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JoAx 27.06.18 08:56

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 87883)
[ot]den Rückgriff auf eine euklidische Metrik würde ich Anfängern in der RT nicht empfehlen. Man kann die Minkowski-Metrik doch auch als metrischen Tensor bezeichnen und bekommt mit ihm dann direkt die wichtigsten Eigenschaften der Raumzeit, welche man zur Beschreibung von Experimenten benötigt.[/ot]


Ich weiß nicht, Bernhard. Ich finde, dass euklidische Geometrie da sehr hilfreich ist. Und was eine Metrik ist, wie sie funktioniert, ist für manchen vlt. einfacher zu erlernen, als --- was ein Tensor so ist und macht. :)

Theorie 27.06.18 19:56

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Hallo Bernhard,

Zitat:

welche Bedeutung misst du dann der Lorentz-Transformation und der Relativität der Gleichzeitigkeit zu? Wie transformierst du von einem ruhenden Inertialsystem in ein bewegtes? Gibt es bei dir Inertialsysteme?
Die Theorie geht von einem absolut ruhenden 4-dimensionalen Inertialsystem aus. Die Koordinaten dazu gleichförmig bewegter Systeme errechnen sich daraus mit der einseitigen Lorentz-Transformation, wie ursprünglich bei Lorentz und Poincaré, die am Äther festhielten. Ausführlicher gezeigt ist es im Manuskript (B) in Kapitel 3.

Für die Relativität von Geschwindigkeiten, der Addition von Geschwindigkeiten und der Erklärung des Michelson-Morley-Experiment ist das ausreichend.
Ein Unterschied ist bei der Interpretation des Zerfalls kosmischer Myonen. Aus Sicht der Erde sind sich beide Theorien einig, die Zeit des schnellen Myons läuft langsamer. Aus Sicht des Myons geht die RT von einer „verkürzten“ Atmosphäre aus. In der T4DMW wird angenommen, dass die Zeit des Myons tatsächlich langsamer läuft, dass bewegte Myon demnach langsamer zerfällt.

Ich kenne kein Experiment, welches die „einseitige“ Lorentz-Transformation falsifizieren kann - ggf. könnte hier das Forum unterstützen?

Das Modell in wenigen Worten zusammengefasst:

- Ein absoluter 4-D-Raum (ersetzt die 4-D-Raumzeit)
- Eine immer währende Bewegung der Objekte mit c (also Strahlung); (macht den Übergang t -> ct)
- Eine große Ausdehnung der Objekte in der 4. Dimension (langer Strahl); (begründet echt 4-dimensionale Objekte)
- Eine Längenkontraktion bei Bewegung zum absoluten Raum (ist, wie im Manuskript gezeigt, leicht zu erklären)

Aus dieser Sichtweise folgt die Zeitdilatation und damit die Formeln der Lorentz-Transformation.

Bernhard 28.06.18 00:31

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Zitat:

Zitat von Theorie (Beitrag 87889)
- Ein absoluter 4-D-Raum (ersetzt die 4-D-Raumzeit)
- Eine immer währende Bewegung der Objekte mit c (also Strahlung); (macht den Übergang t -> ct)
- Eine große Ausdehnung der Objekte in der 4. Dimension (langer Strahl); (begründet echt 4-dimensionale Objekte)
- Eine Längenkontraktion bei Bewegung zum absoluten Raum (ist, wie im Manuskript gezeigt, leicht zu erklären)

Aus dieser Sichtweise folgt die Zeitdilatation und damit die Formeln der Lorentz-Transformation.

Das sieht für mich dann auch eher umständlich aus und ist zudem auch schlecht für Verallgemeinerungen geeignet. Letztlich erkenne ich damit auch nur das Suchen des Neulings nach Abkürzungen im "Dschungel der Relativitätstheorie". Dieses Suchen gibt man umso mehr auf, umso mehr Experimente man kennt, welche kurz und elegant mit der RT beschrieben werden können.

Theorie 28.06.18 19:47

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Hallo Bernhard,

Zitat:

Das sieht für mich dann auch eher umständlich aus und ist zudem auch schlecht für Verallgemeinerungen geeignet.
deine Sichtweise verstehe ich, so kann man das sehen.
Für die Theorie sprechen jedoch folgende Punkte:

- Die Theorie enthält keinen lorentzschen 3-D-Ätherraum mit postulierter Längenkontraktion und Zeitdilatation, damit es stimmt, sondern einen 4-D-Raum, aus dem die Kontraktionen logisch folgen.

- Die De-Broglie-Welle fragt geradezu danach die Materie als echte Welle zu sehen. Die Messungen von De-Broglie ergeben sich qualitativ und quantitativ als Projektion der 4-D-Bewegung auf unserer 3-D-Sicht. Gezeigt ist es im Manuskript (B) in Kapitel 2.
Damit gibt es einen messtechnischen Nachweis für diese Sichtweise.

- Die große, nicht wahrnehmbare Ausdehnung der Materie in der 4. Dimension führt die doch recht unplausible Viele-Welten-Interpretation von Everett in einer ontologisch unproblematischen 4. Dimension, die ohnehin zur Erklärung der RT-Effekte angenommen werden muss.

Ich will nicht sagen, dass diese Theorie alle Probleme löst, aber die Argumente sollten ausreichen, sie sich anzusehen.

Bernhard 29.06.18 09:35

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Hallo Randolf,

Zitat:

Zitat von Theorie (Beitrag 87894)
Ich will nicht sagen, dass diese Theorie alle Probleme löst, aber die Argumente sollten ausreichen, sie sich anzusehen.

ich sehe in deinen pdfs eher eine besondere Art der Interpretation der Relativitätstheorie, weil sich scheinbar keine neuen Vorhersagen ergeben, die sich experimentell überprüfen lassen.

Falls ich dich falsch verstanden haben sollte, müsstest du nochmal genau beschreiben, bei welchem Experiment die übliche Darstellung der RT falsche Ergebnisse liefert.

Theorie 29.06.18 18:23

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Hallo Bernhard,

Zitat:

ich sehe in deinen pdfs eher eine besondere Art der Interpretation der Relativitätstheorie, weil sich scheinbar keine neuen Vorhersagen ergeben, die sich experimentell überprüfen lassen.
Eine neue alternative Theorie hat prinzipbedingt messtechnisch nur sehr wenige Unterschiede zur RT, da sie sonst sofort falsifiziert wäre. Diese neue Theorie ist jedoch mehr als eine besondere Art der Interpretation der RT, da sie prinzipielle Unterschiede, auch bei möglichen Experimenten, aufzeigt.

Die einseitige Lorentz-Transformation ist prinzipiell anders als die symmetrische Betrachtung, wie ich am Beispiel des Myons gezeigt hatte. Es ist nur schwierig, vom Myon aus Längenmessungen zu machen.

Ein (wenigstens theoretisches) Experiment:
Die Erde fliegt mit v0 = 250km/s zum absoluten Raum, hier die Milchstraße als „ruhend“ vermutet. β0 = v0/c
Eine Rakete fliegt mit v1‘ = 15km/s von der Erde weg und wieder zurück. β1‘ = v1‘/c
Mit γ = 1/sqr(1-β²) erhält man für eine mitfliegende Uhr folgende Zeitdilatationen:
t‘/t = 1/γ0 (Erde zum absoluten Raum)
t“/t = 1/γ1 (Rakete zum absoluten Raum)
Nach einiger Berechnung folgt:
t“/t‘ = 1/ γ1‘ * 1/(1+ β0* β1‘) (Rakete zur Erde)
wobei 1/ γ1‘ die Zeitdilatation gemäß der RT ist.
Die prinzipiell messbare Abweichung der Zeitdilatation
ist der Faktor 1/(1+ β0* β1‘) = 1 - 4E-8
zugegebenermaßen eine messtechnische Herausforderung.

Mit der implizierten Erklärung der De-Broglie-Welle innerhalb der Theorie entfällt der Welle-Teilchen-Dualismus, ein meiner Meinung nach nicht zu unterschätzender Vorteil der Theorie zur RT.

Wenn diese Theorie logisch und messtechnisch korrekt ist, ist die RT nicht mehr alternativlos, auch wenn die Unterschiede noch nicht messtechnisch erfasst sind.

Bernhard 29.06.18 19:01

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Zitat:

Zitat von Theorie (Beitrag 87896)
Wenn diese Theorie logisch und messtechnisch korrekt ist, ist die RT nicht mehr alternativlos, auch wenn die Unterschiede noch nicht messtechnisch erfasst sind.

Interessant. Es sollte aber erwähnt werden, dass diese "Theorie" oder dieser Ansatz scheinbar von Lewis C. Epstein selbst stammt: http://www.relativity.li/de/epstein/lesen :confused:

Theorie 30.06.18 11:10

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Zitat:

Interessant. Es sollte aber erwähnt werden, dass diese "Theorie" oder dieser Ansatz scheinbar von Lewis C. Epstein selbst stammt:
Epstein hat zur Idee der Theorie den ersten Impuls gegeben. Aber er ist meiner Meinung nach am Problem des „Verpassens in der Zeit“ hängen geblieben.
Er schreibt:
„Am Anfang schuf Gott vier Dimensionen. Sie waren alle gleich…bewegten sich diese Atome mit Lichtgeschwindigkeit durch die vier Dimensionen… Unter dem Blickwinkel jedes einzelnen dieser Atome schrumpfte der Raum in der Richtung und nur in der Richtung, in der sich dieses Teilchen fortbewegte… schrumpfte der Raum so sehr in ihrer Bewegungsrichtung, daß die Dimension in dieser Richtung verschwand. Damit blieben nur noch drei räumliche Dimensionen übrig…“
(Epstein; Relativitätstheorie anschaulich dargestellt; 1988; S.113)

Für Epstein ist die 4. Dimension die Zeit, Körper haben da dementsprechend keine Ausdehnung. Es ist keine gleichwertige Dimension und er kann auch nicht auf das Relativitätsprinzip verzichten. Sonst könnte der paradoxe Zwilling in der Vergangenheit landen und seinen Bruder verpassen. Es ist eine anschauliche Betrachtung der RT, wie Epsteins Titel schon andeutet.

In der Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen sind alle 4 Dimensionen gleichwertig und die Körper haben in allen 4 Dimensionen eine Ausdehnung. Nur dadurch kann man ein reales Absacken in der 4. Dimension akzeptieren (Zeitdilatation) und auf das Relativitätsprinzip verzichten. Auch eine Wellenlänge gemäß De-Broglie ist erst denkbar, wenn die Körper auch eine reale Ausdehnung haben.

Bernhard 30.06.18 12:35

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Zitat:

Zitat von Theorie (Beitrag 87900)
In der Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen sind alle 4 Dimensionen gleichwertig und die Körper haben in allen 4 Dimensionen eine Ausdehnung.

Mathematisch kann man das natürlich machen. Die Frage ist nur, ob sich so etwas noch physikalisch sinnvoll deuten lässt.

Ich spekuliere mal übertrage das auf eine ziemlich exotisch anmutende Verallgemeinerung des Beobachters auf mehrere Beobachter, die zu unterschiedlichen Zeiten beobachten. Das würde dann allerdings das oftmals unausgesprochene Prinzip der Physik unterlaufen, dass man Naturgesetze auch ganz alleine, d.h. ohne Mitwirkung anderer Physiker, überprüfen kann.

Willst Du in diese Richtung argumentieren?

Zitat:

Auch eine Wellenlänge gemäß De-Broglie ist erst denkbar, wenn die Körper auch eine reale Ausdehnung haben.
In der Quantenmechanik nennt man das Verschränkung. Teilweise werden dazu gravitative Wurmlöcher zwischen den Teilchen postuliert.

Die Idee nicht-punktförmiger Quantenobjekte gibt es zudem auch in der Stringtheorie, allerdings verwendet man auch dort AFAIK (aus den oben genannten Gründen) immer eine Ausdehnung über raumartige Dimensionen.

Theorie 30.06.18 20:06

AW: Theorie der 4-dimensionalen Materiewellen
 
Hallo Bernhard,

Zitat:

Mathematisch kann man das natürlich machen. Die Frage ist nur, ob sich so etwas noch physikalisch sinnvoll deuten lässt.
Der Raum ist genau wie Newtons Raum, nur 4-Dimensional und hat keinen direkten Zusammenhang zur Zeit. Zusätzlich gibt es eine Weltzeit, wie Newtons Zeit. Nur durch die Bewegung der Materie mit c erscheint bei der Dimension in w-Richtung eine Ähnlichkeit zur ct-Achse der RT. Ich sehe diesen Raum nicht als physikalisch besonders problembehaftet. Es braucht natürlich die Erklärung, weshalb man die 4. Dimension nicht wahrnimmt.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Problem mit einen oder mehreren Beobachtern richtig verstanden habe. Für mich ist ein Beobachter 4-dimensional und dabei lang in einer Richtung. Sagen wir, ein Beobachter ist wie eine Spagetti (mit 3-dimensionalen Querschnitt). Ein nächster Beobachter ist eine zweite, daneben fliegende Spagetti. Es gibt nur die Überlagerung der Quantenzustände entlang der Spagetti, der großen Ausdehnung in w-Richtung. Da werden keine Beobachter untereinander überlagert, sonder die Zustände einzelner Objekte - wie z.B. die lebende und tote Schrödingers Katze. Die Weltzeit ist für alle gleich.

Zitat
In der Quantenmechanik nennt man das Verschränkung. Teilweise werden dazu gravitative Wurmlöcher zwischen den Teilchen postuliert.

Die Verschränkung der QT ist zwischen zwei Teilchen, die Ausdehnung der Materiewelle ist die Ausdehnung von einem Teilchen. Das nächste Teilchen fliegt i.allg. parallel dazu.


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