Thema: Quantenlogik
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Alt 28.09.11, 08:28
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Nick Rymer Nick Rymer ist offline
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Standard AW: Quantenlogik

Zitat:
Zitat von Knut Hacker Beitrag anzeigen
dann stößt man auf das Problem, das Gödel für die Mathematik in seinen beiden Unvollständigkeitssätzen formuliert hat, nämlich dass kein System sich aus sich selbst heraus erfassen und erklären kann, weil es dann an der nötigen Metaebene der Betrachtung fehlt. Der Mensch kann nicht aus seinem Geist heraustreten und sich daneben stellen und sagen: Aha, das also ist der Geist.[...]
Man könnte Geist als das nicht weiter Hinterfragbare bezeichnen.
Hallo Knut Hacker,
leider hast du mir wenig Definierendes über den Geist genannt. Du bietest lediglich einen persönlichen Vorschlag dazu an. Somit habe ich die Freiheit, es dir gleichzutun:

Vorraussetzung jeder Definierungsarbeit ist wohl in der Tat die Metaebene. M.E. gibt es die aber durchaus und dies sogar in unserem beschränkten 3+1-dim-Raum: Erstaunlicherweise gibt es allem voran das Bewusstsein (ich würde mich sehr freuen, dazu von dir Definierendes zu hören). Dieses Bewusstsein möchte ich nicht mit dem Geist verwechselt sehen. Das Bewusstsein ist selbst dazu in der Lage, über den Geist, in meinem Sinne, zu urteilen, und damit in der Lage, ihn zu definieren. Wie sollte zB Meditation sonst den Geist in einer Wechselwirkung beeinflussen können? Es scheint, als stünden Geist und Bewusstsein in stetem Kampf miteinander, der sie stärkt.

Was wir erfahren, im Leben, in Versuchen, sind in der Regel kleine Eisberge. Das meiste sehen wir nicht. Aber tragen wir zumindest das ab, was wir sehen bzw. verstehen, was wir sehen, so kommt wieder ein Stück des Eisbergs aus dem Meer hervor - mit diesem Stück gehen wir ebenso um. Es ergibt sich an diesem Bilde wie von selbst, dass wir nie den ganzen Eiseberg, das Wissen, den Geist zu Gesicht kriegen werden, denn wieder und wieder lugt etwas hervor. Ob der Eisberg jedoch begrenzt ist, das Wissen, der Geist, können wir allein daraus schließen, dass er nur einen Teil von sich preisgibt.

Wir vermuten, glaub ich, dass das Universum insgesamt ein System ist. Wir suchen Regeln, die dem ganzen System und jeder kleinsten Einheit des Systems zugrunde liegen. Somit ist klar, dass man ebensogut die kleinste Einheit erforschen kann, um eine oder zwei Regeln des Ganzen zu finden.
Du sagtest bereits, man möge doch auch Stoffliches ins Kalkül des Geistes miteinbeziehen, denn wenn wir festhielten, das eigentlich einzig Geistiges sustantiell ist, aber auch Stoffliches in seinem Verhalten einen lebendigen bzw. unberechenbaren Charakter aufweist, dann ist das legitim.
Ebensogut kann man dann aber am Studium des Lebens Regeln des Ganzen finden, denn vermutlich ist dann Geist und Leben nur die andere Seite der gleichen Medaillie, deren vordergründige Seite das Stoffliche ist. Wir alle bzw. ich sage lieber ich - halte es so. Gewisse Abstraktionsfähigkeiten seien vorausgesetzt.

Man nehme bspw. den Begriff Geld. Vor langer Zeit als Zahlungsmittel erdacht entwickelt es mehr und mehr Eigendynamik, ja , man kann ihm fast einen Geist unterstellen, doch dieser Geist sind immer noch wir Menschen. So zeigt sich am Bilde des Geldes ein Teil des Geistes, da er sich auch in uns Menschen manifestiert.
Ich könnte jetzt weit ausholen und es ist mir auch sehr danach, aber ich möchte es deinem Bewusstsein unbeeinflusst von meiner Sicht ermöglichen, eine andere Facette des über allem stehenden Geist zu entwerfen. Wir Menschen sind bzgl. des Geistes wie ein Kaleidoskop: Die Elemente sind immer dieselben, aber die Gestalt ist voller Vielfalt. Die Definition der Elemente des Kaleidoskops ist die eigentliche und spannende Aufgabe der Wissenschaft.

Gruß, Nick
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Albert Einstein
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