AW: EPR und Stern-Gerlach-Effekt
Wenn du es schaffst, eine Spinmessung durch eine Impulsmessung zu ersetzen - nichts anderes ist ja die (Bewegungs)-Richtung - dann hast du zunächst recht. Ob das technisch funktioniert, kann ich nicht beurteilen.
Zumindest im o.g. Beispiel muss dir jedoch klar sein, dass die Messung des Spins eine Projektion auf den jeweiligen Spin-Unterraum bedeutet, und aufgrund der Struktur der Wellenfunktion auch eine Projektion bzgl. des Ortes. Nehmen wir an, für das erste Teilchen wird Spin-up ↑ gemessen; dies entspricht der Projektion der Wellenfunktion
a · φ(r₁) χ(↑₁) ⊗ ψ(r₂) χ(↓₂) - b · ψ(r₁) χ(↓₁) ⊗ φ(r₂) χ(↑₂)
auf den entsprechenden Spin-Unterraum mittels
|↑><↑| ⊗ 1
d.h. es bleibt
φ(r₁) χ(↑₁) ⊗ ψ(r₂) χ(↓₂)
Damit ist der Ort noch nicht gemessen, die Ortswellenfunktion jedoch bereits reduziert.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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