Einzelnen Beitrag anzeigen
  #15  
Alt 02.02.13, 09:41
Benutzerbild von Gandalf
Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.080
Standard AW: Fließender Übergang zwischen Wellen- und Teilchenverhalten

Zitat:
Zitat von amc Beitrag anzeigen
Moin Gandalf,

verstehe nicht so recht - warum "naja, aber"?

Grüße, amc
Hallo amc!

Ich wollte nichts weniger als das ausdrücken, dass es auch unter Vielweltern unterschiedliche Ansichten gibt.

Du scheinst (wie ich selbst lange Zeit) entsprechend David Deutsch die VWT so zu beschreiben, das die "Möglichkeiten als real zu betrachten sind". - Während Zeh nur den "Konfigurationsraum" selbst als Grundlage der Realität sieht und sich die Vielen Welten (nach unserer allgemeinen Definition von "Welt") erst dann bilden, wenn sich die "dynamisch autonomen Komponenten der WF" trennen.

Ich bebildere das mal, um es ein bischen "greifbarer" zu machen was das heisst:

David Deutsch sinngemäß:
(hat wohl viel mit F. Bastiat gemein: "das was man sieht und das was man nicht sieht"):
Wenn ich mit der Bahn von München nach Hamburg fahre, nutze ich das real existierenden Schienennetz, in dem auch andere unterwegs sind.
- in der (kausalen) 'Nachhersage' war ich aber stets und ausnahmslos immer auf nur einer einzigen Schiene unterwegs. (die Welt der klassischen Wissenschaften also)
- bei der 'Berechnung' der Route war und ist jedoch immer das gesamte Schienennetz involviert, das stilsschweigend vorausgesetzt wurde (Genauso wie der Urknall und sein niedrig entropicher Zustand) Anders hätte auch die Berechnung des Weges nie erfolgen können
- Das Schienennetz (incl. unzähliger paralleler Stränge) ist 'objektiv' real vorhanden, auch wenn wir subjektiv dies nicht (prinzipiell niemals vollständig) nachvollziehen können


H.D Zeh hingegen:
Der Weg "entsteht" erst im Augenblick der Weichenstellung durch Dekohärenz
- der hochdimensionale Konfirgurationsraum der WF ist die objektive Realität (nicht die einzelnen subjektiv dekohärenten Punkte innerhalb)
- Die Berechung erfolgt innerhalb des Konfigurationsraumes, ohne das ein konkretes Schienennetz vorher vorhanden sein muss im Augenblick der Dekohärenz.

..Und wie gesagt- ich sehe nicht unbedingt einen Widerspruch darin, das der eine dies aus Vogel- und der andere dies aus Froschperspektive betrachtet. Man muss das dann allerdings immer mit dazu sagen, sonst ergeben sich scheinbare Widersprüche in der Sache, die aber nur auf Vermengungen von Beschreibungen aus unterschiedlicher Perspektive beruhen (Wir haben halt oft vielfach keine Worte für dies "hochdimensionalen Beziehungen" in den klassischen Wissenschaften in deren Bahnen wir stets denken, - bzw. haben, - wie David Deutsch meint, - Begriffen, die wir zu verstehen glauben (z.B. "Zeit") eine falsche Bedeutung zugewiesen.

Viele Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
Mit Zitat antworten