Thema: Kochecke
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Alt 05.11.08, 01:15
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richy richy ist offline
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Standard AW: Kochecke

Zitat:
Zu behaupten, dass Spätzle und Maultaschen von den Badensern stammen. tz tz tz
Hab ich doch gar net getan. Bin doch net lebensmued
Ich habe geschrieben Maultaschen, vielleicht auch Spaetzle haben meine Vorfahren nach BW gebracht. Bei Spaetzle vielleicht eher nur das Rezept Linsen mit Spaetzle oder den Namen.
BTW Der Wiki Maultascheneintrag dazu ist von mir.
Und den sollte ich aufgrund folgender neuer Erkenntnisse editieren.

Meine Vorfahren sind aus Italien / Frankreich, dem Piemont (westlich von Turin).
http://de.wikipedia.org/wiki/Waldenser
Zitat:
Nach 1698 bildeten sich nach der Vertreibung von Waldensern und Hugenotten aus dem Piemont in Hessen unter anderem in Walldorf, Rohrbach-Wembach-Hahn (bei Darmstadt), Dornholzhausen (heute zu Bad Homburg vor der Höhe), Karlsruhe-Welschneureut, Württemberg und Charlottenberg in Deutschland neuerlich waldensische Gemeinden.
In (Baden) Wuertemberg gruendeten diese italienischen Fluechtlinge zum Beispiel die Orte : Serres,Perouse,Pinache,Villars,Corres, Sengach ...
Habt ihr euch noch nie ueber diese Ortsnamen im Schwabenland gewundert ?

BTW:
Im Val Chisone dem letzten Rueckzugsgebiet der Waldenser liegt nicht ohne Grund die groesste Gebirgsfestung Europas ! (u.a. mit einer Treppe mit 4000 Stufen)
Fenestrelle.
http://www.reinidietschi.ch/0400kult...nestrelle.html
Sinnigerweise wurde hier der Film "Im Namen der Rose" gedreht.
Etwas unterhalb liegt Perosa Argentinia. Da kommen meine Vorfahren her.
Und jetzt duerfte wohl auch klar sein woher der Ortsname Perouse bei PF stammt.
Auf der anderen Seite des Passes fanden uebrigends die olympischen Winterspiele in F statt.

Meine Theorie zu den Maultaschen :
**************************
Es gibt mehrere Indizien :
Maultaschen enthalten die selben Zutaten wie Ravioli ! Es sind Ravioli XXL
Der Teig ist Pastateig, kein Spaetzlesteig.
Pasta gibt es in Italien seit der Antike. Also kein chinesicher Import.
Im Mitteelalter gab es sicherlich keine Spaghettie in Germanien.
Hoechstens Hirsebrei oder Knoepfle im Schwabenland.
Angeblich gibt es Darstellungen von Spaetzlesbrettern auf mittelalterlichen Gemaelden.
Hat jemand dazu einen www-Link ? Das waere sehr interessant !
(In China gibt es Spaghettie uebrigends seit ueber 4000 Jahren !)
Ravioli gibt es belegt schon mindestens seit 1157 in Italien.
uups und damit schon vor Marco Polo und damit sind Ravioli und Maultaschen wohl
doch nicht chinesischen Ursprungs !

Ebenso ist wie in einer Raviolivariante in der typischen Maultaschenfuellung Spinat.
Spinat ist ein beliebtes Gemuese der italienischen Kueche.
Der galt im Mittelalter in Germanien aber nicht als Gemuese sondern Heilpflanze :

Zitat:
Im Mainzer Hortus Sanitatis von 1485 wird er noch als Heilpflanze angesehen. Der Botaniker Leonhart Fuchs nannte ihn 1543 in seinem Kräuterbuch „Spinachia“ und schrieb: „Spinat oder Spinet würdt auch Beynetsch genent … auf arabisch Hispanach … als Hispanachkraut, vielleicht darumb, das er aus Hispania erstlich in ander nation ist gebracht worden … Sie hielft bei Verdauungsstörungen und wird auch äußerlich verwendet.“.
1543 kann es also sehr wahrscheinlich noch keine Maultaschen gegeben haben.
Ausser man haette Spinat als Heilkraut darin verwendet.

Woher haben Maultaschen am wahrscheinlichsten ihren Namen ?
Vom Kloster Maulbronn !
Und woher hat dieses seinen Namen. Vom Maulbeerbaum, den die Waldenser
nach Maulbronn brachten und dort versuchten Seidenraupen zu zuechten ?
Leider vergeblich :-)
Eher umgekehrt. Der Baum hat den Namen vom Kloster.
Sicherlich hatten die Waldenser Kontakt zum Kloster Maulbronn.

Zitat:
Leicht abgewandelt erzählt man sich, dass es Protestanten waren, die der ursprünglich nur mit Kräutern und Spinat gefüllten Teigtasche heimlich Fleisch beifügten. Hierzu passt die Tradition in schwäbischen Familien, dass „Maultaschen in der Brühe“ das typische Gericht am Gründonnerstag sind.
Waldenser waren natuerlich (vorreformatorische) franzoesische/italienische Protestanten.
Ansonsten :
Sie wurden dafuer 800 Jahre lang verfolgt ! Und sind auf dem Scheiterhaufen gelandet.
Sie haetten sicherlich niemals solch einen Betrug unternommen.
Die Moenche waren beim Fasten uebrigends auch recht erfinderisch und haben schon mal
einen Biber als Fisch verputzt :-)

„Maultaschen in der Brühe“ gibt es in der italienischen Kueche als
Ravioli,Tortellini al brodo !

Aber ok, das XXL Format der Ravioli ist wohl schwaebisch italienisches Teamwork :-)
Erfunden in der heutigen Version dann wahrscheinlich um 1700.

Dass die Waldenser bestimmte Agrargueter in Baden Wuertemberg einfuehrten ist belegt bei :
Maulbeerbaum, Luzerne, Tabak und natuerlich den Kartoffeln.
Tja die Kartoffeln im Gaissburger Ma rsch (in Baden heisst das Verheiratete) sind aus Italien !
(Schmeckt auch super !)
Wer haette das gedacht, nicht :-)

Dass es zu den Spaetzle mit Linsen ein italienisches Pendant gibt mit Spaghettie speccati ist mir auch erst heute aufgefallen.
Das spricht doch fast zu 100% wenigstens fuer die Namensgebung.
Nee nee, das kann kein Zufall sein. Ich kenne sonst kein italienischs Gericht in denen man
die Spaghettie auseinanderbricht.

Ueberhaupt ist die badisch/schwaebische Kueche doch sehr viel verwandter
mit der franzoesisch/italienischen Kueche als mit der Norddeutschen.

Allerdings habe ich Maikaefersuppe noch nie probiert :-)

Ge?ndert von richy (05.11.08 um 19:29 Uhr)
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