Zitat:
Zitat von TomS
Zeh et al. zeigen im Rahmen der Dekohärenz lediglich, dass die reduzierte Dichtematrix des Gesamtsystems nach der Messung keine Interferenzterme mehr enthält; allerdings lautet diese reduzierte Dichtematrix immer noch
Q' = Q'(Zeiger zeigt up) + Q'(Zeiger zeigt down)
was wir so nie beobachten.
Übersetzt auf Katzen hieße dies, dass die tote und die lebende Katze im Formalismus beide vorhanden und stabil sind. Keine zerfällt, keine verschwindet.
Es gibt zwei naheliegende Schlussfolgerungen:
a) man benötigt weiterhin eine Art Projektionspostulat
b) man akzeptiert, das die beiden Katzen weiterhin real existieren, entsprechend auch beide Beobachter, und jeder nur 'seine' Katze sieht
Dieses Problem - und darauf weist Zeh mehrfach explizit hin - löst die Dekohärenz nicht.
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Danke, du hast recht. Die Dekohärenz sorgt lediglich dafür, dass die uninterpretierbaren, nichtdiagonalen Mischterme verschwinden. Es gibt sozusagen keine Interferenzen zwischen toter und lebender Katze, aber die Terme auf der Diagonalen |lebend><lebend| und |tot><tot| gibt es trotz Dekohärenz. Insofern ist das Messproblem nicht gelöst und in der KD der Kollaps weiterhin gefragt.
Ich habe mich da wohl schon vor längerer Zeit durch einen Artikel auf der Homepage unseres Forums in die Irre leiten lassen, der eine Ablösung des Kollaps durch die Dekohärenz suggeriert und offensichtlich ungenau ist:
Schrödingers Katze kann aufatmen