinem Verständnis wirst du hinter dem Doppelspalt ein Interferenzmuster beobachten, unabhängig davon, was mit dem anderen Teilchen passiert - selbst dann, wenn das andere inzwischen längst absorbiert wurde.
Die Messung an dem anderen Teilchen verändert ja nun nicht wirklich die beobachtbaren Eigenschaften des Teilchens am Spalt. Es geht "lediglich" um Wahrscheinlichkeiten und Korrelationen.
Um einen Effekt zu sehen, müsstest du schon in der Lage sein, solche korrelierten Ereignisse aus der Gesamtmenge der Ereignisse herauszufiltern.

Es gibt auch ein Papier, das sich mit dieser Situation bzw. sehr ähnlichen beschäftigt:
Bram Gaasbeek: "Demystifying the Delayed Choice Experiments"
https://arxiv.org/abs/1007.3977


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