Einzelnen Beitrag anzeigen
  #252  
Alt 03.08.10, 18:19
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: VWT/Parelleluniversen, David Deutsch

Hi EMI
Dein Argument greift in keinster Weise.
Denn es wuerde auch viele andere partielle Differentialgleichungen treffen. Und diese wird man deshalb dennoch nicht als nicht allgemeingueltig ansehen. Nur um es Herrn Bohr recht zu machen.
Es ist doch entscheidend welches physikalische Phaenomen eine PDE beschreibt.

Bei der SGL kommt noch hinzu, dass sie aufgrund der verwendeten Feldgroesse PSI schon prinzipiell nur indirekt einen physikalischen Vorgang beschreibt. Sie beschreibt nicht den Vorgang selbst sondern ueber |PSI|^2 Ereignisse. Wobei die KD u.a. daraus folgert, dass es gar keinen physikalischen Vorgang gibt. Was natuerlich ein Trugschluss sein koennte. Denn auch wenn ich nur eine Regenwahrscheinlichkeit angebe bleiben Regenwolken physikalisch.

In der Elektrotechnik, Nachrichtenuebertragung wuerde man den "Zusammenbruch" der Wellenfunktion aus Sicht des Beobachters ueber eine Delta-Distribution (Dirac-Impuls) beschreiben. Anscheinend ist das in der Quantenmechanik nicht ueblich. Schade, denn ueber die Delta Distribution sieht man sehr schoen, dass nur ein Ereignis beschrieben wird und keinesfalls z.B. ein Elektron selbst.
Denn gilt |PSI|^2= dirac(x,y,z) so beschreibt dies keinesfalls ein Elektron, sondern lediglich dass sich am Ort r=(0,0,0) etwas vereinbartes befindet. Es koennte dort genausogut eine Packung Emmentaler Kaese sein. Die Beschreibung waere gleich.
Das fragwuerdige "Wunder" der KD basiert gerade darauf, dass die Beschreibung mittels der SGL willkuerlich beim Kollaps aufgegeben wird.
Zuerst liegt eine Wahrscheinlichkeiten vor. Daraus kann eine Wahrscheinlichkeit p=1 werden, ein sicheres Ereignis aber niemals eine Packung Emmentaler Kaese. Beispiel :
Ich wuerfle und fuer jedes Ergebnis besteht die Wahrscheinlichkeit p=1/6.
Der Wuerfel faellt und auf magische Weise wird aus dem Wert 1/6 ein kubisches Stueck Holz. Das passiert wenn man die SGL nicht konsequent durchzieht.
Argument der KD :
Da ich anfangs nicht weiss was ich wuerfle gibt es keinen Wuerfel. (Sehr logisch:-)

RICHTIG:|PSI|^2=f(r,t) ... |PSI|^2=dirac0(r-r0,t=t_mess)
FALSCH: |PSI|^2=f(r,t) ... |PSI|^2=ein Emmentaler Kaese oder ein Elektron

Es gibt auch keinerlei Widerspruch mit der RT, wenn man in dieser Weise, aus unserer Froschperspektive eine Allgemeingueltigkeit der Schroedingergleichung annehmen wuerde. Was sollte widerspruechlich daran sein, dass irgendwo etwas realisiert ist und man dies mit der Wahrscheinlichkeit eines Diracpulses, also diskret 1 beschreibt ?
Anhand der Distributionen koennte man auch in etwa erkennen, wie dieser Diracimpuls zustande kommen koennte. Z.B. ueber eine (sin(w*z)/w*z)^2 Funktion.

Die allgemeine Gueltigkeit der Schroedingergleichung stellt keinen Widerspruch dar. Im Gegenteil. Sie kommt dem Bemuehen der Physik elegante Vereinheitlichungen zu suchen unter allen Interpretationen am naechsten.
Man muss keine Extrawurst in Form einer Fallunterscheiden (Vor/nach der Messung einfuehren).
Dass manche Menschen Muehe haben sich die Existenz einer hochdimensionalen Welle vorzustellen, oder dies einfach aus weltanschaulichen Gruenden zu abenteuerlich scheint duerfte im Grunde keine Rolle spielen.
Die KD kann Mikro und Makrokosmos nicht einheitlich beschreiben. Der Zusammenbruch der Wellenfunktion steht zwischen beiden Welten und schliesst eine Vereinheitlichung aus.

Gruesse

Ge?ndert von richy (03.08.10 um 21:31 Uhr)
Mit Zitat antworten