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Alt 04.01.16, 15:28
TheoC TheoC ist offline
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Standard AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus

Hi Eyk,

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Auch wenn ich es nicht wollte, so blieben meine Gedanken weiterhin bei der Fragestellung eines „deterministischen Daseins“ hängen.
Variante 1
Alles ist deterministisch, unser Universum hat alle noch so komplexen Entscheidungen immer schon gekannt (als eine von vielen möglichen Varianten). Die Realität ist einzig und allein die universelle SG. Bewusstsein und freier Wille sind so etwas wie eine Einbildung.

Untervariante zu 1
Als zufällige Spielart des Universums entwickelten sich lokal neue (emergente) Eigenschaften aus Subsystemen, die so etwas wie Bewusstsein ermöglichen, was aber eben auch nur ein Teil der beschrieben Ur- Möglichkeiten der USG ist.

Eventuell handeln wir „voll automatisch“ und unser Bewusstsein gaukelt uns vor, es ist unser freier Wille

Variante 2
Es gilt die universelle SG nicht, wofür ich persönlich keinerlei Anlass sehe.

Variante 3
Eine (zumindest) lokale Ausprägung unseres Universums erfährt so etwas wie eine erweiterte Rückkopplung auf einer Symbolebene und durchbricht die Kette von energetisch vorgegebenen Aktions- Reaktionsmustern, indem er zumindest lokal eine höhere Ordnung produziert. So wird der universelle (energetische) Zeitpfeil lokal kurzfristig überwunden.

EvB: Ich denke das ist in etwa deine Position?

Da benötigt man zusätzliche Annahmen, die ich so zumindest nicht kenne. Anderseits ist die „Ursache“ der bornschen Regel, welche Notwendig ist für die Herleitung eines Messergebnisses, unklar.

Variante 4
Es existieren noch irgendwelchen weiteren, bis dato nicht bekannten Gesetzmäßigkeiten, so etwas wie die zwei zusätzlichen Dimensionen bei Heim für Struktur und Ordnung, die eine physikalische Grundlage für „Bewusstsein“ liefern, und die einen Zusammenhang zur klassischen QP herstellen.
Sind einige Untervarianten am Markt, haben sich aber in der Gemeinde der Physiker nicht durchgesetzt.

Variante 5
Quantenfelder entwickeln, je nach lokaler Komplexität der Anordnung der Observablen, laufend „neue“ Eigenschaften, die in den Subsystemen zwar vorhanden, aber nicht wirksam sind, welche erst durch das komplexe Zusammenspiel mehrere Quanten- Teilsysteme wirksam werden.

Diese „neuen“ lokalen Eigenschaften „überlagern“ (zumindest eine Zeit lang) die Wirkungen der Subsysteme „nach Außen“, so das, zeitlich begrenzt, neue Systeme entstehen können.

Diese neuen Systeme verleihen den beteiligten Quanten- Entitäten ein neues Verhalten, das diese ohne dem nicht gehabt hätten. Quantensystem verschaffen somit „per se“ übergeordneten Systemen Fähigkeiten welche die Sub- System Fähigkeiten lokal aufheben können.

Bewusstsein ist eine solche emergente Entwicklung, bzw. ist Leben im Allgemeinen eine Folge von einer Kette von solchen immer komplexeren Eigenschaften.

Variante 6
Unsere Esoteriker haben Recht, und alles ist „Bewusstsein“, Materie und Energie sind nur zeitlich lokale Ausprägungen von Bewusstsein. Dann wäre die Frage woher das Bewusstsein kommt als Axiom beantwortet, aber nicht, warum sich dieses Bewusstsein von „Dingen“ nach den Regeln der Physik verhält Ist nicht falsifizierbar, und deswegen hier fehl am Platz 

Variante 7
Alles ist ein Austausch von Information. (Anstatt Energie, Energie ist nur eine bestimmte Form von Quanten- Information).
Die QP beschreibt wie der Informationsaustausch funktioniert. Kommt aus der modernen Philosophie und Informatik, gibt auch eine ernsthafte Ableitung dazu, wie man aus rein Informationstechnischen Annahmen (Nicht- Klonbarkeit, …) auf die SG kommt.
Thema ist, das es (auch) hier absolut keine Begründung für eine zeitliche Dynamik in dem Modell gibt.
Wir sind komplexe Informationsverarbeitungseinheiten.



Vermutlich gibt es noch andere Varianten, wie Bewusstsein und „freier Wille“ im Zusammenspiel mit der Quantenphysik erklärt werden können.

Die physikalisch pragmatischste, die VWI, hat den technischen Pferdefuß die Ursache für die dynamische Entwicklung aus sich heraus nicht begründen zu können, leidet an demselben Problem wie die Informationstheoretiker.

Alle anderen Annahmen benötigen mathematische zusätzliche Annahmen, die stimmig sein müssen mit alle Phänomenen, um eine echte Theorie sein zu können, woran diese imho bisher gescheitert sind.

Ich persönlich bin noch dazu überzeugt, dass in realen, offenen Systemen die Komplexität und die Gesamtdynamik in Zusammenhang mit dem energetischen Austausch mit der Umwelt viel zu wenig beachtet sind.

Reale Systeme verhalten sich nicht wie im Labor! Eventuell ist „Unberechenbarkeit“ ein Grundelement der „realen“ Welt.

Platz genug für "freien Willen", wobei es ja auch dein freier Wille sein könnte, der dich glauben macht, du hast keinen.


Lg
Theo
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