Thema: Ukraine
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Alt 01.09.23, 23:19
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Ukraine

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
So wurde das damals in der us-patriotischen Wählerschaft sicher verstanden und erklärt damit recht gut den Wahlsieg.
Dass Amerika die Welt beherrschen soll? Sicher nicht. Es heißt einfach, dass man sich zuerst um Amerika kümmern soll, und so wurde es auch verstanden. Dazu zählen solche Sachen wie die Wirtschaftsverhandlungen mit Europa (inklusive dem Absagen von TTIP), die Forderung nach 2% des BIP für Verteidigung für NATO-Partner, aber auch die außenpolitische Zurückhaltung bezüglich weiterer "Weltverbesserungen".
Zitat:
Zustimmung bis auf den Punkt, dass die Nationalhymne vor 1945 wohl eher nationalistisch verstanden wurde. Der Einzelne sollte sich dem Staat und dessen Interessen unterordnen. Mit ein Grund, warum die Strophe heute nicht mehr verwendet wird.
Da kann ich nicht zustimmen. Die Nationalhymne ist von 1841, und im damaligen Geist war sie gedacht. Da soll sich niemand unterwerfen, nicht die Deutschen, und erst recht kein anderes Land. Es war im Gegenteil ein Lied im Sinne des Liberalismus.
Wiki:
Zitat:
Der Anfang des Liedes mit der vielzitierten ersten Zeile „Deutschland, Deutschland über alles“ fordert die Leser bzw. Hörer dazu auf, die Einheit Deutschlands höher zu schätzen als die Fürsten der zahlreichen Einzelstaaten des Deutschen Bundes. Da diese bei einer tatsächlichen Einigung Deutschlands an den Rand gerückt würden, ist die Zeile ein Beleg für den Liberalismus des Verfassers.
Du hast Recht, dass später andere Konnotationen hinzukamen und auch die Rezeption im Ausland nicht der Originalintention entsprach.
Zitat:
AFAIK war der Irakkrieg ein stark politisch motivierter Krieg. Man wollte einen verfeindeten Diktator loswerden und hatte dabei auf die Unterstützung durch die breite Bevölkerung gehofft. Mögliche nachteilige Konsequenzen daraus hat man entweder falsch eingeschätzt oder schlicht ignoriert.
Immer noch zu kurz gesprungen: Hussein war im engen Sinne kein verfeindeter Diktator. "He may be a son of a bitch, but he's our son of a bitch!" wird auch dem amerikanischen Verhältnis zu Hussein in den 80ern zugeschrieben. Und bis zu seinem Sturz galt, dass er ein Gegenspieler zum Iran war, also der Feind des Hauptfeindes. Nein, er war kein verfeindeter Diktator. Es war sogar ziemlich eindeutig, dass sein Sturz den Iran stärken würde, was nun wirklich in niemandes Interesse war.

Ich glaube wirklich, dass Bush damals in seinem Aktionismus einfach Clinton's "Iraq Liberation Act" durchsetzen wollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Der ist tatsächlich humanitär begründet, den Interessen der USA dient da gar nichts. Dass der Einmarsch böse enden wird, hatten damals schon viele vorausgesehen. Das war ein richtig dummer Krieg, ohne irgendeinen Nutzen für die Interessen der USA.

Ge?ndert von Ich (01.09.23 um 23:25 Uhr)
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