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Alt 19.10.11, 19:23
Jogi Jogi ist offline
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Registriert seit: 02.05.2007
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Standard AW: Energie- und Impulserhaltung in der ART

Hi Knut.


Zitat:
Zitat von Knut Hacker Beitrag anzeigen
nicht-triviales dynamisches Axiom: Während einer Messung wird die unitäre Entwicklung gemäß der Schrödinger- Gleichung durch einen stochastischen Übergang ersetzt.
Obwohl das prinzipiell richtig ist, dürftest du damit (mit dieser Formulierung) die meisten Mitleser hier abgehängt haben.


Zitat:
Ein Elementarteilchen ist weder Welle noch Korpuskel, sondern etwas, das je nach der Perspektive der Betrachtung als Welle oder Teilchen erscheint
Ich würde das nicht mit "Perspektive" begründen.
Sonst erhebt man das holografische Prinzip zur physikalischen Realität.

Zitat:
Beobachtet man das sich selbst überlassene Elektron am Schirm hinter dem Doppelspalt, erscheint es als Welle
Du beobachtest aber nicht die Welle, sondern du siehst den Absorptionspunkt auf dem Schirm.
Das Wellenbild entsteht erst stochastisch aus einer Vielzahl von absorbierten Elektronen.

Zitat:
beobachtet man es dagegen am Doppelspalt, was nur durch einen Detektor und daher mittels Wechselwirkung mit dem Teilchen möglich ist, erscheint es als Korpuskel.
Es zeigt dann das klassisch-ballistische Verhalten eines Korpuskels.
Im Einzelfall auch wieder ein Einschlagspunkt pro Elektron, jedoch in der Menge stochastisch gaussverteilt.

Zitat:
Der „Kollaps“ ist also nichts anderes als ein Perspektivenwechsel
Wie gesagt, "Perspektive" ist mir hier ein unglücklich gewählter Begriff.
Der Kollaps resultiert aus Wechselwirkung, das siehst du schon richtig.
Dabei wird einfach die Schrödingerwelle gebrochen (-> Phasenverschiebung). Oder auch abgebrochen (das Elektron wird absorbiert).
Mit "Perspektive" hat dies nur insofern zu tun, als man den Ort der WW woanders lokalisiert.


Zitat:
Ich bitte, in diesem Forum nicht über das sacrificium intellectus bei Begriffen wie freier Wille zu diskutieren!
Du meinst, in diesem Thread(?).

- Das ist okay, aber dann schieb' doch bitte auch du nicht gleich eine ganze Kette von Argumenten zu dem Thema hinterdrein:
Zitat:
Wovon sollte denn ein Wille frei sein? Freiheit ist ein Bezugsbegriff.! Der Wille entsteht durch Anlage, Erfahrung, Prägung durch Erziehung und Umwelt, Werthaltungen, Emotionen usw. . Wo bleibt da noch Raum für Freiheit? Vor allen aber kann man sich logischerweise seinen Willen nicht aussuchen, ohne ihn bereits zu haben. Schopenhauer hat recht und Einstein hat sich angeschlossen: Man kann zwar tun und unterlassen, was man will, aber nicht wollen, was man will! Die bloße Handlungsfreiheit ist aber eine Trivialität und kein Problem! Und die Willensfreiheit ist ein Scheinproblem. Auf sie ist bekanntlich Augustinus in seiner Not verfallen, zu rechtfertigen, warum Gott auch das Böse geschaffen haben muss, da ja alles auf ihn zurückzuführen ist. So kam Augustinus auf die glorreiche Idee, zu sagen, Gott habe dem Menschen halt die Freiheit zur Entscheidung zwischen Gut und Böse verschaffen wollen. Dabei hat er übersehen, dass Gott auch dann das Böse und die Möglichkeit der Entscheidung hierfür geschaffen haben muss, und außerdem in seiner Allwissenheit alles Böse vorausgesehen haben muss, wofür sich der Mensch entscheiden würde, also beispielsweise auf den Holocaust!
Zu unserer (richys und meiner) Verteidigung:
Die Nichtlokalität (und hier insbesonders die Verletzung der Bellschen Ungleichung) impliziert nun mal so etwas wie den objektiven (scheinbar aukausalen) Zufall.
Und damit ist es nur noch ein kleiner Schritt zum (un-)freien Willen.
Wenn es für euch (Knut und richy) okay ist, wollen wir das Thema hier nicht weiter breit treten, im Bedarfsfall kann man ja einen neuen Thread starten, aber dann bitte im passenden Unterforum.


Gruß Jogi
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Die Geschichte wiederholt sich, bis wir aus ihr gelernt haben.
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