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Alt 12.06.07, 23:38
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rene rene ist offline
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Standard AW: Überlichtgeschwindigkeit durch Tunneln

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Zitat von pauli Beitrag anzeigen
Nein, ich meinte es anders, ich will von der Erde der Mondstation ein Signal geben für z.B. das Einschalten einer Maschine. Dieses Signal stünde dann sofort zur Verfügung und nicht erst nach einer Sekunde.
Die Verschränkung von Quanten erfolgt über jede beliebige Distanz; im Gegensatz zu Bindungskräften, die einem Abstandsgesetz folgen (1/r oder 1/r²). Dabei stossen wir auf grundlegende Probleme, wenn wir versuchen, den einzelnen Mitgliedern verschränkter Quanten eine unabhängige physikalische Realität zuzuschreiben. Vielmehr muss man das gesamte System in Betracht ziehen – im Falle eines verschränkten Paares die Gesamtheit beider Teilchen. Die Forderung nach einem unabhängigen realen Zustand für jedes der beiden Teilchen ist bei verschränkten Quantensystemen ohne physikalischen Sinn. Vor der Messung eines Teilchens ist ja sein Zustand nicht bekannt, erst nach der Messung wissen wir auch den Zustand des anderen Teilchens.

Verschränkte Zustände sind Superposition von mehreren Teilchen, wobei nur der Gesamtheit der Teilchen eine Eigenschaft zugeschrieben werden kann. Für die einzelnen Teilchen ist diese Eigenschaft nicht festgelegt, gehorchen also einer korrelierten probabilistischen Verteilung.
Im Experiment werden dazu die Ionen in einer Pauli-Falle mittels eines elektrischen Wechselfeldes durch Ansetzen einer hochfrequenten Wechselspannung gespeichert und durch eine Sequenz von Laserpulsen in einen verschränkten Zustand gebracht. Der Gesamtzustand aller Teilchen ist dann wohlbekannt, der Zustand jedes einzelnen Teilchens aber völlig unbekannt.

Die quantenmechanischen Messungen gehorchen einer statistischen Verteilung; verschränkte Quantensysteme können zwar über eine grosse Distanz miteinander wechselwirken, übertragen aber dabei keine Informationen; somit wird die Kausalität nicht verletzt. Die superpositionierte Verschränkung des Gesamtsystems verbietet die Definition eines Teilsystems für sich. Infolge der Komplementarität können die Werte einer Observablen nicht gleichzeitig definiert sein. Ist der eine exakt, bleibt der andere völlig unbestimmt. Misst man ihn, so ist sein Wert rein zufällig. Eine Korrelation tritt erst bei nicht festgelegten (nicht definierten) Observablen ein, wo in Abhängigkeit vom Wert der ersten Observablen die Werte der anderen Observablen unterschiedlich wahrscheinlich sind.

Langer Rede kurzer Sinn: Von einer instantanen Live-Übertragung von Proxima-Centauri würden wir ein zufälliges, völlig verrauschtes Signal empfangen!

Grüsse, rene
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