Thema: Superposition
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Alt 26.01.19, 17:59
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
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Standard Quanten-Zeno-Effekt

Zitat:
Zitat von it77 Beitrag anzeigen
Die Kerne kehren unmittelbar nach der Messung wieder in einen Superpositionszustand zurück (mit veränderten Wahrscheinlichkeiten).
Verstehe ich nicht. Warum sollte das so sein?
Du sprichst von der Messung beim Quanten-Zeno-Effekt?

Nach dem Projektionspostulat geht das System durch die Messung immer in einen scharfen Zustand über.

Im Prinzip stellt man beim Quanten-Zeno-Effekt die Wellenfunktion des Gesamtsystems als eine Überlagerung dar, in der Art

|Psi> = a(t) |unzerfallen> + b(t) |zerfallen>

Die zeitliche Entwicklung ist derart, dass a mit der Zeit ab-, und b zunimmt, z.B. a=exp(-r*t), b=1-exp(-r*t).
also bei t=0

|Psi> = |unzerfallen>

Eine Messung, die feststellt, dass das System nicht zerfallen ist, präpariert dann wieder den scharfen Zustand

|Psi> = |unzerfallen>

d.h. a=1, b=0 und wirft zurück auf den Zustand bei t=0.

Misst man kontinuierlich, wird der Zerfall verhindert.
Das ist nun eine eher qualitative Diskussion; wie man so etwas exakt rechnet, findet man z.B. hier
Almut Beige and Gerhard C. Hegerfeldt: "Projection Postulate and Atomic Quantum Zeno Effect", Physical Review A, 1996
https://arxiv.org/pdf/quant-ph/9512012.pdf

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irgendwie ein "haarsträubender" Effekt, aber auch experimentell nachgewiesen. Das Projektionspostulat (also Kopenhagener Deutung) ist ein wesentlicher Pfeiler zum Verständnis.
Wie erklärt die "Viele Welten"-Deutung diesen Effekt?

Ge?ndert von Hawkwind (26.01.19 um 18:32 Uhr)
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