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Alt 16.01.09, 09:58
JGC JGC ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Systemkrise(?)

Hi Leute...


Letztlich würde ich das ganze wirtschaftliche Galama darauf zurück führen, das unser jeweiliges "Input-Output" Verhältnis einfach nicht mehr stimmt...

Als Beispiel...

Wir verdienen Geld und geben Geld aus..

Soll jetzt ein gleichmäßiger wirtschaftlicher Funktionskreislauf existieren, so muss dafür gesorgt werden, das alles Geld, was "verdient" wird auch wieder in die Wirtschaft zurück fließt..

Und wenn ich mir den Kram in meiner Wohnung betrachte, dann denke ich, das ich 80% dieses "Krames" eigentlich nicht wirklich brauche. Es muss ständig "gewartet", gepflegt und geputzt werden, damit es seinen "Funktions-Zustand" beibehält...

Gehe ich jetzt pfleglich mit meinen Dingen um, so erhalte ich eine lange Lebensdauer(was die momentane Wirtschaft eben grade NICHT gebrauchen kann) Man müsste also absichtlich den ganzen Kram "verschwenden/verbrauchen" um genügend Wirtschaftskreislauf zu erhalten..

Doch jetzt der Knackpunkt..

Eine solch "verschwenderische" Lebensweise können wir uns aus Resoucen-Gründen nicht auf Dauer leisten!! Daran geht langfristig gesehen unsere gesamten Lebensgrundlagen in den A...

Ein Ausweg aus diesem Dilemma wäre, abzuhauen in den Weltraum, um andere Planeten "auszurauben"(das geht so lange gut, bis wir wirklich mal einer anderen Rasse begegnen, die entschieden was dagegen hat!)


Ein anderer Weg wäre, unseren "Kreislauf" runter zu fahren, auf ein notwendiges Maß, so wie ein Mensch eben, der nichts besonderes zu tun hat sich ebenso in eine "Ruhephase" begeben kann.

Das würde unserer Wirtschaft keinen Abbruch tun, weil die Methoden und die Geschäfte halt die selben bleiben, nur eben mit dem Unterschied, das genau diese "selben" Methoden in längeren Zeiträumen wirksam sind..

Und in dieser Zeit könnten wissenschaftliche Forschungen betrieben werden, wie man ein System trotzdem am Laufen hält, ohne das es dabei zu all den möglichen Ausfällen kommt, denen wir momentan begegnen...

Würden wir(Und die Politiker und all die "Oberen") nämlich uns zur Abwechslung mal mit dem zufrieden geben, was wir haben, dann würde das unbändige Bedürfnis, immer mehr, immer weiter und immer schneller zu sein/haben zu wollen so langsam "einschlafen" und wir könnten uns wieder mit den kleinen Dingen des Lebens glücklich werden..

Der Wirtschaft würde es natürlich schmerzen, weil diese plötzlich unter "Gewinn-Entzug" leiden würde, (mit genau den selben Entzugs-Symptomen wie bei einer Drogensucht.)

Diese Symptome nennt man in Junkie-Kreisen einen "Affen"! (Das Gefühl, emotional, geistig und materiell völlig zu kurz zu kommen, welches jede Zelle(Individuum) befällt und somit ein Schmerz- oder "Verlust"Signal im Bewusstsein induziert, welches als unangenehm bis richtig hässlich empfunden werden kann. Entzugs-Schmerzen können wirklich ziemlich krass werden, je nach dem, wie sehr der Körper und Geist vorher "überbefriedigt" wurden..

Ich vergleiche das immer gerne mit einem emotionalen Ratenkredit...

Am Anfang, wenn der verschwenderische Lebensstiel des Geldausgebens(das "Drogen gebrauchen") um lustvolle Gefühle zu erhalten über finanzielle Kredite getätigt werden kann, so langt man natürlich in die Vollen..

Aber wehe, die Bank(der Organismus) will die vorgeleisteten "good Feelings"(das Geld) wieder zurück erstattet haben möchte...(wegen Ressourcen-Erschöpfung)

Dann kommen die "Beschwerdebriefe(miese Feelings) und die Zwangsforderungen(die ersten "Affen" durch Versorgungsengpässe) mit ihren Ansprüchen auf einen zu...

Und solange die Gesellschaft nicht fähig oder Willens ist das zu verstehen, das ihr eigenes Konsumverhalten entscheidet, wie denn nun unsere Wirtschaft tatsächlich läuft und uns entsprechend begegnet, solange werden auch all die "Heils-Methoden" nichts bringen, weil sie an der Ursache des Problems vorbei gehen..

Das nenne ich z.B. dann den kollektiven Selbstbetrug!!

Und wenn wir nicht bereit sind, aufzuwachen und die Zusammenhänge wirklich anzunehmen und zu akzeptieren, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn die Gesellschaft auf einen kollektiven Horrortrip/vor die Hunde geht, welches sie sich meiner Ansicht nach in ihrer Ignoranz selber eingebrockt hat..

Dann kann ich nur sagen, selber schuld..

Es würde also wirklich dringendst an der Zeit, unser eigenes Verhalten mit dem gesellschaftlichen Verhalten aufeinander abzustimmen, damit ein vernünftiges und Ressourcen sparendes Walten möglich ist...

Erst dann werden wir eine Gesellschaft, die statt an sich selber zu zerbrechen, an sich wachsen kann und sich gar zu neuen Horizonten aufmachen kann.

Ihr habt mitgekriegt, das bis zu 80% der Beschäftigten z.B. schon innerlich gekündigt haben...

Wie soll also unter solchen Umständen ein hoch komplexes Gebilde wie unser heutige Lebenssituation auf Dauer bestand haben, wenn immer mehr die Symptome "festgenagelt" werden müssen, nur um ein weiteres Fortkommen zu ermöglichen.. (oder wie soll man unter diesen Umständen professionelle Weltraumfahrt betreiben?)

Solange nicht durch Motivation die "Freiwilligkeit" in uns erweckt wird, solange wird niemand wirklich mehr tun, als er muss...

Und dieses Muss ist heutzutage auch oft viel zu viel,(oder einfach nur das "falsche") weil dieses Muss durch tausende Gesetze und Bestimmungen zementiert werden muss, damit es überhaupt funktioniert..

Und unter diesen Umständen kann ein System nicht lange stabil bleiben...

Das wäre in etwa so, wie wenn ein billiger Stahl durch Eiswasser zwar sehr hart werden kann, aber dann bei Überbeanspruchung einfach zerbricht...

Es wird also dringend Zeit, das all die Kompliziertheiten der Regelwerke zu überprüfen, sie zu vereinfachen und zu automatisieren, damit man sich wieder mehr auf das wesentliche konzentrieren kann, ohne dabei seine gesamten Kräfte zu verheizen, nur weil der Berg an Regelwerken erst 20 mal wiedergekäut werden muss, damit überhaupt eine vernünftige Entscheidung getroffen werden kann..

In der Selbstbeschränkung liegt der wahre Meister des Lebens.


JGC
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