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Alt 17.07.07, 20:05
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Verwirrter Verwirrter ist offline
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Standard AW: Katze in Kiste, Kiste zu, Katze in Kiste?

Hi Hamilton. Du hast Recht, das hat nichts mit Physik zu tun. Aber mit Logik.

Bleiben wir bei dem Katze-in-Kiste Beispiel, dann ist das auch nicht mehr so weit weg von der Kopenhagender Deutung der QM.

Versuch: Man packt eine Katze in eine absolut dichte Kiste (100 Kilometer Blei bei 0,0...1 K). Deckel zu. Frage: Ist die Katze in der Kiste?

Erster Gedanke: "Klar! Ich habe sie doch selbst da rein getan! Moment!... Deckel auf - Da ist die Mieze!"

Diese Aussagen beruht aber auf Psychologie. Vorher war sie da, nachher ist sie da. Eine Aussage zu der Zeit dazwischen zu treffen, ist rein spekulativ. Und das ist doch im Kern auch das, was Schrödinger meinte, als er sagte, die Katze sei sowohl tot, als auch lebendig. Das beschreibt nach der KHDeutung eindutig eine Wellenfunktion.

Skeptiker: "Jaja... und dann war da noch Nummer zwei, Niels Bohr, ein Jin-Yang Buddhist (=Spinner), für den eh Alles (=die Welt) Samsara (=Illusion) war... und mein Porsche in der Garage ist Phantasie, und meine Hund hat letzte Woche nicht..."

Das ist jedoch Quatsch. Wenn man sich die Situation folgerichtig ausmalt, besteht keine Notwendigkeit für Mystik, an-den-Haaren-herbeigezogene Entmaterialisierungsphänomene und dergleichen Schnickschnack.. Das hat auch nichts mit Kausalität zu tun, die wird nicht mal berührt. Um beim Beispiel zu bleiben: Das Problem ist, dass niemand mit Sicherheit sagen kann, daß die Katze in der geschlossenen Kiste ist. Man hat immer nur eine vorher- nachher Situation. Generell gesprochen kann niemand eine Welt außerhalb der unmittelbaren persönlichen Wahrnehmung beweisen. Das widerspricht mMn. nicht ein bißchen dem gesunden Menschenverstand.

Matrix (bien, mais parts 2&3 sont de la merde) streift das Thema lediglich (genauso, wie der Fassbinder Film "Welt am Draht" (1973)), denn es geht (wie eigentlich grundsätzlich immer) lediglich um das System, dem man "Realität" oder "Wahrheit" unterstellt. Man könnte dazu Kant lesen (bitte nicht vertiefen).

Auf die Pysik bezogen finde ich, dass jedweder Physiker sich darauf beschränken sollte, zu erklären, was ist (d.h. was er wahrnimmt). So wie ich das sehe, sind viele dieser Leute jedoch felsenfest davon überzeugt, daß das, was sie da erforschen, die Wahrheit ist, sie also quasi ihren Gott gefunden haben. Anderersits frage ich mich, ob es tatsächlich einen String- oder GUT-theoretiker gibt, der wirklich glaubt, was er da ausrechnet und sagt...

Ich habe mir zu dem ganzen Kram noch keine Meinung bilden können. Es wird auch jeden Tag schwieriger. Um die Frage zurück zu geben: Was ist denn dein Weltbild?

P.S.: Kants letzte Worte waren "...es ist alles so langweilig..."
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