Thema: Quantenlogik
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Alt 05.10.11, 17:43
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Quantenlogik

Hi Bauhof
Vielen Dank fuer die Zitate.
Zitat:
die Nichtlokalität der Quantenmechanik lässt sich meines Wissens nicht mit der Unbestimmtheitsrelation erklären.
Ich meine auch, dass dies nicht direkt moeglich ist. Die Unbestimmtheitsrelation soll lediglich die dahinterstehenden Grundgedanken rechtfertigen. Wuerde ein Physiker mit diesem Konzept, diesen Grundgedanken, Philosophie die Verschraenkung konkret erklaeren, wuerde man ihn sicherlich nicht ernst nehmen. Und das ist gelinde ausgedrueckt. Wobei es fuer Zeilinger durchaus moeglich ware. Er muesste lediglich einen virtuellen, abstrakten, informativen (das kann man sich aussuchen) Konfigurationsraum einfuehren.
Zitat:
Ich habe jedenfalls darüber in der Literatur nichts gefunden, wo solches behauptet würde.
(Und was ist mit dem letzten Zeilinger Zitat ?) In einem Vortrag wurde Lesch wie erwaeht dazu aufgefordert die Verschraenkung zu deuten. Wohl unvorbereitet. Er hat dann Heisenberg erklaert und anhand der youtube Kommentare kann man erkennen, dass einige Menschen damit nicht zufrieden waren. Weil dies nur eine Philosophie erklaert aber keine Verschraenkung.
Zitat:
Die Nichtlokalität ist eine intrinsische Naturtatsache, die sich im Quantenprozess zeigt.
Weil es eine Tatsache ist kann man diese auch nicht vom Tisch reden. Und das Wort "innewohnend" wird meist dann vewendet wenn man eigentlich nichts genaues weiss. So wohnt auch die Welle dem Teilchen intrinsisch inne und umgekehrt. Klingelt man an der Haustuer, macht stets das Teilchen auf :-)
Zitat:
Falls ich Claus Kiefer richtig verstanden habe, zeigt sich die Nichtlokalität der Quantentheorie durch die Verschränkung mit der Umgebung.
Ich hoffe du hast im Gegensatz zu Zippel verstanden, dass Kiefer den Begriff Verschraenkung fuer einen hochdimensionalen Raum annimmt. Ich meine man haette hier zwei verschiedene Begriffe einfuehren sollen. Aus der Sicht im Schuhkarton wird die Verschraenkung naemlich durch die Dekohaerenz aufgeloest. Man sollte daher immer betrachten wer denn hier eine Aussage trifft.

Zitat:
Kiefer studierte Physik und Astronomie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Wien. 1988 promovierte er bei Dieter Zeh in Heidelberg über den Zeitbegriff in der Quantengravitation
Kiefer vertritt somit einen Realismus, die viele Welten wie es auch aus seinem Zitat recht deutlich hervorgeht. Dekohaerenz ist nunmal ein realistisches Konzept.
Zitat:
Lokale klassische Eigenschaften werden also durch die Nichtlokalität der Quantentheorie (Verschränkung mit der Umgebung) bewirkt.
Also ganz ohne Quantengeister. Zeilinger duerfte solche Aussagen nicht treffen und folgende noch weniger :
Zitat:
diese klassischen Eigenschaften wohnen dem Objekt nicht inne, sie werden erst durch die Wechselwirkung mit der Umgebung definiert.
wohnen dem Objekt inne = intrinsisch
Eine physikalische Wechselwirkung widerspricht der Kopenhagener Deutung und ist nur bei einem Viele Welten Modell zulaessig. Nur das ist neben Bohm physikalisch realistisch.
Wie du freundlicherweise dargestellt hast ist eine Deutung der Verschraenkung mittels einem realistischen Modell sehr wohl moeglich. Dazu voellig konsistent ohne Quantengeister. Die Erklaerung gibt es aber nicht umsonst. Und wer nicht bezahlt geht nunmal leer aus.

Zitat:
Es ist dann einfach sinnlos, von dem Zustand eines Teilsystems zu sprechen.
Das bedeutet: Es ist sinnlos einen Schuhkarton anzunehmen.
Zitat:
Zitat von Zeilinger
Wir müssen jedem einzelnen Elektron ein Wellenpaket zuordnen.
Zuordnen=Intrinsinisch. Im Grunde ein Unwort.
Und was beschreibt Zeilinger dann ? Heisenberg. Dass es Wellen gibt. Dass man bei einer Welle eine Frequenz angeben kann ODER eine Periodendauer.
Das Pinzip der Fouriertransformtion. Das schliesst aber weder die Existenz eine Gitarre oder eines Klavieres aus.

Zitat:
Alles, was wir vorher hatten, war das Wellenpaket, das lediglich vorschreibt, wo das Elektron mit welcher Wahrscheinlichkeit gefunden werden könnte, mehr nicht.
Und das ist nun mal gegenueber Kiefer bischen wenig nicht ? Dazu noch inkonsistent. Aber Zeilinger ist auf dem richtigen weg meine ich. Ein Jammer dass da so viele unnoetige Steine liegen.

Viele Gruesse

Ge?ndert von richy (06.10.11 um 04:57 Uhr)
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