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sirius 19.01.22 03:44

Kriegsgefahr in Europa
 
Alles blickt momentan auf Russland und die Ukraine.
„Wird die Situation dort eskalieren?“, das fragen sich derzeit normale Bürger und auch Journalisten setzen sich mit der Situation dort intensiv auseinander. Der Besuch der deutschen Außenministerin hat, wie nicht anders zu erwarten, keine wesentlichen Ergebnisse gebracht.

Nicht im öffentlichen Fokus hingegen liegt derzeit Finnland.
Die Finnen erwägen einen NATO-Beitritt.
Das könnte dann in der Tat das Faß zum Überlaufen bringen.
Finnland und Russland teilen sich eine ca. 1300 km lange Staatsgrenze.

Die NATO wäre mE gut beraten, ihre Haltung klar abzuwägen und Deeskalation bei ihren Handlungen in den Vordergrund zu stellen.

Das sind meine kurzen und knappen Überlegungen am frühen Morgen zur politischen Entwicklung auf unserem Kontinent.

Ich weiß ja nicht, wie Ihr die Entwicklungen momentan seht.
Vielleicht mag sich ja der eine oder die andere hier mal dazu äußern.

Geku 19.01.22 08:11

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Ich denke es gibt eine sehr unobjektive Darstellung, die die Situation betrifft.

Was macht die Nato an der Grenze zu Russland? Ist das Bedrohungspotiential wirklich vorhanden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland und Putin, aber auch die Nato beabsichtigen in das jeweils andere Land einzudringen.

Vielleicht wird von anderem abgelenkt?

Man denke auch an die mediale Kriegshetze vor dem ersten Weltkrieg, aber da gibt es einen Unterschied:

https://www.zeit.de/zeit-geschichte/....google.com%2F

sirius 19.01.22 11:54

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97727)
Ich denke es gibt eine sehr unobjektive Darstellung, die die Situation betrifft.

Was macht die Nato an der Grenze zu Russland? Ist das Bedrohungspotiential wirklich vorhanden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland und Putin, aber auch die Nato beabsichtigen in das jeweils andere Land einzudringen.

Was meinst Du mit „unobjektiv“?

Wer die Geschichte Finnlands kennt, der weiß, daß da ein Konflikt lauern könnte.

Extrem kurze geschichtliche Darstellung zu Finnland:

https://finnlandblog.wordpress.com/2...-von-finnland/

Geku 19.01.22 12:59

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97737)
Was meinst Du mit „unobjektiv“?

Das heisst, dass nicht als erwähnt wird, was die Sichtweise der Russen gerrecht wird.

Es gab anlässlich des Zerfalls der UdSSR und der Wiedervereinigung Deutschland die Vereinbarung, dass die NATO nicht in Richtung Osten erweitert wird. Das war finde ich eine gute faire Vereinbarung.

Meiner Meinung nach sollten Presse und Medien deeskalierend wirken und nicht Feuer in Öl gießen.

Wie würden die USA reagieren, wenn Russland Raketen und Truppen in Kuba stationieren würden. Russland stationiert Truppen hingegen nur an seiner Landesgrenze.

Siehe Signatur:

Hawkwind 19.01.22 15:40

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97742)
Das heisst, dass nicht als erwähnt wird, was die Sichtweise der Russen gerrecht wird.

Es gab anlässlich des Zerfalls der Udssr und der Wiedervereinigung Deutschland die Vereinbarung, dass die NATO nicht in Richtung Osten erweitert wird. Das war finde ich eine gute faire Vereinbarung.

Meiner Meinung nach sollten Presse und Medien deeskalierend wirken und nicht Feuer in Öl gießen.

Wie würden die USA reagieren, wenn Russland Raketen und Truppen in Kuba stationieren würden. Russland stationiert Truppen hingegen nur an seiner Landesgrenze.

Siehe Signatur:

Die NATO hat aber keine Atomraketen in der Ukraine stationiert, und davon ist auch überhaupt nicht die Rede.

Mit welchem Argument soll denn die NATO der Ukraine verbieten, sich um eine Mitgliedschaft zu bewerben? "Ihr seid nur Putins Vorhof" Oder ähnlich?

Die Vereinbarung, keine Staaten aus Osteuropa in die NATO aufzunehmen, hatte es nie so gegeben. Genscher und der damalige NATO-Generalsekretär Wörner hatte im Kontext der Wiedervereinigung die Aussage gemacht, keine NATO-Streitkräfte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu stationieren. Ebenfalls wurde ein Beibehalt einer reduzierten Sowjet-Truppe auf dem DDR-Gebiet toleriert. Es war bei dieser Diskussion immer um Ostdeutschland gegangen.


In den 90ern war dann ein Beitritt Russlands zur NATO diskutiert worden. Aber Russland wollte letztendlich nicht einer von vielen sein in einem Militärbündnis.
Erst später meldeten andere osteuropäische Staaten Interesse an einem NATO-Beitritt an. Die NATO sicherte zu, keine Atomwaffen, keine Kommandozentralen und keine Truppen mit einer Stärke von mehr als 10.000 Soldaten pro Land in diesen Beitrittsländern zu stationieren. Das wird bis heute respektiert. Boris Jelzin hatte übrigens zu Polens Beitritt damals noch explizit sein Einverständnis bekundet.

2004 übrigens war Putin wegen NATO-Erweiterung nicht übermäßig besorgt.
https://www.dw.com/de/putin-russland...orgt/a-1162947

Denkt denn wirklich irgendjemand, dass die NATO ein Interesse hat, in Moskau einzumarschieren oder Russland zu bombardieren?

Russland dagegen hatte der Ukraine zugesichert ihre die Integrität zu respektieren, als diese damals ihre Sowjet-Atomwaffen an Russland übergeben hatte - eine Vereinbarung, die Putin eiskalt gebrochen hat!

Das sind alles an den Haaren herbeigezogene Gründe, um die Aggressivität Russlands gegen seine Nachbarn zu rechtfertigen. Putins Visionen sind revisionistisch: eine Übernahme der Rolle, die einst die UdSSR hatte. Es werden ja mittlerweile auch Stalins Verbrechen relativiert in Russland.

Putin muss entschlossen und mit aller Härte entgegengetreten werden; eine andere Sprache versteht er nicht.

Deutsche fühlen manchmal eine besondere Verantwortung gegenüber Russland aufgrund der vielen Toten im 2. Weltkrieg. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Ukraine genauso überfallen wurde und unter den Deutschen gelitten hatte.

Geku 19.01.22 16:18

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97745)
Deutsche fühlen manchmal eine besondere Verantwortung gegenüber Russland aufgrund der vielen Toten im 2. Weltkrieg. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Ukraine genauso überfallen wurde und unter den Deutschen gelitten hatte.

Richtig ist, dass sich Deutschland und Russland Polen aufteilen wollten. Höhepunkt war das Massaker von Katyn.

Hat es beim Sturz in der Ukraine keine Einmischung gegeben?

Werden keine Waffen an die Ukraine geliefert, ist das keine Provokation?

Der NATO Betritt wird nicht nur durch die Beitrittswerber, sondern auch von den Natomitgliedern bestimmt. Eine Pufferzone ist auch im Sinn der NATO.

Zitat:

Denkt denn wirklich irgendjemand, dass die NATO ein Interesse hat, in Moskau einzumarschieren oder Russland zu bombardieren?
Wer hat Belgrad bombardiert?

Ich denke man muss die Lage neutral beurteilen und die Presse sollte deeskalieren.

Die USA hat Kriege nur aus der Ferne erlebt. Wollen wir eine Kriegschauplatz in Europa?

Hawkwind 19.01.22 16:36

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97747)
Wollen wir eine Kriegschauplatz in Europa?

Stimmt - das ist die große Erpressung des Vladimir Vladimirovic: bloß nachgeben, sonst schießt er - so ein Ars..loch.
--
Das war's dazu: ich brauche hier keine Endlos-Diskussionen mit St.Petersburg-Trollen.

Bernhard 19.01.22 21:28

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97747)
Wer hat Belgrad bombardiert?

Du willlst hier nicht ernsthaft die ehemalige Situation von Belgrad mit dem heutigen Moskau vergleichen, oder?

Geku 19.01.22 21:35

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97755)
Du willlst hier nicht ernsthaft die ehemalige Situation von Belgrad mit dem heutigen Moskau vergleichen, oder?

Wollte ich damit absolut nicht. Ich bin nur der Meinung, dass Konflikte im 21. Jahrhundert ohne Waffen ausgetragen werden sollten. Belgrad war nur ein Beispiel für Gewalteinsatz in Europa.

erikS 19.01.22 21:40

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Wenn die NATO unbedingt in Russland überfallen will, kann sie das doch machen egal was mit der Ukraine ist. Dieses ganze Bedrohungsgequatsche geht mir so auf den Keks. Wenn es dann mal wirklich kracht fragt man sich ob das wirklich alles nötig war. Ost/West Sozialismus/Kapitalismus das ist doch eh alles das Gleiche mittlerweile. Die Oligarchen sind doch die größten Geldsäcke mittlerweile. Worum geht es wirklich?

Geku 19.01.22 21:52

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von erikS (Beitrag 97757)
Die Oligarchen sind doch die größten Geldsäcke mittlerweile. Worum geht es wirklich?

Die Frage würde mich auch interessieren. Das selbe gilt für China, Kapitalismus pur unter kommunistischer Herrschaft und wir geben unsere Kompetenzen ab.

Sanktionen gegen Russland würde in erster Linie Europa treffen. Höhere Energiepreise heizen die Inflation an und werden Europa destabilisieren. Russland wird das Erdgas an China liefern. China bezahlt das Gas mit dem Geld, dass sie in Europa verdienen.
Wir kaufen schon landwirtschaftliche Produkte wie Knoblau in China ein.

Bernhard 20.01.22 06:19

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
AFAIK muss man Europa als Wertegemeinschaft verstehen. Wer die zugehörigen Werte, wie Menschenrechte teilt, ist willkommen.

Geku 20.01.22 07:27

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Werte wie Waffenexporte in Krisengebiete?

Die EU war nach dem 2. WK als "Friedensprojekt" gedacht und hat uns bis jetzt den Frieden gebracht.

Heute ist das "Bindemittel" der Nettoempfang bei den Ausgleichzahlungen und Exportvorteile. Wären Polen und Ungarn noch dabei wenn sie Nettozahler wären?

Bernhard 20.01.22 08:28

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97764)
Werte wie Waffenexporte in Krisengebiete?

Bei Waffenexporten geht es oftmals nicht um ethische Werte, sondern schlicht um Profit.

Zitat:

Die EU war nach dem 2. WK als "Friedensprojekt" gedacht und hat uns bis jetzt den Frieden gebracht.
Sehe ich genauso.

Zitat:

Wären Polen und Ungarn noch dabei wenn sie Nettozahler wären?
Keine Ahnung, aber bei diesen zwei Ländern halte ich einen Austritt durchaus für möglich.

Geku 20.01.22 08:47

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97767)
Keine Ahnung, aber bei diesen zwei Ländern halte ich einen Austritt durchaus für möglich.

Diese machen sowieso in der Visegrád-Gruppe ihre eigene Politik.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Visegr%C3%A1d-Gruppe

Bernhard 20.01.22 09:13

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97768)
Diese machen sowieso in der Visegrád-Gruppe ihre eigene Politik.

Ok. Danke. Das wusste ich nicht.

sirius 20.01.22 10:23

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97745)
Die NATO hat aber keine Atomraketen in der Ukraine stationiert, und davon ist auch überhaupt nicht die Rede.

Zitat:

Zitat von Hawkwind
Mit welchem Argument soll denn die NATO der Ukraine verbieten, sich um eine Mitgliedschaft zu bewerben?

Akutes Krisengebiet.
Keine Waffenlieferungen durch DE, da hat die neue Außenministerin in Kiew richtig argumentiert.


Zitat:

Zitat von Hawkwind
2004 übrigens war Putin wegen NATO-Erweiterung nicht übermäßig besorgt.
https://www.dw.com/de/putin-russland...orgt/a-1162947

Putin und Schröder. Das waren doch ganz andere Beziehungen und Voraussetzungen.
Es gab eine Zeit, in der war auch ein Aufeinanderzugehen von der russischen Seite erwünscht.
Stichwort: Freihandelszone von Lissabon bis Vladivostok
Damals hat die EU abgeblockt.


Zitat:

Zitat von Hawkwind
Denkt denn wirklich irgendjemand, dass die NATO ein Interesse hat, in Moskau einzumarschieren oder Russland zu bombardieren?

So offensichtlich wird so etwas nicht gemacht.
Es geht um die Störung und Schwächung von Beziehungen.
„divide et impera“ - „teile und herrsche“ ist hier nicht wirklich das Prinzip.
Passender wäre „entzweie und herrsche“ und verbuche die Schwächung des Gegners als eigenen Machtzuwachs.

Ich möchte auch nochmal einwerfen, daß der Sohn von Joe Biden, Hunter, durchaus Verbindungen und Interessen in der Ukraine hatte und evtl. auch noch hat.
Zudem sollte man Viktoria Nuland - mittlerweile gewichtiger als früher unter Obama - nicht vergessen. Sie hat damals schon klargemacht, was die USA von uns EU-lern hält. „Fu** the EU“


Zitat:

Zitat von Hawkwind
Putin muss entschlossen und mit aller Härte entgegengetreten werden; eine andere Sprache versteht er nicht.

Deutsche fühlen manchmal eine besondere Verantwortung gegenüber Russland aufgrund der vielen Toten im 2. Weltkrieg. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Ukraine genauso überfallen wurde und unter den Deutschen gelitten hatte.

Das ist das Problem, wenn ein Staatenbund auseinanderbricht.
Russland gilt als Rechtsnachfolger der Sowjetunion.
Wer wird wohl eine solche Rolle für die EU übernehmen?
Gewisse Bestrebungen der USA zielen doch eindeutig auf Spaltung der EU.

sirius 20.01.22 10:34

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von erikS (Beitrag 97757)
Wenn die NATO unbedingt in Russland überfallen will, kann sie das doch machen egal was mit der Ukraine ist. Dieses ganze Bedrohungsgequatsche geht mir so auf den Keks. Wenn es dann mal wirklich kracht fragt man sich ob das wirklich alles nötig war. Ost/West Sozialismus/Kapitalismus das ist doch eh alles das Gleiche mittlerweile. Die Oligarchen sind doch die größten Geldsäcke mittlerweile. Worum geht es wirklich?

Worum es wirklich geht liegt doch eigentlich auf der Hand.
Die Machtblöcke verschieben sich.
Asien steigt auf.
Allein China und Indien stellen ca. 2/5 der Weltbevölkerung.
Asien ist aber kein homogener Machtblock.
Die Karten werden neu gemischt.

sirius 20.01.22 10:57

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Hier noch ein Link, der aufzeigt, daß die USA überall „nationale Interessen“ haben und vertreten werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nation...nigten_Staaten

Geku 20.01.22 11:12

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97770)
Keine Waffenlieferungen durch DE, da hat die neue Außenministerin in Kiew richtig argumentiert

Waffenlieferung erfolgen meist über Drittstaaten.

Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97770)
Putin und Schröder. Das waren doch ganz andere Beziehungen und Voraussetzungen. Es gab eine Zeit, in der war auch ein Aufeinanderzugehen von der russischen Seite erwünscht.
Stichwort: Freihandelszone von Lissabon bis Vladivostok
Damals hat die EU abgeblockt.

War ein großer Fehler!

Es gab genügend gute Kontakte. Eine Annäherung an Russland wäre besser als zur kulturfremde Türkei gewesen. Es hätte gute Synergien zwischen RUS und EU (Energie und Rohstoffe gegen Know How) gegeben.


Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97770)
Ich möchte auch nochmal einwerfen, daß der Sohn von Joe Biden, Hunter, durchaus Verbindungen und Interessen in der Ukraine hatte und evtl. auch noch hat.
Zudem sollte man Viktoria Nuland - mittlerweile gewichtiger als früher unter Obama - nicht vergessen. Sie hat damals schon klargemacht, was die USA von uns EU-lern hält. „Fu** the EU“

Man hätte daraus lernen sollen und uns sich rechtzeitig abgenabelt und emanzipiert.

Es fehlt der EU das nötige Selbstbewustsein und es ist zuviel Eigeninteresse im Spiel.

Warum denkt man nicht intensiv darüber nach, in welche Richtung sich jeder Mitgliedsstaat entwickeln soll, um gegenseitige Konkurenz zu minimirren. Frankreich z.B. atomare Abschreckung und Energie, andere Länder KFZ Industrie, landwirtschaftliche Produkte, Schiffbauindustrie ...

Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97770)
Das ist das Problem, wenn ein Staatenbund auseinanderbricht.
Russland gilt als Rechtsnachfolger der Sowjetunion.
Wer wird wohl eine solche Rolle für die EU übernehmen?
Gewisse Bestrebungen der USA zielen doch eindeutig auf Spaltung der EU.

Eine mächtige EU liegt nicht im Interesse der USA. Die Abhängigkeit liegt nicht am russischen Erdgas, sondern in der Abhängigkeit der Sicherheitspolitik von den USA und der Auslagerung der Produktion in den Fernen Osten. Was das bedeutet hat uns Corona gezeigt.

Nordstream: warum sollten wir uns von einer Abhängigkeit in eine andere begeben? Russland hat seine Lieferverträge immer eingehalten.

Druck über Nordstream auszuüben ist so wie zu drohen vom vierten Stock zu springen. Wer tut sich dabei weh?

Die EU soll durch Sanktionen Druck ausüben und was ist der Beitrag der USA, wenn es nicht einmal Alternativen und eine Rückendeckung gibt. Die USA sind von den Sanktionen nicht betroffen und liefern Waffen an die Ukraine.

Bernhard 20.01.22 12:15

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97774)
Russland hat seine Lieferverträge immer eingehalten.

Dummerweise aber nur, wenn das System Putin mitgetragen wird und genau deshalb haben wir auch den Ukraine-Konflikt.

Geku 20.01.22 12:23

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97776)
Dummerweise aber nur, wenn das System Putin mitgetragen wird und genau deshalb haben wir auch den Ukraine-Konflikt.

Hat nicht die Ukraine illegal Erdgas abgezweigt?
Und die USA darauf bestanden, dass weiterhin die Gasleitung über die Ukraine benutzt wird?

Wären wir mit Flüsssigaslieferungen aus den USA nicht auf von deren Wohlwollen abhängig?

Bernhard 20.01.22 12:43

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Ich persönlich halte einseitige Handelsbeschränkungen für gerechtfertigt, wenn es bei dem Gegenüber praktisch keine freien und geheimen Wahlen gibt.

"Notfalls müssen dann im Winter halt warme Decken herhalten".

EDIT: Scheinbar findet eh schon ein schleichender Abschied von NordStream statt: https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-...ecommendations

Geku 20.01.22 12:57

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97778)
Ich persönlich halte einseitige Handelsbeschränkungen für gerechtfertigt, wenn es bei dem Gegenüber praktisch keine freien und geheimen Wahlen gibt.

"Notfalls müssen dann im Winter halt warme Decken herhalten".

EDIT: Scheinbar findet eh schon ein schleichender Abschied von NordStream statt: https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-...ecommendations

Wenn's nur die Energie zum Heizen wäre, aber es hängt auch die Stromvetsorgung davon ab.

Es ist kein schleichender Abschied von NordStream, sondern ein Versuch uns von einer Abhängigkeit in die andere zu begeben. Russlands Gas ist auch in China willkommen.

sirius 21.01.22 00:02

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97777)
Hat nicht die Ukraine illegal Erdgas abgezweigt?
…..

Unter wem ist das seinerzeit passiert?

Viktor Janukowitsch, Petro Poroschenko oder Julia Timoschenko?

Ich weiß es nicht mehr genau….

Die Ukraine hat schon lange massive innenpolitische Probleme….

Bürgerkrieg nennt man so etwas, wenn es militärisch eskaliert.

Der „gute Westen“ ist nicht ganz unbeteiligt an dem Zustandekommen des langjährigen Konflikts. Meistens haben die Menschen aber ein kurzes Gedächtnis und spiegeln dann oft nur das wider, was aktuell publiziert wird.

Geku 21.01.22 08:15

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97793)
Unter wem ist das seinerzeit passiert?

https://www.derstandard.at/story/229...s-abzweigen-zu

https://www.spiegel.de/wirtschaft/en...-a-600999.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Russ...cher_Gasstreit

Der Konflikt begann erstmals im März 2005.

23. Januar 2005 bis 25. Februar 2010 war Wiktor Andrijowytsch Juschtschenko Präsident der Ukraine.

Sein Vorgänger war Leonid Makarowytsch Krawtschuk.

Bernhard 21.01.22 08:38

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97798)

Höchste Zeit in der Ukraine mehr erneuerbare Energiequellen aus Sonne und Wind zu verwenden.

Geku 21.01.22 08:52

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97799)
Höchste Zeit in der Ukraine mehr erneuerbare Energiequellen aus Sonne und Wind zu verwenden.

Dazu müsste es erst Frieden geben.

Zwischen zivilisierten Ländern müsste es möglich sein Konflikte ohne Waffen zu lösen. Eine Volksabstimmung z.B. über die Zugehörigkeit könnte diese klären.

Die Grenzlegung zwischen Österreich - Ungarn wurde auch auf diese Art gelöst. In einem vereinten Europa sind Grenzen sowieso kein Thema mehr.

Die Ukraine erzeugt einen großen Anteil der Energie über Atomkraftwerke. Für Tschernobyl leistete Europa mit der Finanzierung der zweiten Schützhülle über den Unglücksreaktor einen großen Betrag.

Bernhard 21.01.22 09:01

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97802)
Eine Volksabstimmung z.B. über die Zugehörigkeit könnte diese klären.

Dein Optimismus ist bewundernswert :)

Geku 21.01.22 10:21

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 97803)
Dein Optimismus ist bewundernswert :)

Ist eher ein Wunschdenken:).

Aber es gibt Situationen, um bei meinem Beispiel zu bleiben, wo es geklappt hat.

http://www.trausdorf-wulka.gv.at/ind...n-gezogen.html

Wobei viele es bereut haben, da sie lange hinter dem Eisernen Vorhang leben mussten. Heute gibt es keine Grenze mehr (manchmal leider)

sirius 21.01.22 14:25

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 97798)
https://www.derstandard.at/story/229...s-abzweigen-zu

https://www.spiegel.de/wirtschaft/en...-a-600999.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Russ...cher_Gasstreit

Der Konflikt begann erstmals im März 2005.

23. Januar 2005 bis 25. Februar 2010 war Wiktor Andrijowytsch Juschtschenko Präsident der Ukraine.

Sein Vorgänger war Leonid Makarowytsch Krawtschuk.

Vielen Dank für Deine Mühe.:)

Ich habe selbst nochmal nachgelesen wegen der zeitlichen Abläufe.

Juschtschenko war der Präsident mit der Dioxinvergiftung und Janukowitsch mußte damals das Land verlassen…usw.

Zitat:

Zitat von Geku
…. Eine Volksabstimmung z.B. über die Zugehörigkeit könnte diese klären.
….

Da wäre ich vorsichtiger. Auf der Krim gab es ein Referendum, das zugunsten Rußlands ausging (95 % Zustimmung).

Wikipedia dazu

https://de.wikipedia.org/wiki/Refere...tatus_der_Krim

und hier ein Link, der das aus einer anderen Sicht schildert.

http://krim.team/index.php/referendum-von-2014/

Auf jeden Fall wird das mE heute einfach zu hoch gehängt und damit eine internationale Gefährdungssituation erzeugt, die eigentlich so nicht angemessen ist.

Ich teile Deine Sichtweise, daß da die „Abhängigkeiten“ verschoben werden sollen.
Bedenkt man, daß ohne NS 2 die Kosten für Erdgas massiv steigen könnten, befeuert auch das wieder die Unzufriedenheit der Bürger und das führt dann auch leichter zu Unruhen.

Zum Frackinggas der USA ist zu bemerken, daß die Gewinnung keineswegs umweltfreundlich ist und sich nur rechnet, wenn das wesentlich billigere russische Erdgas als Konkurrenz verdrängt werden kann.

Das ist ein recht umfangreiches Thema, was aber eben so nicht kommuniziert wird.

Geku 21.01.22 15:23

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97812)
Vielen Dank für Deine Mühe.:)
Ich habe selbst nochmal nachgelesen wegen der zeitlichen Abläufe. Juschtschenko war der Präsident mit der Dioxinvergiftung und Janukowitsch mußte damals das Land verlassen…usw

Das war nach dem Aufstand. Die Wahlen waren nicht mehr fern. Man hätte die Wahlen abwarten sollten. Klar wären die Wahl wie in Weisrussland ausgegangen, aber die Optik wäre besser gewsen.

Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97812)
Da wäre ich vorsichtiger. Auf der Krim gab es ein Referendum, das zugunsten Rußlands ausging (95 % Zustimmung).
Auf jeden Fall wird das mE heute einfach zu hoch gehängt und damit eine internationale Gefährdungssituation erzeugt, die eigentlich so nicht angemessen ist

https://de.wikipedia.org/wiki/Krim Abspaltung von der Sowjetunion

Es wären keine 95% geworden, aber für die Mehrheit hätte es vielleicht gereicht. Das gilt auch für andere Gebiete.

Aber ich bin keine Experte für die Ukraine und ich kann mich durchaus irren.

Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 97812)
Ich teile Deine Sichtweise, daß da die „Abhängigkeiten“ verschoben werden sollen.
Bedenkt man, daß ohne NS 2 die Kosten für Erdgas massiv steigen könnten, befeuert auch das wieder die Unzufriedenheit der Bürger und das führt dann auch leichter zu Unruhen.

Zum Frackinggas der USA ist zu bemerken, daß die Gewinnung keineswegs umweltfreundlich ist und sich nur rechnet, wenn das wesentlich billigere russische Erdgas als Konkurrenz verdrängt werden kann. Das ist ein recht umfangreiches Thema, was aber eben so nicht kommuniziert wird.

Das wird sicher der Fall sein. Die Investitionen könnte man abschreiben.

Für die Umwelt ist es ein Wahnsinn das Gas herunter zu kühlen, dass es vernünftig transportfähig ist.

Hawkwind 23.01.22 14:54

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97750)
Stimmt - das ist die große Erpressung des Vladimir Vladimirovic: bloß nachgeben, sonst schießt er - so ein Ars..loch.
--
Das war's dazu: ich brauche hier keine Endlos-Diskussionen mit St.Petersburg-Trollen.

Es tut mir leid, dich als Troll bezeichnet zu haben. Ich nehme an, du glaubst wirklich, was du sagst. Ich sollte mich aus solchen Diskussionen lieber heraushalten. Entschuldigung.

Geku 23.01.22 15:14

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 97937)
Es tut mir leid, dich als Troll bezeichnet zu haben. Ich nehme an, du glaubst wirklich, was du sagst. Ich sollte mich aus solchen Diskussionen lieber heraushalten. Entschuldigung.

Ist so schon verziehen. Die Geschichte wird es zeigen.

Ich für meinen Teil bleibe lieber bei den Naturwissenschaften, die sind berechenbarer.

Hawkwind 23.01.22 15:27

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Da können wir uns offenbar auch eher einigen. :)

sirius 20.04.22 12:24

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Wer, wie ich, einem wehrhaften Pazifismus anhängt, möchte die Äußerungen eines einst friedenensbewegten Grünen in diesen kriegerischen Zeiten nicht unbeachtet lassen.

Die Tendenzen Richtung WK III werden mittlerweile auch von Anton Hofreiter thematisiert.

Zitat:

08.58 Uhr: Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat der Bundesregierung vorgeworfen, mit ihrer Zurückhaltung bei Waffenlieferungen an die Ukraine eine weltkriegsartige Ausweitung des Konflikts zu riskieren. Das Problem der Haltung Deutschlands sei, „dass wir bei den Sanktionen bremsen, bei den Waffenlieferungen bremsen, und damit die Gefahr droht, dass der Krieg sich immer länger hinzieht“, sagte Hofreiter am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Und je länger sich der Krieg hinziehe, desto größer werde die Gefahr, „dass weitere Länder überfallen werden und wir dann am Ende in einen erweiterten de facto Dritten Weltkrieg rutschen“.
Hofreiter wies das unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angeführte Argument zurück, Deutschlands Möglichkeiten zu Waffenlieferungen seien begrenzt, weil die ukrainische Armee nicht an den modernen Waffensystemen ausgebildet sei. „Ich finde es etwas paternalistisch, dem ukrainischen Militär zu sagen, ihr könnt damit nicht umgehen“, sagte Hofreiter. Die ukrainische Armee leiste „heldenhaften Widerstand“.
Als „gut“ bezeichnete Hofreiter Überlegungen der Bundesregierung, dass osteuropäische Länder vertraute Waffensysteme russischer und sowjetischer Bauart an die Ukraine liefern und Deutschland dann die entstehenden Lücken mit modernem Material füllt. Zeitgleich müsse aber eine Ausbildung ukrainischer Kräfte an modernem Gerät erfolgen für die Zeit, „wenn das russische und sowjetische Material kaputtgeschossen ist“.
aus https://www.focus.de/politik/ausland..._57275780.html

Die Argumentation von Anton Hofreiter löst bei mir nur noch Kopfschütteln aus.
Ich vermute, Herr Hofreiter hat niemals Wehrdienst geleistet…
Früher wurde von PolitikerINNEN dieser Partei sogar der Austritt aus der NATO gefordert. Eine Erreichen des 2%-Zieles für den NATO-Beitrag war seinerzeit nicht opportun und eine Modernisierung der Bundeswehr stand auch nicht auf dem Wunschzettel dieser Partei.
Wie sehr kann man sich als politischer Mensch eigentlich “häuten”? Diese Frage kommt mir bei dem Biologen Hofreiter in den Sinn.

Die pazifistische Grundhaltung der Grünen ist verhandelbar, der Kampf gegen Atomkraft, die Innovationen für die Zukunft bietet, wird aber beibehalten!?!

Mich ärgert es immer wieder, wenn ich merke, daß Politiker mit ihren Handlungen und Erklärungen meine Intelligenz beleidigen.

Das trifft aber nicht nur auf Bündnis90/Die Grünen zu.

Die baltische Republik Lettland hat als NATO-Mitglied bereits im Februar 2022 nach Beginn der Kriegshandlungen, Mechanismen aus dem NATO-Vertrag in Gang gesetzt.

Hawkwind 20.04.22 17:51

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Diejenigen Politiker, die die Ukraine im Krieg besucht und auch die Orte der Kriegsverbrechen inspiziert und die vielen Leichen gesehen haben - so ja auch Hofreiter - sind anscheinend ziemlich unter Schock und deshalb für eine schnelle und effektive Unterstützung der Ukraine.
Ich kann nachvollziehen, dass es sehr schwierig und nahezu unerträglich ist, in so einer Situation seine Hilflosigkeit einzugestehen und nicht auf die verzweifelten Bitten der Ukrainer einzugehen.

Eine Beleidigung deiner oder meiner Intelligenz kann ich dabei nicht erkennen.

Geku 21.04.22 08:06

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Putin wir den Krieg mit allen verfügbaren Mitteln zu Ende führen.

Die einzige Change für Frieden ist eine Verhandlunglösung bei der auch Putin (nach Innen) sein Gesicht wahren kann. Dazu müssen aber alle mitspielen.

Z.B könnte man einen Teil der Ostukraine (Donezk, Luhansk und Krim), nach einer Volksabstimmung, in einen autonomen, selbst verwalteten Bezirk der Ukraine umwandeln.
Vorbild könnte Südtirol sein.

Nur so ließe sich das sinnlose Sterben, sowie die Gefahr eines 3. WK verhindern.

Um Putin muss sich des russische Volk kümmern um die Beziehung zur restlichen Welt neu zu ordnen. Aufhebung Sanktionen etc.

Verhandlungsgewinne:

Für Selensky wäre es die Rückkehr der Krim zur Ukraine (Grenzen vor 2015), für Putin die Autonomie russisch sprachiger Gebiete in der Ukraine.

Hawkwind 21.04.22 08:47

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Aus Selenskys Sicht wäre so eine Lösung m.E. eher eine unakzeptable Niederlage: zigtausend Tote, die zivile Infrastruktur des Landes weitestgehend zerstört, um dann doch ein paar Regionen "abzugeben".

Und der Kriegstreiber und Kriegsverbrecher in Russland bliebe weiter an der Macht und bliebe eine Bedrohung: Verträge, Abmachungen und Unterschriften interessieren ihn eh nicht.

Ich fürchte, mit Putin wird es keine Verhandlungslösung geben. :(

Geku 21.04.22 09:17

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 99344)
Aus Selenskys Sicht wäre so eine Lösung m.E. eher eine unakzeptable Niederlage: zigtausend Tote, die zivile Infrastruktur des Landes weitestgehend zerstört, um dann doch ein paar Regionen "abzugeben".

Und der Kriegstreiber und Kriegsverbrecher in Russland bliebe weiter an der Macht und bliebe eine Bedrohung: Verträge, Abmachungen und Unterschriften interessieren ihn eh nicht.

Ich fürchte, mit Putin wird es keine Verhandlungslösung geben. :(

Vieles wird man nicht mehr rückgängig machen können. Aber es geht um die Zukunft (nicht nur für die Uraine).

Fehler sind auf allen Seiten gemacht worden, so wie zu wenig ernsthaft über die Probleme miteinander gesprochen wurde. Letzlich rechtfertigt dieses keinen Krieg!

Ich habe nicht davon geschrieben, dass Regionen "abzugeben" wären. Das wäre auf jedem Fall indiskutabel, aber man sollte über eine Autonomie auf Ukrainischem Staatsgebiet sehr wohl sprechen können.

Hawkwind 21.04.22 09:27

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Geku (Beitrag 99345)

Ich habe nicht davon geschrieben, dass Regionen "abzugeben" wären.

Darum meine Hochkommata. :)

Ja, man könnte für den Moment vielleicht aufatmen, wenn da so eine "Lösung" gefunden würde. So lange ein Putin das Sagen hat, wird es aber nicht wirklich Frieden geben. Vergiss nicht seine Reden und Texte vor Beginn der Invasion: eine ukrainische Kultur, Volk und Sprache gibt es nicht: Ukrainer seien Russen.
Denkst du, dass er diese kranken Ideen jemals aufgeben wird?

Aber wir können natürlich weiter die Fehler bei uns suchen. Sicher war es ein Fehler, nach 2014 noch auf eine Zusammenarbeit mit Putin gesetzt zu haben.

Wenn die Russen es nicht schaffen, sich von Putin zu befreien, sehe ich Schwarz.

Geku 21.04.22 09:44

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 99346)
Darum meine Hochkommata. :)

Habe ich leider übersehen.

Zitat:

Zitat von Hawkwind (Beitrag 99346)
Vergiss nicht seine Reden und Texte vor Beginn der Invasion: eine ukrainische Kultur, Volk und Sprache gibt es nicht: Ukrainer seien Russen.
Denkst du, dass er diese kranken Ideen jemals aufgeben wird?

Ich denke er hat eine blutige Erfahrung gemacht, aber er hat Probleme sein Gesicht zu verlieren. Beides sind slavische Völker, aber im Herzen sind Ukrainer Europäer.

sirius 24.04.22 08:58

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Der Krieg in Europa ist wohl noch lange nicht zu Ende.
Wie “heiß” oder “kalt” er längerfristig werden wird, bleibt abzuwarten.

Sogar die Salonpazifisten von Bündnis 90/Die Grünen treten mittlerweile für Waffengeschäfte ein. :o
Anhand der Ukraine hat man dort wohl mittlerweile endlich erkannt, daß Wehrhaftigkeit und Friedfertigkeit sich nicht ausschließen sondern eher bedingen.

Der geplante NATO-Beitritt von Finnland und Schweden dürfte Vladimir Putin gar nicht gefallen. Sein Kriegsziel, die NATO von der Grenze Rußlands fernzuhalten, hat er damit letztlich weit verfehlt.

Europa wird künftig ein Unruheherd bleiben. Wir bekommen hier wohl ein ähnliches Szenario wie im Nahen Osten. Auf engem Raum und unter Menschen, die einst familiär und freundschaftlich miteinander verbunden waren, wächst Haß und Unversöhnlichkeit heran.

Europa ist einmal mehr zum Pulverfaß geworden.

Auch die Zukunft der EU erscheint mir langfristig nicht wirklich gesichert.

Mal sehen, wie die Wahl in Frankreich heute ausgehen wird.
Mit Sicherheit kann man jetzt schon sagen, daß die Person, die die Stichwahl gewinnen wird, nicht die Mehrheit der Franzosen hinter sich vereint. Die innenpolitischen Spannungen in unserem Nachbarland dürften damit auch in der Zukunft anhalten.

sirius 24.04.22 10:21

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Ein weiterer EU-Beitrittskandidat

Die Republik Moldau - seit 2014 hat sie diesen Status

https://de.euronews.com/2022/04/23/w...epublik-moldau

aus dem Artikel

Zitat:

1992 versuchte Moldau Transnistrien mit militärischer Gewalt zurückzuerobern, nach einem mehrmonatigen Krieg mit rund 1000 Toten wurde ein Waffenstillstand vereinbart und eine Friedenstruppe mit rumänischen, russischen, transnistrischen und ukrainischen Einheiten aufgestellt.
Die Friedenstruppe dürfte wohl der Vergangenheit angehören.
Das Konfliktpotenzial in Bezug auf die ehemalige sowjetische Einflußsphäre ist aber zukunftsträchtig.

Ich bin davon überzeugt, daß führende PolitikerINNEN in Brüssel die Situation nicht treffend einschätzen bzw. den Wählern in Europa nicht genug Aufklärung zuteil wird.

Wann fallen wir EU-Bürger als Nächstes aus allen Friedens-Wölkchen?

sirius 25.04.22 11:37

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zum Untergang der „Moskwa“ folgende etwas kurios anmutende Meldung

Zitat:

Laut Berichten der russischen Nachrichtenagentur TASS von 2020 befand sich ein Stück aus dem Kreuz an Bord, an dem Jesus nach Ansicht der Gläubigen gekreuzigt worden sein soll. Sergiy Khalyuta, Erzpriester der russisch-orthodoxen Kirche des Bezirks Sewastopol erklärte damals gegenüber der Agentur, dass anonyme Spender veranlasst hätten, dass das wichtige Relikt an die Flotte weitergegeben werde. Ob es der Besatzung der „Moskwa“ gelungen ist, die wichtige Reliquie bei der Evakuierung zu bergen.

aus https://www.fr.de/politik/christus-k...-91481427.html

Seit Jahrtausenden werden Kämpfer von Mächtigen und Einflußreichen zu „Gotteskriegern“ gemacht und damit wird ihre Religiosität und Gottgläubigkeit mißbraucht. Mann steht auf „der richtigen Seite“. Nun sind im Ukrainekrieg die Kämpfer auf beiden Seiten orthodoxe Christen. Mehr will ich dazu nicht ausführen….

Mir fällt aber in dem Zusammenhang ein Zitat von Feldmarschall Blücher ein.

„Lieber Gott, mir brauchst Du nicht zu helfen; aber dann hilf dem Hundsfott da drüben auch nicht.“
(Auch damals handelte es sich um „Christen“, die gegeneinander gekämpft haben. :mad::(:o)

Schon in den 60er Jahren des letzten JH wurde ein gutes Lied geschrieben, das „Soldaten“ als universelle Waffen bezeichnet. Zukünftig - mit dem Einsatz von Drohnen - wird der Krieg für Militärs immer mehr zum Cyberkrieg werden. Die OPFER bleiben allerdings, wie seit Jahrtausenden, lebendige MENSCHEN und auch TIERE - ORGANISMEN, die Leid empfinden und sich nur selten wehren bzw. selbst verteidigen können.

Donovan - Universal Soldier

https://youtu.be/A50lVLtSQik

@ Geku

Deine Signatur ist (leider) sehr treffend.

Bernhard 25.04.22 13:37

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 99387)
Auch damals handelte es sich um „Christen“, die gegeneinander gekämpft haben. :mad::(:o

AFAIK sind viele russische Soldaten und Bürger eher Verehrer der Schriften von Lenin, Marx und Engels als von der Bibel.

sirius 30.04.22 22:32

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von Bernhard (Beitrag 99391)
AFAIK sind viele russische Soldaten und Bürger eher Verehrer der Schriften von Lenin, Marx und Engels als von der Bibel.

Unterschätze den erstarkten Einfluß der russisch-orthodoxen Kirche nicht.
Vladimir Putin hat an der Ostermesse teilgenommen und damit seine Verbundenheit und Beziehung zur Religion öffentlich zelebriert.

Ich hab immer erhebliche Zweifel daran, ob Putin wirklich gläubig ist oder einfach nur die Macht der Kirche und Religion für seine Zwecke nutzt.

Auf jeden Fall wird der kommende Monat Entscheidungen bringen.
Gegen Monatsende wollte Finnland über den NATO-Beitritt entscheiden.
Könnte sein, dass diese Entscheidung vorgezogen wird….
Anscheinend sind russische Flugzeuge in schwedischen Luftraum eingedrungen.

Such die Zusammenarbeit auf der ISS soll nun doch beendet werden.

Mehr braucht man dazu hier nicht schreiben - wir können alle selbst einschätzen, was das bedeutet.

Trotzdem noch angenehmen Sonntag

🖖

Bernhard 01.05.22 06:21

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zitat:

Zitat von sirius (Beitrag 99425)
Vladimir Putin hat an der Ostermesse teilgenommen und damit seine Verbundenheit und Beziehung zur Religion öffentlich zelebriert.

Das werte ich eigentlich eher als Taktik, denn als echte Überzeugung. Es gibt auch Zweifel an der Echtheit der Aufnahmen. Ich habe von Putin eine Ansprache gesehen, wo er der Ukraine die Demontage von Leninstatuen vorwirft und das sagt doch alles.

Zitat:

Auf jeden Fall wird der kommende Monat Entscheidungen bringen.
Gegen Monatsende wollte Finnland über den NATO-Beitritt entscheiden.
Könnte sein, dass diese Entscheidung vorgezogen wird….
Die Türkei hat schon ihr Veto gegen Schweden und Finnland angekündigt.

Zitat:

Such die Zusammenarbeit auf der ISS soll nun doch beendet werden.
Notwendigerweise. Die ISS ist damit ein Auslaufmodell. Die westlichen Raumfahrtorganisationen werden entweder eine eigene Station planen oder andere Projekte verfolgen.

Zitat:

Mehr braucht man dazu hier nicht schreiben - wir können alle selbst einschätzen, was das bedeutet.
Genau. Es besteht für Europa überhaupt kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, bloss weil es mal ein paar Unannehmlichkeiten gibt. Zum Glück haben wir auch hier in Deutschland noch immer vergleichsweise kluge und freundliche Köpfe in der Regierung.

Derweil entsteht leider relativ unbemerkt vor unserer Haustüre ein weiterer Konfliktherd: China rüstet auf (welt.de 30.04.2022)

Geku 01.05.22 08:54

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Es ist erschreckend wie weltweit aufgerüstet wird. Zunächst werden in der Ukraine die alten Waffen verbrannt.

Um diesen Geldbetrag hätte man gemeinsam schon eine dauerhaft bewohnbare Marsstation errichten können.

Aber die Menschheit bringt nichts besseres zusammen als wieder einmal Krieg zu spielen.

Als hätte die Menschheit keine anderen akuten Probleme zu lösen (Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung, Resourcenknappheit und Überbevölkerung).

Bernhard 01.05.22 18:39

AW: Kriegsgefahr in Europa
 
Zur Info: Russian father has no mercy for his son - says this war will continue as long as it needs be (Russia go away from Ukraine, 22.04.2022)


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