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Alt 17.09.10, 08:53
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Dekohärenz und andere Quantenmißverständnisse

Hi future06!
Zitat:
Zitat von future06 Beitrag anzeigen
Gibt es eigentlich Konzepte/Erklärungen dafür, wie aus dekohärenten Systemen plötzlich wieder koheränte werden? Ich denke da z.B. einfach mal an eine Elektronenkanone, die sich ja sicherlich als klassisches Objekt bezeichnen läßt. Werden daraus Elektronen emittiert, befinden diese sich ja im einem kohärenten Zustand, was durch Doppelspaltexperimente leicht nachgewiesen werden kann. Weitaus seltsamer erscheint mir dabei Zeilingers Interferenzexperimente mit Fullerenen. Woher stammen diese eigentlich? Wie werden sie erzeugt, gespeichert, beschleunigt usw. Und warum sind sie dann plötzlich wieder im Überlagerungszustand, nur weil man sie durch einen Doppelspalt schickt???
Du hast völlig richtig erkannt, - hier stimmt etwas nicht..

Nur ist es nicht die 'Dekohärenz', - sondern die 'mißverständliche Beschreibungsform' (um die es u.a. hier im Thread geht).

H.-D- Zeh: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/...lsruheText.pdf

Bei dieser Beschreibung führen Wechselwirkungen zwischen zwei physikalischen Systemen zwangsläufig zu deren Verschränkung. Es sei daher noch historisch angemerkt, daß Schrödinger seine Gleichung ursprünglich aus einer Analogie zu den hamiltonschen partiellen Differentialgleichungen gewann, wodurch sich direkt eine Wellenfunktion im Konfiguratinsraum ergab (wofür auch heute noch der Buchstabe q steht), die solche Verschränkungen als Normalfall enthält. Er wandte diese Gleichung zunächst jedoch erfolgreich auf Einteilchenprobleme wie das Elektron im Zentralpotential (Wasserstoffatom) an, wo der Konfigurationsraum ausnahmsweise mit dem Ortsraum identisch ist. Leider wird dieses äußerst irreführende Vorbild heute noch in den meisten Vorlesungen übernommen.



Es liegt also an der "Propagandafront", die ständig nur 'den Sonderfall', das (reduktionistische) 'Teilchenbild' rausposaunt und am Leben erhält. "Elektronen sind Teilchen", "Fullerene sind (aus) Teilchen (zusammengesetzt)", "Teilchenphysiker" erfinden stets neu "Teilchen", wenn sie was nicht verstehen, - etc. etc. (Auch meine "zaghaften Versuche" hier eine (andere, holistische) 'Bildsprache' als Gegenpol einzuführen, werden regelmäßig nicht aufgenommen. ) (Burkhard Heim hat dies konsequent durchgezogen, - wohl aber soweit, dass ihn die allerwenigsten überhaupt noch verstehen können). Vielleicht wäre 'Holon' der richtige Begriff, der sich eines Tages mal für ein zu bezeichnendes, Quantensystem durchsetzt

Ich greife daher zunächst mal zum Holzhammer und und sage: Das Elektron, das aus Deiner "Elektronenkanone" abgefeuert wird, ist nichts anderes als die "punktuell sichtbare Spitze eines Rattenschwanzes". Und an diesem "Rattenschwanz" hängt nicht nur die "Ratte" in Form der Elektronenkanone, -sondern auch noch der 'Rest des Universums' der z.B. u.a. erforderlich war, um die Elektronenkanone überhaupt herstellen zu können.

---> Es gab oder gibt also 'niemals' ein kohärentes "Teilchen"!, da es einen Widerspruch in sich bedeutet.

Das was gemessen wird/wurde ist ein von - 'Messinstrumenten, die auf Rattenschwanzspitzen geeicht sind, - festgestelltes "Echo", - dass in Vorlesungen 'als Teilchen' bezeichnet wird! (Da die Ratte am Schwanz natürlich nicht "Ruhe hält", ist dieses Echo ständig "unscharf". Da man das für 'saubere Schlussfolgerungen' nicht gebrauchen kann, - rechnet man diese "Umweltstörungen" einfach raus. Übrig bleibt dann stets, das, was man 'sehen wollte': Eben ein 'sauberes, klar identifizierbares Teilchen'

Du kannst also durchaus beruhigt davon ausgehen, dass nicht nur das Fulleren vor dem Versuch, - sondern 'auch Du' Dich 'jetzt' in einem "Überlagerungszustand" mit dem Rest des Universums befindest

Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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