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Alt 05.11.10, 14:19
future06 future06 ist offline
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Registriert seit: 11.01.2010
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Standard AW: am Doppelspalt wird doch immer gemessen?!

Hallo Eugen,

Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
Hallo future06,

meine Meinung:
Die Dekohärenztheorie widerspricht nicht dem Quantenradierer und der Quantenradierer widerspricht nicht der Dekohärenztheorie.
Dann bleibt erstmal offen, was Prof. Zeh am Quantenradierer auszusetzen hat...
Aus meiner - bescheidenen und naiven - Laiensicht ist schon ein Widerspruch zu erkennen. Zum einen geht die Dekohärenztheorie von einer irreversiblen Dekohärenz aus, was ja im Widerspruch zum Quantenradierer steht. Aber möglicherweise ist die Interpretation ja falsch, dass erst die Kohärenz zerstört und danach wieder hergestellt wird. Der gesamte Versuchsaufbau eines Quantenradierers könnte ja maßgeblich sein, d.h. die Koheränz bleibt schlicht und einfach erhalten. Dann würde aber im o.a. Experiment die Kausalität bzw. der Zeitablauf verletzt sein, weil die Photonen ja zuerst den Polarisationsrotator durchlaufen und danach erst den Pol.-Filter, der ja nach gängiger Interpretation, die Koheränz wieder herstellt.
Das zweite Problem habe ich mit der Interpretation von Prof. Zeilinger bezüglich der Quantisierung. Er geht davon aus, dass die Quantisierung durch die Quantisierung der Information - also prinzipiell - begründet ist (Bit als kleinste Informationseinheit). Die Dekohärenztheorie geht m.E. jedoch davon aus, dass die Quantisierung ein reiner Beobachtungsphänomen ist, weil der eigentlich stetige Übergang so schnell erfolgt, dass er nicht beobachtbar ist.

Im aktuellen Spektrum-Sonderheft (http://www.spektrum.de/artikel/1036152&_z=798888) steht in der Titelstory (Realität auf dem Prüfstand) u.a. auch folgendes dazu:

Viele Physiker sind überzeugt, dass Quanteneffekte
bei einer großen Anzahl von Partikeln
verschwinden. Die Teilchen stehen in
ständiger Wechselwirkung miteinander und
mit ihrer Umgebung. Dies »dekohäriert« die
Quantenwelt – wobei Superpositionen ausgelöscht
werden – und erschafft so die von uns
beobachtbare klassische Welt. Die Quantenmechanik
hat gleichsam ihren eigenen Untergang
bereits eingebaut, und dieser läuft so schnell
ab, dass er für uns nicht wahrnehmbar ist.
Zeilingers Gruppe, die die Dekohärenz untersucht
hat, glaubt jedoch nicht, dass es eine
grundsätzliche Obergrenze für die Objektgröße
gibt, um Superpositionen zu beobachten.
Superpositionen sollten selbst bei Objekten,
die wir sehen können, existieren – ähnlich wie
im berühmt-berüchtigten Beispiel von »Schrödingers
Katze«.


Gruß!
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