Zitat:
Zitat von Geku
Introspektion reicht nicht aus. Es muss die Umwelt mit einbezogen werden!
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Das ist ein ganz anderer Punkt.
Zunächst spreche ich lediglich über die rein logische Ebene.
Du sprichst über die funktionale Ebene und quantitative Defizite. Ich bin mir da bzgl. deines Beispiels nicht sicher. Natürlich bezieht der Schachcomputer die Umwelt mit ein, denn er erhält Inputs und stellt Outputs zur Verfügung. Dein Argument ist höchstens quantitativ: der Schachcomputer bezieht
nicht genügend viele Sensordaten und Umgebungsinformationen mit ein, und seine Outputs sind
nicht umfangreich genug, seine Handlungsoptionen
nicht ausreichend. Das sind jedoch keine Argumente bzgl. der Definition des Wesens von Bewusstsein sondern "nur" bzgl. der Voraussetzungen für dessen Entstehung.
Damit kann Bewusstsein entstehen, und die Interaktion mit der Umwelt kann eine notwendige Voraussetzung dafür sein; für menschliches Bewusstsein sind dann auch vergleichbare Interaktionsmöglichkeiten notwendig. Alles Ok, ich halte diese Hypothesen für sehr vernünftig.
Diese Argumente laufen alle ins Leere, wenn wir annehmen, dass wir gar nicht präzise wissen, was genau Bewusstsein wirklich
ist. Ganz platt gesprochen könnte es sein, dass das Verständnis von Bewusstsein gerade der blinde Fleck des Bewusstseins ist. Damit sind sämtliche Hypothesen zum Bewusstsein in gewisser Weise inhaltsleer, da ein Gegenstand der Hypothesen nicht präzise definiert ist. Wir werden sie aus diesen Gründen nie testen können.