Thema: Quantenlogik
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Alt 30.09.11, 00:38
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richy richy ist offline
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Standard AW: Quantenlogik

Das war eine moegliche, sehr vereinfachte, rein physikalische, realistische Betrachtungsweise. Wie inzwischen allgemein bekannt sein sollte fuehrt diese Betrachtungsweise nach dem heutigen Stand der Dinge zu einer Interpretation der Nichtlokalitaet der Quantenmechanik die wie folgt lautet :
Das Universum ist nichtlokal und die Raumzeit muss daher um mindestens eine Dimension erweitert werden.
Wieviele Paralleluniversen passen eigentlich auf eine einzige zusaetzliche Dimension ? So viele Universen wie Zahen auf einer Zahlengerade oder auf einem Intervall derselben Platz haben.
In das Intervall o bis 1 passen zum Beispiel unendlich viele Zahlen und damit auch unendlich viele Universen. Das ist sehr viel :-)
Bei Everett existieren 10^100 ( das waere eine ungeheuer laecherlich kleine Zahl ) oder vielleicht auch 10^100^100 Universen. ( Das ist etwas mehr aber aus mathematischr Sichtweise gegenueber limit(1/x, x->0) immer noch eine recht "kleine" Zahl)
Annahme : Die Zeit sei nicht quantisiert. Wir betrachten den Zeitverlauf als eine Folge von Serielluniversen. Wieviele Serielluniversen koennte man im Zeitintervall einer Sekunde erzeugen ?
Betrachten wir die Plankzeit als Quantisierungsgroesse. Wieviele Serielluniversen werden im Verlaufe eines Jahres erzeugt ?
Ok, wenn man will kann man dies dennoch als ein Problem betrachten.

Zitat:
oder man wählt abstrakte Größen. Weil man diese abstrakten Größen zur korrekten mathematischen Beschreibung benötigt,
Das verstehe ich jetzt nicht wie du das meinst. Klar eine Beschreibung verwendet immer abstrakte Groessen.
Zitat:
kann man dann hinterher aber nicht einfach so tun als hätte dies gar keine Bedeutung?
Da kommen wir der Sache vielleicht ein Stueck naher was die SGL gemaess Kopenhagen beschreibt. Ganz grob und dennoch recht zutreffend ausgedrueckt : Sie beschreibt NICHTS !
Sie ist selbst. Dem wuerde Prof Weizsaecker erwidern :

Zitat:
„Die Kopenhagener Deutung wird oft, sowohl von einigen ihrer Anhänger wie von einigen ihrer Gegner, dahingehend missdeutet, als behaupte sie, was nicht beobachtet werden kann, das existiere nicht. Diese Darstellung ist logisch ungenau. Die Kopenhagener Auffassung verwendet nur die schwächere Aussage: "Was beobachtet worden ist, existiert gewiss; bezüglich dessen, was nicht beobachtet worden ist, haben wir jedoch die Freiheit, Annahmen über dessen Existenz oder Nichtexistenz einzuführen." Von dieser Freiheit macht sie dann denjenigen Gebrauch, der nötig ist, um Paradoxien zu vermeiden.
– Carl Friedrich von Weizsäcker: Die Einheit der Natur, Hanser 1971, S. 226“
Meine Sperre war durch eine genauere Analyse dieser (recht alten) Aussagen begruendet. Du musst das also selbst analysieren.

Abgesehen von diesem Zitat halte ich Weizsaecker fuer einen hervorragenden Philosophen :
Ohne Wertung. Nur mal um zu zeigen wie die Dinge eigentlich liegen / lagen :
Zitat:
Zitat von Wiki
Im Jahr 1969 reiste Weizsäcker durch Indien und hatte im Ashram von Sri Ramana Maharshi in Tiruvannamalai ein spirituelles Erlebnis, in dem „alle Fragen beantwortet waren“ und dessen Substanz nach eigenen Worten immer bei ihm war
oder
http://www.zit.at/personen/weizsaecker.html

Die Reise die uns im letzen Beitrag bis an die Fundamente einer physikalischen Welt gebracht haben endet bei Kopenhagen sehr viel frueher. Naemlich beim Wellenkollaps oder moderner dem Zustand vor der Dekohaerenz. Dieses Weltbild kann dir aber Knut sicherlich besser vermitteln.
Und wenn wir nun beachten, dass bereits C60, C70 Fullerene interferieren, dann rueckt die Vorstellung einer rein abstrakt aufgebauten Welt in eine fuer mich bereits bedrueckende Naehe, die ich nicht mit meinem Weltbild vereinbaren kann. Ich kann die C70 Versuche nicht rein informatorisch wie Zeilinger interpretieren Ja, auch informatorisch, aber nicht rein informatorisch. Meine Vorstellung entspricht im Grunde der von Wheeler, Heim oder Penrose. Das muss aber jeder fuer sich selbst entscheiden.

Gruesse

Ge?ndert von richy (30.09.11 um 03:08 Uhr)
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