Thema: Quantenlogik
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Alt 29.09.11, 23:20
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Quantenlogik

Hi AMC
Zitat:
Um bestimmte quantenmechanische Sachverhalte mathematisch korrekt beschreiben zu können, kann man grundsätzlich zwei Lösungsansätze wählen -
Hmmm, das faengt nicht so gut an. Ueber die mathematische Beschreibung gibt es ja keinerlei Zweifel. Das ist die SGL die oben steht. Aber ok weiter. :-)

Zitat:
zum einen, man nimmt an, dass reale physikalische Vorgänge beschrieben werden ...
Ja genau. Das ist der normale Fall in der Physik. Und wie erwaehnt, kann man nochmals zwischen physikalischen Eigenschaften und einem physikalischen Objekt, Teilchen unterscheiden. Wobei das nicht der entscheidende Punkt ist.
Dennoch gehe ich mal diesen Aspekt etwas genauer durch :

"Der Klatschmohn ist rot" Dieses "rot" ist letzendlich kein "Ding" sondern eine Eigenschaft der Molekuele des Klatschmohns. Eine Geometrie. Ok ich kann sagen "Die Wellenlaenge des reflektierten Lichts liegt im roten Bereich" Das ist aber lediglich eine Konsequenz der Geometrie der Molekuele in diesem Klatschmohn. Ok diese Geometrie selbst wiegt nichts, ist abstrakt (mal ohne Feldbetrachtung) aber da sind physikalische Teichen, die diese Geometrie erst ermoeglichen. Und daher ist dieses "rot" stets mit etwas physikalischem verbunden. Betrachten wir jetzt die Einzelteile der Molekuele selbst. Elemente, Atome. Welche Farbe haben diese ? Undefined. Zugegeben, je weiter wir uns in die Mikrowelt begeben, umso mehr verlieren Eigenschaften die wir kennen ihren Sinn. Wir koennen aber die Masse des Atoms bestimmen, die Anzahl seiner Protonen,Neutronen, die Elementarladung eines Elektrons. Wir naehern uns elementaren immer schwerer Verstaendlichen Groessen, aber an einem Prinzip aenderte sich bisher nichts. Wenn wir etwas physikalisches beschreiben, dann muss es etwas geben, dass beschrieben wird. Etwas physikalisches.
Jetzt gehen wir das Spiel mal weiter durch, ohne uns um irgendeinen Wellenkollaps zu kuemmern. Und vielleicht liest auch Knut hier mit. Es ist keine exotische Vorstellung anzunehmen, dass Materie nicht in den Raum geschuettet ist, sondern eine (dynamische ) Geometrie desselben darstellt. Somit waere tatsaechlich fast alles Eigenschaft, naemlich Geometrie, bis auf die Raumzeit selbst. Das fuehrt auf die Frage, ob die Raumzeit selbst als physikalische Entitaet betrachtet werden kann. Und ich meine hier gibt uns die ART ohne die bisherigen Vorbetrachtungen, auf voellig anderem Weg eine Antwort. Ja, die Raumzeit ist eine physikalische Entitaet.

Gehen wir den bisherigen Weg (Makro nach Mikro) aber noch einen kleinen Schritt weiter und folgen Knuts Gedankengaengen. Dabei stossen wir ebenfalls wie bei der ART auf die Raumzeit hoechstpersoenlich. Tja was ist das nun ? Ein Feinstoff ? Im Grunde ist das voellig egal, da wir dazu soundso keine Aussage mehr treffen koennen ausser derjenigen ob diese Raumzeit denn nun als physikalisch oder abstrakt einzustufen ist. Wobei die ART uns hier einen Anhaltspunt gegeben hat. Endstation ?
Nein. Wir koennen noch einen Schritt weiter gehen. Und dieser ist am besten verstaendlich wenn man zunaechst annimmt, das die Raumzeit physikalisch quantisiert waere. Wie laesst sich die Raumzeit quantisieren ? Aus welchem Stoff sind diese Quantsierungslinien, Raender ? Das ist scheinbar eine so kniffelige Frage wie das Wesen der Raumzeit selbst. Die Loesung ist aber verblueffed einfach. Die Quantisierung ergibt sich dadurch, dass die Raumzeit die Eigenschaft tragen kann zu existieren und nicht zu existieren. (Und wenn man genau nachdenkt, dann kann es nur umgekehrt sein wie man es sich eigentlich vorstellt. Da schwimmen nicht Existenzinseln im NICHTS, sondern es existiert ein zusammenhaengender Rand) Ganz einfach wie bei diesem Pilz hier.

Dieser Gitteling stellt die Raumquanten der Loop Quantengravitation dar. Wuerde der Pilz auf die Idee kommen auch mal die duale Struktur auszuprobieren. (Rot=Pilz und da ist Nichts vertauschen) dann wuerde der arme Gitterling wohl auseinanderfallen. In der LQG sind uebrigends oft beide Strukturen dagestellt, was nicht unbedingt zum besseren Verstaendnis beitraegt.
Wie dem auch sei. PHYSIKALISCHE Existenz und PHYSIKALISCHE Nichtexistenz koennten die fundamentalen Elemente der Physik sein. Wer eine kontinuierliche Raumzeitstruktur bevorzugt, der bildet einfach limit (Diskretisierung=0)
Puh am Ziel. Nee noch nicht ganz. Denn Knut hat schon vor einem halben Jahr ein logisches Argument angefuehrt, dass unsere bisherige (auch aus anderen Gruenden noch nicht vollstaendige) Betrachtungsweise zerdeppern koennte.

Welche der folgenden Aussagen ist eine Antinomie im Sinne Russels ?
a) die Existenz einer Existenz
b) die Nichtexistenz einer Existenz
c) die Existenz einer Nichtexistenz
d) die Nichtexistenz einer Nichtexistenz

Wenn man diese ganzen Faelle durchspielt ergeben sich natuerlich Wort und Logikkonstrukte, die man z.B im AC Forum besser nicht verwenden sollte (Nur ein Tipp and dich Knut :-)
Aber tatsaechlich eine Antinomie, eine Art Wiederspruch. Demnach waere die ART , die QM, die komplette physikalische Welt auf einem Widerspruch "besser einer unendlichen Klassifizierung" aufgebaut. Das waere nicht befriedigend.
Und tatsaechlich laesst sich dieser Widerspruch durch eine nichttriviale Mengenalgebra aufloesen und darauf prima eine rein realistische Physikalische Welt errichten.
@Knut
Mich wundert, dass du dies anscheinend nicht zur Kenntnis genommen hast.

Und mit dieser Mengenalgebra endet dieser Ausflug an die mikroskopische Grenze unseres Universums.

Sodele, tauchen wir also wieder auf.... Plopp

Ge?ndert von richy (29.09.11 um 23:26 Uhr)
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