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Alt 16.05.10, 20:30
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Soziale Aspekte

Hallo Frank!

Zunächst gebe ich Dir mal in Vielem was Du sagst 'im Prinzip' - Recht. (Aber um Leute zum "arbeiten" (nachdenken) zu bringen, muss man manchmal auch etwas 'anspitzen' )

Zitat:
Zitat von Frank Beitrag anzeigen
Bleiben wir vorerst bei Deinem Maulwurf.
Man könnte jetzt fragen , was denn ein Maulwurfgang eigentlich ist.
Antwort: Ein Loch.
Frage: Was ist ein Loch?
Antwort: Ein bischen Nichts, mit Etwas drum herum.
Frage. Was ändert sich, wenn ich zu einem Etwas (Maulwurf) ein Stückchen Nichts addiere, oder es weglasse?
Oder muss man das "drum herum " auch mitnehmen? Wenn ja, wieviel davon?

Das sind natürlich Spitzfindigkeiten.
..nicht unbedingt. Der Maulwurf (die DNS) kann sich ohne Umwelt nicht replizieren (und es wird ja auch nicht das "Loch im Gang " repliziert, sondern eine 'Niesche für das Überleben der Art'. - Was letzlich auf das hinausläuft, wovon J. Lovelook spricht, wenn er sagt, dass das Leben den Planeten Erde "terraformt" hat. Man kann hier noch einen Schritt weitergehen (... 'ich' gehe einen Schritt weiter). Auf die Quantentheorie angewandt (Viele-Welten-Interpretation), sehe ich hier ein 'starkes anthropischen Prinzip' in Aktion.

Zitat:
Fakt ist, dass je komplexer ein System ist und je mehr Schnittstellen es zur Umgebung gibt, desto schwieriger oder unmöglicher ist es eine saubere Abgrenzung/Definition zu finden. Dies betrifft in besonderem Maße biologische und soziale Systeme.
Das (diese "Zuweisungen zu einem 'bestehenden' (altehrwürdigen) Setzkasten) mag ja für die derzeit herrschende wissenschaftliche Epistemologie zutreffen und für Studenten karrierefördernd sein. Leider wird aber damit der Frage aus dem Weg gegangen: Wer hat die Spielregeln festgelegt, wie Abgrenzungen und Definitionen festzulegen sind - und: Sind diese im Rahmen der Erkenntnsise der QT überhaupt haltbar? - Zumal diese wohl allesamt einer reduktionistischen Interpretation der Welt entsprechen, die durch die QT widerlegt ist.

Zitat:
Man darf jedoch nicht vergessen, dass Definitionen ja nur Hilfsmittel sind, um auf Basis einer gemeinsamen Sprache z.B. Erkenntnisse und Gedanken austauschen zu können.
Auch hier sind wir uns denke ich einig. Nur: Je nach dem ob man reduktionistisch oder holistisch vorgeht, kommt man zu unterschiedlichen Definitionen (Wobei Letztere ein Nischendasein fristen, - der Art, dass viele glauben, es gäbe nur die bekannten (und 'geschulten'), reduktionistischen. - Ein blinder Fleck!)
Es gilt also imho noch 'vor' dem Nachdenken über Definitionen darüber nachzudenken, wie die Wirklichkeit zu interpretieren ist. - Je nachdemwerden sich dann 'unterschiedliche' Definitionen herausbilden. (...und Antworten!)

Zitat:
Unter diesem Aspekt ist es auch möglich unterschiedliche Definitionen für ein und denselben Begriff zu verwenden, wenn es sich aus dem speziellen Zusammenhang heraus anbietet und sich alle Gesprächsteilnehmer dann in dieser Definition einig sind.
- wohl eine Idealvorstellung. In der Praxis dürfte die (eine höchstwahrscheinlich in höchstem Maße reduktionistische) Definiton des Doktorvaters die alleinig maßgebende sein

Zitat:
Insofern würde ich Tornowa raten, in seiner Arbeit vorab ausdrücklich Definitionen anzugeben und auf diese Problematik hinzuweisen.
...das kann ich nur unterstreichen.


Viele Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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