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Alt 20.10.11, 21:35
Benjamin Benjamin ist offline
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Zitat von Knut Hacker Beitrag anzeigen
.Der Wille soll also weder dementiert noch undeterminiert sein, was soll also „Freiheit“ bedeuten? Gemeint ist offenbar Verantwortlichkeit für das eigene Verhalten., die aber nicht das Geringste mit Willensfreiheit zu tun hat, gegen die sich ja auch ganz entschieden Martin Luther gewandt hat ( „Gotteslästerung“, De servo arbitrio). Vielmehr ist diese Frage mit der Frage nach dem Ich zu beantworten, das den Inbegriff aller willensbildenden Faktoren ausmacht und mit dem sich der Träger derselben identifiziert und vom Mitmenschen identifiziert wird.
Nun habe ich doch wieder zu viel darüber geschrieben. Aber einen eigenen Thread kann ich da wohl nicht öffnen, weil es sich hier um ein naturwissenschaftliches Forum handelt, die Frage der Willensfreiheit aber naturwissenschaftlich geklärt ist (Libet) und philosophisch seit Schopenhauer nicht mehr diskutiert wird.
Die Frage der Willensfreiheit ist in der Naturwissenschaft heute genauso ungeklärt wie zu Schopenhauers Zeit! Die Naturwissenschaft bietet keine Möglichkeit zwischen wirklichen und scheinbaren freien Willen zu unterscheiden. Die Versuche von Libet ändern daran genauso wenig wie die Erkenntnisse der modernen Physik, zumal die Willensfreiheit ein metaphysisches Problem ist, nach dem Argument: Was tut es zur Sache ein Elektron zu beschreiben, wenn man wissen will, wo der Ursprung eines Gedankens liegt? Oder zu Libet: Was war zuerst, die Gehirnaktivität oder der Gedanke?

Als ernstzunehmender Naturwissenschaftler sollte man erkennen, wo die Grenzen der Naturwissenschaft liegen.
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"Gott würfelt nicht!" Einstein
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