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Alt 06.07.12, 15:25
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EMI EMI ist offline
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Standard AW: Neues zum Higgs-Boson

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Zitat von Mirko Beitrag anzeigen
Müssen bei den Teilchenkollisionen mit annähernd c nicht Zeitdillatation und Längenkontraktion berücksichtigt werden und wenn ja, wie geht das praktisch von statten ?
Ohne die Kenntnis der relativistischen Effekte und deren Berücksichtigung wären keine Experimente der Hochenergiephysik möglich Mirko.

Der Vektor B des mag.Feldes steht senkrecht auf den Vektor v der Geschwindigkeit, so dass die Protonen eine Kreisbahn mit dem Radius r beschreiben:

mv²/r = qvB, d.h., r = mv/qB, mit q=el.Ladung der Teilchen

Die Zeit T zum Durchlaufen einer Kreisbahn 2πr ergibt sich zu:

T = 2πr/v = 2πm/qB

Bei zunehmender Geschwindigkeit und zunehmenden Bahnradius bleibt die Umlaufzeit T unverändert. Das gilt jedoch nicht für beliebig hohe Energien!

Bei hinreichend großen Energien macht sich die Masseveränderlichkeit bemerkbar, so dass T=2πm/qB (für konstantes m) nicht mehr gilt.
Exakt gilt, bei Berücksichtigung der Masseveränderlichkeit:

T = 2πmo/qB√1-v²/c² = To/√1-v²/c², mit To=2πmo/qB

Das bedeutet, dass mit wachsendem v die Umlaufzeit T des Protons ständig zunimmt. Soll die Umlaufzeit konstant bleiben muss das mag.Feld

B√1-v²/c² = const

sein, sprich es muss mit wachsendem v des Protons zunehmen. Das wird in einem Synchrotron gemacht.

Das T bei hohen Energien trotz steigender Geschwindigkeit nicht kleiner sondern größer wird, liegt an der relativistischen Massezunahme und Zeitdilatation.
Der Umlaufweg nimmt schneller zu als die Geschwindigkeit.

Gruß EMI
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.

Ge?ndert von EMI (06.07.12 um 15:35 Uhr)
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