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Alt 25.01.08, 18:40
Querkopf Querkopf ist offline
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Registriert seit: 12.09.2007
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Standard AW: Drehbuchautorin such Quantenphysik-Kenner

Vielleicht ist es ganz gut, wenn ein Team antwortet, denn dann hörst du verschiedene Ansichten und kannst so unterschiedliche Charaktere gestalten.
Zitat:
Der junge Physiker steht für das "Durchlässige", Metaphysische, Spirituelle - er beschäftigt sich viel mit quantenphysikalischen Fragen.
Sein Antagonist ist ein älterer Professor - er repräsentiert die Haltung "es gibt nur eine Wahrheit/Wirklichkeit".
Der Professor bekommt einen Forschungsauftrag und will den jungen Physiker da mit einspannen und ihm seine Weltsicht aufdrängen.
First of all:
Die aller meisten Physiker beschäftigen sich (solange sie in der Forschung Arbeiten und nicht, wie heute durchaus nicht unüblich in Unternehmensberatungen, als Softwareentwickler oder im Investmentbanking) von Berufswegen mit quantenphysikalischen Fragen, beispielsweise in Deutschland über 50% mit Fragen der Festkörperphysik.

Das bedeutet, Quantenphysik ist für den Physiker nicht irgendetwas hochexotisches was philosophisch erörtert werden muss, sondern der Standardfall für die tägliche Arbeit, z.B. auch in der Industrie.

Die Meisten Fragen sind also nicht sehr spirituell, sondern sehr technischer Natur, entweder technisch im Sinne von Technischer Anwendung, beispielsweise sind Solarzellen angewandte Quantenphysik, oder technisch im sinne das es um ein rein Mathematisches Problem geht, z.B. eine Summe mit unendlich vielen Termen so umstellen, das man sieht, das ein endlicher Wert herauskommt, was vielleicht trocken ist, aber manchmal sehr wichtig.

Wenn du jetzt an Filme wie ‘What the Bleep Do We Know!?’ denkst: Dass ist nur Blödsinn und hat weder mit Physik, noch mit der Arbeitsrealität von Physikern etwas zu tun.

Meine persönliche Position ist eine sehr Pragmatische:

Die Physik beschreibt mathematische Zusammenhänge zwischen Messgrößen, sagt also die Ergebnisse von Experimenten quantitativ voraus. Fertig!!!
Was Wirklichkeit, Realität, … was auch immer ist, ist keine Fragestellung der Physik.

Dazu mein Hintergrund:
Ich habe Irgendwann in der 5 Klasse angefangen Populärwissenschaftliche Literatur zu lesen. Darin geht es überwiegend um exotische Eigenschaften der Quantenwelt oder der Gravitation und weniger um hausbackene klassische Mechanik. Das heißt, ich bin gewissermaßen mit der Quantenmechanik als Normalfall groß geworden und habe große Teile der Mechanik und Elektrodynamik (ein Bastler war ich nie) erst wesentlich später in der Schule gelernt.

Von Niels Bohr stammt folgendes Zitat: "Wer über die Quantentheorie nicht entsetzt ist, der hat sie nicht verstanden."

Ich war nie entsetzt. Vielleicht habe ich es nicht verstanden? Nein, ich habe mich einfach daran gewöhnt! Und als ich dann formelle Quantenmechanik im Studium gelernt habe, bin ich einfach schon mit der Erwartungshaltung herangegangen, dass die Natur eben so merkwürdig ist. Bis auf die Mathematik, kam da erst einmal nichts neues, mir unbekanntes.

Dass ist glaube ich typisch für Leute die heute Physik studieren. Man studiert Physik, weil einen das Thema schon lange interessiert, also ist man populärwissenschaftlich vorgebildet.
Zu den Interpretationsfragen hat man also schon allerhand gehört, sie spielen auch im Studium nicht die große Rolle. Warum sollte heute noch (nach über 100 Jahren Quantenphysik) jemand entsetzt sein?

Wir haben heute eine andere Situation als in der Gründerzeit der Quantenphysik, als alles neu und unbekannt war. Durch neue Gebiete wie die Theorie der Quanteninformation gibt es allerdings neue Impulse für Grundlagenfrage.

Zum Forschungsauftrag:
Du möchtest ja nicht irgendeinen jungen Physiker haben, der nur an den Mathematischen Eigenschaften irgendwelcher Funktionen interessiert ist, sondern jemanden der sich in irgendeiner Form mit ‚Grundlegenderen Fragen beschäftigt’. Siedeln ihn auf dem Gebiet der Quantencomputer an und lass ihn einen Anhänger der Everett Interpretation sein.
Auf dem Gebiet kannst du am ehesten eine einigermaßen realistische Figur erschaffen, ohne auf den metaphysischen Zug zu verzichten.
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Don't like QED rules? Go somewhere else, to another universe perhaps, where the rules are simpler: http://www.youtube.com/watch?v=5VMu1...eature=related
How to become a BAD theoretical physicist:
http://www.phys.uu.nl/~thooft/theoristbad.html
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