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-   -   Art = toe ? (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=3731)

Hawkwind 11.06.21 16:10

AW: Art = toe ?
 
Zitat:

Zitat von kwrk (Beitrag 95330)
Ein wunderbarer Artikel beim Quantamagazine, der sich mit meinem -zugegebenermaßen oberflächlichen- Eindruck bez. QFT/Standardmodell deckt:
Das Standardmodell hat keine belastbare Basis in der Mathematik.
https://www.quantamagazine.org/the-m...olve-20210610/
Ein paar Zitate:

…. This suggests that while the perturbation method is a useful guide for experiments*, ultimately it’s not the right way to try and describe the universe: It’s practically useful, but theoretically shaky.
...

*useful guide for experiment = Fit (imho)

Naja, Störungstheorie wird auch schon in der klassischen Physik verwendet bei Problemen, die sich nicht exakt lösen lassen.
Störungstheorie ist auch kein Fit, sondern eine Methode, Vorhersagen im Rahmen einer gewissen Genauigkeit zu machen. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden.
Sie ist z.B. Gang und Gäbe Bei der Berechnung von Problemen der Himmelsmechanik und Raumfahrt:
https://web.ma.utexas.edu/mp_arc/c/07/07-303.pdf

Suspekt wird es erst, wenn dir ein paar Terme um die Ohren fliegen (divergieren).

kwrk 12.06.21 19:21

AW: Art = toe ?
 
Damit wir uns nicht missverstehen: ich halte die Methodik des SM i.A. für solide, insbesondere QED: massefreie Bosonen, keine freien Parameter. Ein generelles Problem habe ich mit der mmn riesigen Diskrepanz zwischen Selbstbild des SM (der angeführte Artikel beginnt z.B. mit „quantum field theory has proved to be the single most sweeping and successful physical theory ever invented‟ [da denke ich übrigens viel eher an RT]) und ihrer Dominanz in der Teilchenphysik im Verhältnis zu sowohl ihrer fundamentalen / mathematischen Basis als auch den Ergebnissen die sie liefert.
Kritik in der Art wie sie im Quantamagazine formuliert wird, ist relativ selten. „a useful guide for experiments‟ kam bei uns früher knapp vor „guide for the eye‟.
Zitat:

Störungstheorie ist auch kein Fit
Muss es nicht sein, siehe QED. Der Rest braucht allerdings ordentlich Parameter, v.a. Partikelmassen sind ein unverzichtbarer Input in QFT. Das ist aus meiner Sicht vielleicht der größte Schwachpunkt: Man wird nie eine fundamentale Aussage über die Massen der elementaren Materiebausteine treffen können – und wenn man das nicht kann, hat man möglicherweise auch schlechte Karten einen elementaren Zusammenhang mit Gravitation / ART zu finden.
Umgekehrt liefert die ART per se mit den Feldgleichungen einen Zusammenhang Geometrie - Masse. Weiteres Plus: „ can be written down in exact mathematical terms‟. Das allein sind schon gewichtige Gründe pro ART. Trotzdem dürfte in der akademischen Teilchenphysik der Anteil derer, die ART als Ausgangspunkt ernst nehmen, im Promillebereich liegen.

Hawkwind 13.06.21 00:50

AW: Art = toe ?
 
(*) Die ART sagt ja nun erst recht nichts über die Teilchenmassen aus.
(*)Zudem fehlen überhaupt die für die Teilchenphysik interessanten Wechselwirkungen. Wie will man mit der ART Streuquerschnitte berechnen?
(*) Kein Mensch weiss, wie man die ART quantisiert.

Sie ist einfach viel zu weit weg von der Teilchenphysik.

kwrk 14.06.21 17:07

AW: Art = toe ?
 
Wenn Massen von elementaren Partikeln das Objekt der Begierde sind, ist die erste Frage: geht’s prinzipiell oder geht’s nicht. Da muss man QFT aussortieren.
Zitat:

(*) Die ART sagt ja nun erst recht nichts über die Teilchenmassen aus.

Sie ist einfach viel zu weit weg von der Teilchenphysik
Das galt vielleicht zu Einsteins Zeiten. Das ist das oben angesprochene Problem: nur wenige beschäftigen sich damit und die haben kein Publikum. Soweit mir bekannt, hat auf diesem Gebiet nur Wesson mit seiner space-time-matter Theorie so etwas wie eine (kleine) Schule und ein paar Bücher (in denen Partikel und kosmologische Themen abgehandelt werden!) zustande gebracht. Dazu kommen diverse Einzelkämpfer im akademischen Bereich + Crackpots wie ich.
Bei diesen Arbeiten gibt es auch zahlreiche Berührungspunkte mit der QM. Es lässt sich z.B. die Klein Gordon Gl. herleiten. In 5D gibt es nur noch Photonen, d.h. Partikel sind in 4D lokalisierte EM-Wellen, etc.

Dazu kommen noch Versuche, Rotation / Spin passend in ART einzubauen, Woit http://www.math.columbia.edu/~woit/wordpress/ z.B. am Twistor.

Hawkwind 14.06.21 17:17

AW: Art = toe ?
 
Es gibt ja immerhin auch Ansätze, eine Vereinheitlichung der Wechselwirkungen über Kaluza-Klein -artige Modelle zu erreichen. Da wäre ja dann die ART eine wesentliche Teilmenge, oder zumindest ist da eine gewisse Verwandtschaft mit der ART. Also so ganz außen vor ist die ART eh nicht.

ghostwhisperer 23.06.21 22:04

AW: Art = toe ?
 
Frage!
Alles was existiert hat Energie und damit Masse.
Umgekehrt : nicht alle Teilchen haben einen der anderen Ladungstypen.
Kann man diesen Gegensatz in einer Kaluza-Theorie darstellen?
Grüße, ghosti
(Ja er ist wieder da..)

kwrk 27.06.21 14:57

AW: Art = toe ?
 
Das Thema Masse – Energie ist in 5D relativ schnell abgehandelt:
Der einfachste Fall ist ein flaches 5D-Universum, in dem gibt es nur Photonen (= Energie). Für 4D gibt es lokalisierte Lösungen, d.h. ein Ruhesystem = (Ruhe-) Masse. Die Feldgll. trennt man in x1-x4- Komponenten, ergibt den 4D-Einsteintensor G, aus den restlichen, d.h. x5-Komponenten, bekommt man dann Terme, die man dem Energie-Impuls-Tensor und Λ zuordnen kann (so z.B. bei Wesson / STM-Theorie).
Rein auf diesem Level dürften sich kaum Aussagen über Ladungen treffen lassen, bei Kaluza kommt EM und damit auch elektrische Ladung als Input ins Spiel.

Photonen sind in ART über ds = 0 definiert. Mit der allgemeinen, zusätzlichen Annahme, dass Photonen einen Drehimpuls haben, folgt, dass es lokalisierte 4D-Lösungen mit (elektrischer) Ladung gibt. (Rotation des E-Vektors in passend gekrümmter Raumzeit so, dass Orientierung zum Ursprung.)

Was die anderen Ladungen des SM betrifft: In meiner Kaluza-Variante, mit der sich im SM den starken und elektroschwachen Wechselwirkung zugeordnete Größen, wie z.B. Partikelenergie, elektroschwache Kopplungskonstanten, etc., berechnen lassen, tauchen diese bisher nicht auf. An der Frage, ob man generell ohne solche Ladungen auskommen kann, knabbere ich gerade. Dazu demnächst vielleicht mal etwas Längeres.

ghostwhisperer 17.07.21 21:26

AW: Art = toe ?
 
Zitat:

Zitat von kwrk (Beitrag 95502)
Was die anderen Ladungen des SM betrifft: In meiner Kaluza-Variante, mit der sich im SM den starken und elektroschwachen Wechselwirkung zugeordnete Größen, wie z.B. Partikelenergie, elektroschwache Kopplungskonstanten, etc., berechnen lassen, tauchen diese bisher nicht auf. An der Frage, ob man generell ohne solche Ladungen auskommen kann, knabbere ich gerade. Dazu demnächst vielleicht mal etwas Längeres.

Hallo kwrk!
In deiner Masse-Formel tauchen doch sowohl Elektronen wie auch Protonen, Neutronen usw auf. Also sowohl Leptonen wie Baryonen samt Anregungsformen.

Du hast eine einheitliche Formel mit bestimmten Parametern, richtig?

Wenn ich raten sollte, würde ich unter anderem deswegen darauf wetten, daß die Ergebnisse der Streu-Experimente an Baryonen nichts zwangsläufig auf echte Sub-Partikel hinweisen.
Der Begriff der Quasi-Teilchen ist wohlbekannt.

In deiner Herleitung sind Teilchen tatsächlich Feldkonfigurationen mit einer wohldefinierten Verteilungsfunktion. Es gibt weitere Theorien die ähnlich argumentieren.

Man muss diese Felder nicht unbedingt im Rahmen einer KK darstellen (obwohl ich das vorziehe) um zu argumentieren dass diese kontinuierlich, frei von Unstetigkeiten und einfach zusammenhängend sind ("Unzerreissbar/keine "Löcherbildung" drin").

Sub-Partikel könnten dann auch einfach temporäre Verdichtungen der Feld-Konfiguration sein, die in Streu-Experimenten als Quasi-Teilchen auftreten.
Denn es ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch unlogisch zu sagen, dass das Feld absolut statisch ist! Das widerspricht sogar der QFT..

Dann ist auch das Prinzip des Confinements absolut unnötig...

ghostwhisperer 22.07.21 18:41

AW: Art = toe ?
 
Hi! Ich hab mir nochmal Gedanken gemacht. Tatsächlich ist die Zusammensetzung des Riemann und damit auch des Ricci entscheident!
Im Riemann stehen sowohl Iterationen (Eigenprodukte mit Summieren über Indizes) des Christoffel (also der Feldstärken), als auch höhere Ableitungen. Damit folgt automatisch: sind Kräfte gegeben, aber nicht divergent, ergibt sich die Energie des Photonenfeldes. Sind sie divergent (Ric <> 0) tritt auch eine Stromdichte auf. Folgerung:
Energie kann ohne Ladung existieren, aber niemals umgekehrt!
Das ist ein wohldefinierter Zusammenhang im Rahmen einer erweiterten (nichtlinearen!) ART, die in der linearen QFT nicht gefunden werden kann.. Warum beachten das die meisten Physis scheinbar nicht??
Auf der Basis könnte man weiterarbeiten. Die meiner Ansicht nach elementare Frage ist, warum in 4d nur ganz bestimmte Ladungswerte auftreten..

ghostwhisperer 26.07.21 21:13

AW: Art = toe ?
 
Kein Gegenargument? Keine Fragen??


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